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Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Titel: Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolin A. Steinert
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ja auch nicht, dachte Alex und presste die Lippen fest
zusammen.
    „Nein“, sagte er
dann, darauf bedacht möglichst besorgt zu klingen, „hier war niemand. Das Einzige
was ich mir vorstellen kann ist, dass sie irgendwo angegriffen wurde. Sie hat
es geschafft zu fliehen und sich in der Hoffnung nach Rettung hierher
geschleppt. Wahrscheinlich kam sie gerade hier an, als ich im Wald war. Doch
hatte sie dann keine Kraft mehr. Vielleicht sollten wir das als Warnung nehmen.
Wir müssen achtsamer sein und sollten so schnell wie möglich weiterziehen. Wer
weiß, ob ihre Mörder in unserer Nähe sind.“ Diese Erläuterung schien den
einfachen Spielleuten, die sich nicht besonders gut mit der Kriegskunst
auskannten und von daher nicht sahen, dass die Wunde viel zu tief war und
unweigerlich zum sofortigen Tod geführte haben musste, auszureichen. Alex
seufzte erleichtert.
    „Ihr habt
recht junger Ritter. Packen wir zusammen und verwischen so gut es geht unsere
Spuren.“ Alex nickte.
    „Wohin in den
Westen genau soll es denn gehen? Das habt ihr uns immer noch nicht verraten“,
fragte der Gaukler, während er die Spuren des Feuers verwischte.
    „Nach Schloss
Estrellanel“, sagte eine Stimme von hinten. Alexander wandte sich zu James um
und blickte ihn erstaunt an. James Gesicht war bleich und zeigte einen
fassungslosen Ausdruck, doch seine Augen waren entschlossen. Fragend sah Alex
ihn an und mit einem Kopfrucken zeigte James auf die Kapuzengestalt neben sich.
Das hätte Alex sich ja denken können, Svenja hatte mehr gewusst als verraten.
Sequir jedenfalls hatte scharf die Luft eingesogen und hielt sie an. Entsetzt
starrte er die Drei an.
    „Ihr wollt zum
Hofe von Königin Saphira, der Kristallkönigin? Durch das Quarzmeer reisen?!“
    „Jaaa“, sagte
James gedehnt, unsicher.
    „Nun, soweit
werden wir euch nicht begleiten“, sagte der Mann und schauderte.
    „Wohin genau
wollt ihr?“, fragte James.
    „Nennt es
feige, aber wir flüchten. Wir haben einen kleinen Unterschlupf etwas weiter im
Norden vom Kristallschloss. Es ist ein kleines Dorf, nur wenige
Spielmannsfamilien kennen es, denn soweit im Nordwesten baut sonst niemand. Wir
sammeln uns da und warten darauf, dass alles vorbei ist“, beinahe beschämt
senkte er den Blick. Alex legte ihm die Hand auf die Schulter.
    „Das ist nicht
feige guter Mann, wahrscheinlich ist es sogar weise.“ Der Mann sah auf und
lächelte ihn nun wieder an.
    „Wir werden
euch so gut es geht auf eurem Weg bis zum Quarzmeer unterstützen.“
    Alex lächelte
auf die Aussage hin. Die Frage war, wer wem mehr Schutz bot. Doch er nickte.
    „Was wisst ihr
von Königin Saphira?“, fragte er, als sie sich auf ihre Pferde schwangen und sich
auf den Weg machten.
    „Nicht
besonders viel“, gab der Spielmann zu, der auf seinem Karren Platz genommen
hatte und versuchte verzweifelt sein dickliches Pony anzutreiben. Das Pony schien
davon herzlich wenig zu halten und kaute gemächlich weiter am Gras. Alex musste
ein Lachen unterdrücken, als Sequir die Peitsche schwang, was ihm einen Tritt
des Tieres gegen den Wagen einbrachte und dafür sorgte, dass er beinahe
herunterfiel. Im letzten Moment gelang es Alex das Lachen in ein trockenes
Husten umzuwandeln. Trotzdem warf Sequir ihm einen langen empörten Blick zu.
Dann seufzte er.
    „Wenn diese
Tiere nicht so teuer wären, hätte ich mir schon längst einen ordentlichen Gaul
zugelegt“, murmelte er verdrießlich, versuchte sein Glück erneut und stieg dann
ab. Mit deutlichem Ärger stapfte er nach hinten zum anderen Ende des Wagens, wo
Valler und Tym es sich auf einem letzten verbliebenen freien Platz auf der
Ladefläche gemütlich gemacht hatten.
    „Er will
wieder nicht“, sagte Sequir knapp und mit einem entrüsteten Prusten bewegten
sich die beiden Männer hinunter. Es kam Alex vor, als befände er sich
geradewegs in einer dieser schlechten surrealen Geschichten, die einem als Kind
immer vorgelesen wurden. Die Augen des Ponys schienen mit einem Mal vor Erstaunen
groß zu werden, als es den Mangel an Gewicht spürte. Mit einem freudigen
Wiehern machte es einen Satz nach vorne und begann fröhlich anzutraben. Sequir
starrte dem langsam davon rollenden Karren einen Moment lang fassungslos
hinterher, dann fluchte er und rannte seiner Habe nach. Es war ein köstliches
Bild, das sich ihnen bot und Alex hatte zu tun, weiter seinen stärker werdenden
Husten vorzutäuschen. Als er jedoch James Grimasse erblickte und diese
angespannte Haltung, die

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