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Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Titel: Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolin A. Steinert
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unbeschreiblich gut im Schwertkampf sein, mochte noch so gerissen
sein und scheinbar Magie benutzen, doch nun konnten sie ihre Gefühle deuten. Mit
der Kapuze hatte sie ihre Maske, ihren Schrecken und vielleicht auch etwas von
ihrem Selbstbewusstsein verloren und das würde für Alex und ihn von Vorteil
sein. So dachte er jedenfalls. Doch blitzschnell und galant, als wäre sie nie
bewusstlos gewesen stand sie mit einem Mal auf und ließ ihren Blick suchend
über das Gelände schweifen.
    „Wir müssen
weiter!“, sagte sie und ihre großen Augen sahen sich eindeutig nervös um. Dann
entdeckte sie ihren Mantel und mit zwei Schritten war sie bei diesem, hob ihn
schnell auf und legte ihn sich über die Schultern. Wasser tropfte heraus. Der
Stoff war einfach zu schwer um so schnell trocknen zu können. Angewidert verzog
sie das Gesicht, zog aber dennoch an der Kapuze und setzte sich diese auf. Alex
seufzte erleichtert. James wusste warum. Ihm ging es kaum anders und trotzdem
wünschte er sich insgeheim, dass sie es nicht getan hätte. Allerdings ließ sie
den Schal nun weg, sodass ihre Stimme deutlich zu verstehen bleiben würde. Sie
ging zu ihrem schwarzen Rappen und überprüfte ihre Ausrüstung. Die beiden Ritter
taten es ihr gleich, löschten das Feuer und verwischten ihre Spuren. Keiner von
beiden bemerkte wie sie sich vorsichtig umdrehte um zu überprüfen, ob sie sie
beobachteten. Dann zupfte sie vorsichtig mit ihrer wieder behandschuhten Hand
am Umhang. Ein kleiner weißer Funke hüpfte hinüber und in weniger als zwei
Sekunden war der schwere Mantel vollkommen trocken. Erschrocken gab sie einen
hohen Laut von sich, als der Saum am unteren Ende des Mantels anfing zu kokeln.
James drehte sich zu ihr um.
    „Was ist?“,
fragte er misstrauisch.
    „Nichts!“,
erwiderte sie hastig und trat dabei unauffällig auf den Saum.
    „Sag mal“,
meinte James, der sie immer noch prüfend betrachtete, plötzlich, „wie sollen wir
dich denn nennen, wenn du vorhast uns weiter zu begleiten ohne uns zu sagen wer
du bist?!“
    „Wie wäre es
mit Miststück oder Hexe?“, murmelte Alex leise vor sich hin. Zu wissen, dass
sie ein Mensch zu sein schien, hatte seine Meinung nicht wirklich geändert. Im
Gegenteil, er schien noch abweisender als zuvor. Doch das Mädchen schien diese
Bemerkung entweder nicht gehört zu haben oder hatte beschlossen sie einfach zu
übergehen. Sie legte den Kopf schief.
    „Svenja.“
Diese Antwort war mehr als die beiden Ritter erwartet hatten und der Name,
soweit er denn stimmte, deutete auf eine eigentlich eher ärmliche Herkunft hin.
Nun ja, sie würden schon noch ein bisschen mehr aus ihr heraus kitzeln, dachte
James. Er grinste und verbeugte sich galant.
    „Darf ich mich
und meinen Gefährten noch einmal etwas höflicher vorstellen, Miss Svenja? James
ist mein Name und das hier ist Alexander.“ Er wusste nicht warum er das getan
hatte, doch er war sich sicher ein amüsiertes Lachen aus der Kapuze zu hören.
    „Narr“,
zischte Alex leise. „Was sollte das denn eben?“
    „Ich weiß
nicht“, murmelte James und zuckte mit den Schultern. „Ich kann dir nicht sagen
warum, aber seitdem ich weiß was unter dem Mantel, steckt finde ich sie viel
sympathischer. Irgendwie mag ich sie.“
    „Ja, sie hat
wunderschöne Augen, nicht wahr?“, fauchte Alex leise.
    „Allerdings“,
meinte James ebenso leise. „Wobei mir die dunkelgrüne Variante besser gefällt“,
setzte er grinsend hinzu.
    Alex
schnaubte.
    „Alex! Sie ist
zwei Jahre jünger als wir!“
    „Ja, aber wozu
sie fähig ist wissen wir trotzdem noch nicht. Sag mal was ist mit dir los? Hat
sie dir einen Hammer über den Kopf gezogen oder was soll das Ganze? Wir wissen
immer noch nicht wer sie ist und sie ist genauso gefährlich für uns und unsere
Aufgabe wie zuvor! Warum bei der Göttin des Mondes tust du so als wäre sie auf
einmal das kleine süße Mädchen das immer mit deiner Schwester im Schlossgarten
spielt!? James wach auf!“, Alex riss sich wirklich zusammen um nicht zu
brüllen, aber seine Stimme zitterte vor Zorn. Was zum Teufel war los mit seinem
Freund? Hatte sie ihn, auf eine Art und Weise die er noch nicht zu durchschauen
vermochte, verhext? Oder hatte James einfach seinen Verstand verloren? Er
drehte sich zu der Gestalt um, die ruhig bei ihrem Pferd stand und den Vorfall
zu beobachten schien. Alex war sich sicher, dass sie  jedes Wort gehört hatte,
trotz seines Versuches möglichst leise zu sprechen. Es war ihm egal.

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