Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)
Alexander hatte ja nicht Unrecht,
doch bis sie die Rose wieder erhielten, mussten sie scheinbar noch etwas
warten. James würde später mit Svenja reden.
Sie ritten
ohne Pause und der Wald nahm kein Ende. Mal standen die Bäume weit auseinander,
dann wiederum so dicht, dass sie mit ihren Pferden keinen Durchlas fanden und
sich mit dem Schwert voran durch das Unterholz kämpfen mussten.
Der Mond
strahlte hell als sie sich endlich dazu entschlossen unter den Bäumen eine
kurze Rast einzulegen. Wie zu erwarten, entfernte sich die immer noch schwarz
Ummantelte von Alexander und James. Die jungen Männer beobachteten, wie sie
sich beinahe lautlos durch die Zweige zwängte und irgendwo in der Dunkelheit
verschwand. Aya quietschte und flatterte von James Schulter, wo sie den ganzen
Tag über gesessen hatte, und flog in Richtung Svenja. Alex zuckte nur resigniert
die Schultern. Jetzt wusste er gar nicht mehr was er glauben sollte. Das
einzige was er wusste, war dass er nach Hause wollte. Seufzend lehnte er sich
mit dem Rücken gegen den Baumstamm und schloss für einige Sekunden die Augen.
Träumte sich in eine Welt voller Frieden und Vertrauen.
Scarlett
Svenja kämpfte sich durch die
Zweige. Das Mädchen seufzte leise und streichelte gedankenverloren den
Quitschy, der sich auf ihrer Schulter nieder gelassen hatte. Ihre Gedanken
waren weit weg und sie lief langsam immer weiter. Wie hatte sie nur so
unvorsichtig sein können? Ging denn einfach alles schief? Sie musste dringend
aufpassen was sie tat und sagte. Sie hatte sich schließlich schon genug
verraten. Aber vor allem musste sie das Vertrauen der beiden Ritter gewinnen. James
stand schon so gut wie auf ihrer Seite. Sie wünschte sich nur, dass es auch so hätte
sein können, ohne dass er wusste was unter dem Mantel steckte. Das könnte sie
in ernsthafte Schwierigkeiten bringen. Sie seufzte. Aber es war nun einmal
passiert und sie musste das Beste aus der Situation machen. Sie atmete tief
durch. Sie hatte die Magie ihrer Augen verraten, ohne dass sie die Kontrolle
über sich selbst gehabt hatte. Ohne es zu wollen. Sie war noch viel zu schwach.
Das spürte sie deutlich. Der Sturz ins Wasser war hart und schmerzhaft gewesen
und sie hatte sämtliche Kräfte gebraucht um schlimmen Verletzungen mit Magie
vorzubeugen. Die Nachwirkungen spürte sie deutlich, sie hatte zu viel Magie
unkontrolliert frei gelassen und das ärgerte sie maßlos. Das Bild der
zerborstenen Linde erschien vor ihrem inneren Auge. Zum Glück war dieses
Unglück weder James noch Alex aufgefallen. Sie wollte sich gar nicht
vorstellen, was passiert wäre wenn… Wütend über sich selbst zog sie das Schwert
und fuhr mit ein paar gezielten Hieben durch die Luft. Aya quietschte
erschrocken und flatterte kurz davon. Als sich Svenja wieder einigermaßen
beruhigt hatte steckte sie das Schwert zurück in die Scheide. Was war dann
passiert? In den Gedanken des Elben hatte sie die Geschehnisse nachgelesen. Er
hatte es ihr sogar bereitwillig gezeigt. Sie wusste nicht wieso, auch nicht,
warum er urplötzlich so freundlich zu ihr war und sie vor Alexander Jan Kliev
in Schutz nahm, doch es tat so unglaublich gut wieder in Gesellschaft zu sein.
Und noch besser, akzeptiert zu werden und dem Plan ein Stück näher zu kommen.
Leider nur zum Teil. Ihr war nicht entgangen, dass Alex‘ Abneigung mit jeder
Sekunde, mit jedem Wort das sie sagte, mit jedem Detail das er mehr über sie
erfuhr, größer wurde. Doch sie wusste nicht wie sie das verhindern konnte. Alex
hatte einen weitaus stärkeren Willen als sein Freund, der viel zu gutmütig und
gutgläubig war. Das war schon immer so gewesen. Sie hatte keine Ahnung wie sie
ihn auf ihre Seite ziehen konnte ohne Magie zu benutzen, und das wollte sie
vorerst nicht. Es gab schließlich Regeln und an diese musste selbst sie sich
halten. So würde sie sich eben auf James konzentrieren müssen. Ein Gedanke
formte sich in ihrem Kopf und sie fauchte leise. Dann schloss sie die Augen und
ließ ihre Gedanken wieder schweifen. Hinaus aus den Grenzen des Bewusstseins.
Vorsichtig tastete sie die Umgebung mit ihren Gedanken ab. Sie musste ihre
Fähigkeiten dringend trainieren. Wo waren sie? Doch gar nicht so weit weg. Sie
wusste es und sie lenkte ihre Sinne in die Richtung aus der sie gekommen war.
Da! Sie ließ ihre Gedanken weiter schweifen. Sie waren ihrem Ziel ganz nah. Oder?
Es musste so sein. Leise begann ihr Körper zu beben. Sie spürte wie ihre Magie sich
ihrer Kontrolle einmal
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