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Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Titel: Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolin A. Steinert
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das
satte Braun von Alex‘ Augen. Entsetzt wich der junge Ritter zurück und als sie
das bemerkte änderte sie ihre Augenfarbe schnell wieder in das natürliche grün.
Alex trat wieder näher, kniete sich neben sie nieder.
    „Alles in
Ordnung?“, flüsterte er leise, umfasste sie sanft und zog sie hoch.
    „Ja“, murmelte
sie und griff Halt suchend nach seiner Schulter, als der Schwindel sie erneut überkam.
    „Was ist
passiert?“
    Ihr Kopf
schwirrte und nur ganz langsam drangen seine Worte zu ihr durch. Zum Glück
hielt er sie fest. Warum hielt er sie eigentlich. Sie wollte schlafen. Ein leises
Stöhnen kam über ihre Lippen, als ihr Kopf heftig anfing zu pochen.
    „Sie besitzt
Magie“, antwortete sie schließlich, als sie sich an die Frage erinnerte und sah
kurz hinüber zu Melanie um ihren Befehl „sitzen zu bleiben“ zu erneuern. „Ich
kann meine Augen nicht gegen Magiekundige einsetzen, soviel Erfahrung habe ich
nicht. Sie sind stärker als ich“, fügte sie schließlich erklärend hinzu und blickte
in sein besorgtes Gesicht. Für einen kurzen Moment hatte sie das Gefühl in
dieser endlosen Tiefe seiner Augen zu ertrinken, dann runzelte sie die Stirn,
als die Welt um sie herum endlich wieder vollkommen klar wurde.
    „Machst du dir
gerade Sorgen um mich?“, fragte sie erstaunt und es gelang ihr, ihren
spöttischen Tonfall wieder zu finden, mit dem sie ihm sonst auch immer begegnete.
Sie feixte. Einen Moment lang wirkte Alex irritiert. Dann ließ er sie los, sie
taumelte.
    „Nein,
natürlich nicht!“, sagte er mit der altbekannten Verachtung in seiner Stimme.
„Du hast mir geholfen, also dachte ich mir, helfe ich dir, damit ich mir das
nicht ewig anhören muss. Sieh es als Ausgleich an.“
    „Na dann ist
es ja gut.“ Sie schwiegen. Plötzlich regte sich Melanie. Svenja wirbelte herum,
sah der Frau in die Augen und murmelte: „Sitzen bleiben!“ Die Frau gehorchte.
    Svenja sah
sich um und Alex tat es ihr gleich. Endlich fand er bewusst die Zeit, nach
James und den anderen Spielleuten zu sehen. Sie schliefen! Alle!
    „Meinst du,
sie stecken alle unter einer Decke?“, fragte Alex leise und deutete mit einem
Kopfnicken auf die schlafenden Spielleute.
    „Das werden
wir gleich herausfinden.“ Und dann setzte sich Svenja im Schneidersitz vor die
Frau, holte tief Luft und sah ihr in die Augen.
    „Was sollte
das eben?“
    „Wonach sah es
denn aus?“, war die gehässige Antwort, die zeigte, dass noch immer ein letzter
Funke von Wille in der Frau vorhanden war. „Wenn du nicht dazwischen gekommen
wärst, wäre er längst tot.“
    „Warum
wolltest du ausgerechnet ihn umbringen?“
    „Oh, ich
wollte doch nicht nur ihn umbringen. Nur hat er am wenigsten von der Suppe getrunken,
deswegen wäre er der Erste gewesen. Scheinbar aber, hast du auch nichts
gegessen und meine wohlschmeckende Kraftbrühe verschmäht.“
    „Was war in
der Suppe?“, Svenja ließ sich von der Ironie nicht irritieren. Sie verstärkte
ihren Einfluss noch einmal so gut es eben ging.
    „Nur ein
kleines Schlafpulver.“ Langsam aber sicher verschwand nun doch auch der letzte
Rest von Trotz und Widerstand aus der Stimme der Dunkelhaarigen. Sie verfiel
der Macht der Augen endgültig und ihre Stimme nahm einen monotonen,
desinteressierten Klang an.
    „Warum hast du
die Suppe nicht ganz vergiftet? Das hätte dir einiges an Arbeit erspart.“
    „Ja, aber wie
hätte ich meinen Gefährten erklärt, dass sie nicht von der Suppe kosten
sollten? Das hätte doch eure Aufmerksamkeit erregt. Und ihnen sollte
schließlich nichts geschehen.“
    „Arbeitet ihr
zusammen?“
    „Nein, sie
sind einfache Spielleute, gute Menschen.“
    „Noch einmal,
warum wolltest du uns töten? Wer schickt dich?“
    „Der Meister
hat mich geschickt.“ Alex stutze. Der Meister? In dem Moment hätte er sich
selbst ohrfeigen können, als ihm bewusst wurde, wie blind sie in die Falle
getappt waren. Wer außer den Anhängern der Dunklen würde den Krax, oder wie das
Schattenwesen doch gleich hieß, mit dem Wort Meister betiteln? Melanie hatte es
getan, ohne dass ihnen etwas aufgefallen war. Zornig starrte Alex auf die Frau
hinab. Die Wut über sich selbst übermannte ihn einmal mehr, doch die
Schwarzhaarige fuhr bereits fort mit ihrer Erzählung und so konzentrierte er
sich rasch wieder auf ihre Worte.
    „Erst hat er
unser Dorf überfallen. Abgebrannt haben sie es. Ich hörte wie die Kinder
weinten, ich sah meinen Mann sterben!“, trotz der Trance in der sie

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