Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)
nicht, was die Drei dermaßen beeindruckte. Überall dort, wo das
Wasser entlang floss, glitzerte und glänzte der Stein. Bunte Funken schienen
über die Wände zu huschen.
„Wahnsinn!“,
flüsterte Svenja ehrfurchtsvoll und trat näher, um das Gestein genauer in
Augenschein zu nehmen. Sie ging um das Becken herum, bis sie die Wand erreichte
und legte eine flache Hand vorsichtig auf den kalten Stein. Behutsam strich sie
darüber, dann wandte sie sich wieder den beiden jungen Männern zu.
„Ob das wohl
Quarze sind?“
„Wahrscheinlich,
aber… Svenja? Was hast du?“
Gebannt
starrte sie auf die linke Seite der Höhle, die im Dunklen lag. Ihre Stirn
kräuselte sich und sie begann auf den Lippen zu kauen. Dann, ganz langsam,
wandte sie sich wieder um.
„Wie lange
denkt ihr, werden wir fort sein?“
„Ähm…“
„Wieso?“
„War das eine
Antwort?“
„Ich hoffe
nicht länger als zwei Wochen.“
„Meint ihr wir
könnten die Pferde hier lassen?“
„HIER?!“
„Nun ja… sie
würden uns nicht weglaufen, wir könnten besser klettern, sie hätten hier klares
Quellwasser und…“ Statt jedoch den Satz zu beenden, deutete sie mit einem
Kopfrucken auf die linke Seite der Höhle. Vorsicht traten die beiden Jungen
näher. Neben Svenja blieben sie stehen und zogen verblüfft die Luft ein. Die
linke Seite der Höhle offenbarte ihnen nicht wie erwartet eine graue Felswand.
Im Gegenteil! Ein kurzer breiter Weg, eine Ausbuchtung, führte in eine weitere
Höhle. Sonnenlicht flutete durch ein großes Loch hoch oben in der Decke und
beleuchtete die zähen, blassen Pflanzen die hier wuchsen. James grinste.
„Das Glück ist
scheinbar auch einmal auf unserer Seite. Ich glaube hier werden es unsere
Pferde aushalten können. Wir sollten allerdings vorher schauen was für Pflanzen
das sind, nicht das etwas Giftiges dabei ist.“ Sie nickten zustimmend, gingen
um den Teich herum und in die grüne Höhle. Vorsichtig ließen sie sich auf alle
Viere sinken und begutachteten das Grün, das hier wuchs. Als James, der am
anderen Ende der Höhle hockte, einen überraschten Aufschrei ausstieß.
„Was ist
los?!“
Doch der Junge
erhob sich nur grinsend und hielt etwas mit der Hand hoch.
„Was ist
das?“, fragte Svenja und kniff die Augen zusammen, konnte aber nicht erkennen
was der Junge dort triumphierend festhielt. Also kam sie Alexanders Beispiel
nach und trat näher, um die Entdeckung zu begutachten. Es half ihr allerdings
nicht viel und sie musste unwillkürlich die Stirn runzeln, als Alex James das
Gestrüpp aus der Hand nahm und ebenfalls grinste.
„Könnt ihr
mich aufklären?“, fragte sie frustriert. Alex sah auf und schaute sie verblüfft
an, bevor er noch breiter grinste und zu einem Kommentar ansetzte.
„Alex!“, flüsterte
sie warnend mit zusammengekniffenen Augen und er zuckte mit den Schultern und
wandte sich wieder ab. James nahm das Gestrüpp wieder an sich.
„Das ist
Akiram! Mich wundert, dass du es nicht kennst!“
„Ja und? Ist
das eine Heilpflanze?“ Statt einer Antwort hielt er ihr eines der
kleeblattförmigen Blätter hin.
„Probier mal!“
Misstrauisch sah sie ihn an.
„Hey!“, sagte
er und verdrehte die Augen. „Ich bin nicht Alex, ich werde dich schon nicht
vergiften!“ Ohne die beiden entsetzten Blicke zu beachten die ihn trafen und um
seine Worte zu unterstreichen, zupfte er sich ebenfalls eines der Blätter ab
und steckte es mit Begeisterung in den Mund. Genüsslich fing er an zu kauen.
„Was wolltest
du denn bitteschön damit sagen?“, flüsterte Alex seinem Freund leise ins Ohr
und zupfte sich, mit warnendem Blick Richtung James, ebenfalls ein Blatt ab, bevor
er sich wieder der Höhle zuwandte. Skeptisch kam Svenja dem Beispiel nach und
wagte ein Blatt zu kauen. Anfangs schmeckte sie überhaupt nichts. Dann breitete
sich ein geradezu widerlich süßer Geschmack in ihrem Mund aus und die Masse
schien immer mehr und klebriger zu werden. Als noch das Brennen von Pfeffer
dazu kam, spukte sie die grünliche Masse angeekelt aus.
„Igitt! Was
soll das denn sein?“
„Schmeckt dir
das nicht?“
„Nein, es ist
widerlich!“ Erstaunt, als würde er das nicht ganz glauben, sah James sie an.
Dann zuckte er die Schultern.
„Es wird in
Maravilla als Delikatesse gehandelt. Es ist gesund und schmeckt gut. Außerdem
hält es Stunden an, man kann es nicht zerkauen und irgendwie hilft es einem,
wenn man nervös ist. Die meisten bevorzugen dann Akiram, sofern sie es sich
leisten
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