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Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Titel: Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolin A. Steinert
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Aber… er
stutze. War ihr Mantel nicht eben noch nass gewesen? Kokelte er an einem Ende?!
Er starrte sie an, doch sie regte sich nicht. Schließlich stieg sie auf ihr
Pferd und ritt langsam im Schritt voran. Die Aufforderung war deutlich genug
und mit einem grimmigen Gesichtsausdruck schwang sich auch Alex in den Sattel.
Nicht ohne James noch vorher einen wütenden Blick über die Schulter zu
zuwerfen.
    „Für kleine
Liebeleien haben wir keine Zeit“, meinte er noch bevor er Svenja folgte. James
verdrehte die Augen. Er verstand Alex nur zu gut und er wusste auch selbst
nicht was ihn dazu bewogen hatte so zu handeln. Aber eins wusste er, er hatte
das, was er gesagt hatte, aus freien Stücken gesagt, ohne dass sie auf ihn
Einfluss genommen hatte. Vielleicht lag es wirklich nur daran, dass er jetzt
wusste, dass sie einfach nur ein unschuldiges Mädchen war. Er konnte sich nicht
vorstellen, dass hinter dieser liebreizenden Fassade etwas Böses schlummern
sollte. Dazu hatten ihre Augen viel zu viel Unsicherheit ausgedrückt, als sie
erwacht war. Er folgte den beiden zum Ende der Lichtung und hinein in den Wald.
     
    Alex nahm an, es hatte einen
Grund warum sie den Pfad den Hügel hinauf, an der Seite des Wasserfalls
ignorierte und stattdessen wieder querfeldein durch den Wald ritt. Er fragte
nicht. Er war zu sehr damit beschäftigt sich die letzten Stunden noch einmal
vor Augen zu führen, bis ihm ein herabhängender Zweig ins Gesicht peitschte. Er
fluchte leiste und zupfte sich die Blätter aus den Haaren. Er hatte wichtigeres
zu tun, als sich über solchen Unfug Gedanken zu machen. Er blickte nach vorne
um nicht wieder einen Zweig zu streifen, doch zum Glück war der Teil des Waldes
weitaus besser passierbar, als am Vortag.
    „Hey!
Svenja!“, sagte er plötzlich, als ihm etwas einfiel und irgendwie überkam ihn
das Gefühl der Genugtuung während er so abwertend nach ihr rief. Den Namen von
jemanden zu wissen nahm das Unheimliche und Geheimnisvolle von einer Person.
Egal wer es war, man konnte sie in einer gewissen Weise durch den Namen anders
behandeln. Wie hätte er sie auch vorher rufen sollen? Geheimnisvolles Wesen?
Nein, das klang eindeutig nach Unterlegenheit. Die kleine Gestalt vor ihm
zügelte auch prompt ihr Pferd und wandte sich ihm zu. Alex hörte wie James
hinter ihm leise fragte, was das denn nun wieder sollte, doch er reagierte
nicht. Svenja schien ihn aufmerksam zu mustern.
    „Was?“, fragte
sie schließlich scharf und Alex war sich plötzlich gar nicht mehr sicher, dass
sie sich von seinem Tonfall in irgendeiner Art und Weise beeindrucken ließ.
    „Gib mir die
Rose.“
    „Was willst du
damit?“
    „Mir noch
einmal den Reim anhören.“
    „Du kannst sie
nicht öffnen.“
    „Dann tu du es
für mich.“
    Das Mädchen
lachte verächtlich. „Was glaubst du eigentlich wer du bist und was glaubst du
eigentlich wie du mit mir reden kannst? Jetzt will ich dir mal etwas sagen…“,
und mit diesen Worten hob sie die Kapuze an und nahm sie ab, sodass sie Alex
direkt in die Augen blicken konnte. Sie blinzelte wütend.
    „Ich weiß,
dass du dich für etwas Besonderes hältst und ich weiß, dass du mich verachtest.
Ob es nun daran liegt, dass du nicht weißt wer oder was ich bin oder ob selbst
dieses Wissen über mich etwas daran ändern würde, sei dahin gestellt. Aber wir
sind zusammen auf der Suche nach dem gleichen Etwas und ich werde euch weiter
begleiten, ob es dir passt oder nicht. Denn ihr seid genauso auf meine
Begleitung angewiesen, wie ich auf die Eure! Also vielleicht könntest du deine
scharfe Zunge im Zaum halten.“ James saß einfach nur da und starrte sie
verblüfft an, ebenso wie Alex, bevor sich dessen Mundwinkel zu einem verächtlichen
Grinsen verzogen.
    „Soso. Du bist
also auch auf uns angewiesen, ja? Das ist ja interessant.“ Svenja starrte ihn
darauf hin nur noch wütender aus zusammengekniffenen Augen an und fauchte
leise, wie eine Katze, bevor sie sich wieder die Kapuze überzog und einfach
wortlos weiter ritt.
    Alex und James
folgten ihr.
    „Was wolltest
du mit der Rose?“, raunte James.
    „Rate mal“,
war Alex unwirsche Antwort. „Wir können doch nicht vollkommen planlos, einem
kleinen Mädchen hinterher reiten. Wer weiß wie tief dieser Wald ist.“
    James riss
sich zusammen doch er musste trotzdem Grinsen. „Weißt du wie sich das anhört?“
Alex warf ihm daraufhin einen ärgerlichen Blick zu. James gab seinem Gesicht
wieder einen neutralen Ausdruck und nickte.

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