Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)
sich
befand, gelang es ihr, ihren Hass zum Ausdruck zu bringen. „Es war ein magisches
Feuer, nur Zauberkundige konnten überleben. So machten sie es überall, nachdem
sie genug Anhänger gefunden hatten, aber zu wenige hatten, die die Waffe
suchten. Dass sie dabei mögliche Anhänger umbrachten war ihnen egal, da sie der
Meinung waren, dass Bauern ohne Kampferfahrung für den Krieg ohnehin
entbehrlich wären. Ich war die Einzige in meinem Dorf, die Magie besaß. Sie
nahmen mich gefangen und brachten mich zum Meister. Dort musste ich einen
Schwur ablegen, ihm auf Ewig treue Dienste zu leisten. Dann bekam ich meinen
Auftrag. Töte die beiden maravillanischen Ritter, die aus dem Silberwald
entkommen sind.
Seit Wochen
schon streife ich mit diesen Spielleuten durch die Gegend. Nachdem ich ihren Geist
etwas verwirrt hatte und ihnen einredete ich sei Sequirs Frau, war alles kein
Problem mehr. Ich war so nah dran! Der Meister hat versprochen meine Familie
wieder zum Leben zu erwecken, wenn ich ihm die Köpfe der zwei Ritter bringe.
Ihr habt mich um meine Familie gebracht!“ Sie schwieg und der Schrecken stand
in ihren leeren Augen. Svenja erschauderte. Sie merkte wie Alex ihr einen
schnellen Seitenblick zu warf und hörte seine Stimme:
„Was ist das
für ein Monstrum, der Menschen so erniedrigt und in die Dienste zwingt. Was für
eine Macht hat er? Niemand kann Menschen wieder zum Leben erwecken.“ Furcht
schwang in seiner Stimme mit und Svenja konnte das nur zu gut verstehen. Das
Grauen, das sich von Osten her ausbreitete um die Herrschaft an sich zu reißen
schien schlimmer als erwartet.
„Warum will er
die Beiden nicht lebend?“, fragte sie leise, niedergeschlagen, weiter. „Vermutet
er nicht, dass sie etwas in ihrem Besitz haben, das auch ihm helfen könnte?“
„Am Anfang,
ja. Er hat seine Spione überall und wusste, dass Maravilla jemanden
ausgeschickt hatte, um einen Mythos zur Rettung des Landes zu finden. Er setzte
Ritter auf ihre Fersen, beobachtete sie und gleichzeitig schickte er seine
Untertanen in die entlegensten Ecken unseres Landes, um sie abzufangen. Doch
hat er das Interesse daran verloren einen Mythos zu jagen. Es reicht ihm, dass
die Zwei ihr Ziel nicht erreichen. Er hat für sich eine andere Möglichkeit
gefunden an Macht zu gelangen. Ganz Sombras sucht danach.“
„Was ist es?“,
hauchte Svenja.
„Du“,
flüsterte Melanie nach einer Weile und ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen.
Svenja erstarrte, sie spürte wie Alex neben ihr stocksteif dasaß. Ihr Blick
glitt von den Augen der Dunklen ab und verlor sich im Nirgendwo. Smaragdgrün
leuchteten ihre Augen. Ich?!, dachte sie entsetzt und spürte wie sie innerlich
zu Eis erstarrte. Mit weitaufgerissenen Augen starrte sie ins Nichts, ihre
Gedanken schweiften ab und verloren sich im Schmerz der Vergangenheit und der
Furcht vor der Zukunft. Ein Wort war es, welches allein und trostlos durch
ihren Kopf geisterte und sie aller Wahrnehmung für die Gegenwart beraubte.
Wieso?... Sie schwiegen alle.
„Weißt du“,
flüsterte die Schwarzhaarige dann plötzlich, „anfangs hatte ich Skrupel. Ich wollte
kein Mensch sein, der andere umbrachte. Doch der Meister gab mir Kraft, er
machte mir klar, dass ich mich zwischen dem Leben meiner Familie und dem
fremder Menschen entscheiden musste. Da brauchte ich nicht mehr zu überlegen.“
Svenja nickte gedankenverloren, was hätte… sie stutze. Sie hatte der Frau keine
Frage gestellt, sie nicht einmal angesehen. Sie stand überhaupt nicht mehr
unter ihrem Einfluss! Entsetzt ruckte ihr Kopf wieder zu der Frau herum die sie
leicht hämisch angrinste. Sie wollte… doch da spürte sie bereits wie sich die
unsichtbaren Fesseln erneut um ihren Brustkorb schlangen. Sie keuchte. Dieses
Mal, dass wusste sie, würde sie keine Chance haben. Dieses Mal war Melanie
vorbereitet und konnte ihre Stärke einschätzen.
Doch Alex
reagierte schnell. Als er begriff was geschah zog er ohne zu überlegen sein
Schwert, dass er weggesteckt hatte, solange die Dunkle unter den Einfluss der
Augen gestanden hatte. Mit einem gekonnten Stich platzierte er es direkt in das
Herz der Frau. Sie erstarrte, sah ihn überrascht an. Sie hatte den Jungen
vollkommen vergessen. Nur noch Svenja war wichtig gewesen und das war ihr
Fehler. Ihre Augen wurden groß, als sie begriff und langsam zu ihrer Brust
hinunterschaute. Ein dunkler Fleck breitete sich rasch auf dem blauen Gewand
aus. Sie hob ihren Blick und stierte die Beiden entsetzt an,
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