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Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Titel: Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolin A. Steinert
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die
gefallenen Blätter hatten ihre Spuren verwischt. Vorläufig waren sie in
Sicherheit – hoffentlich. Der Wald lichtete sich etwas, die Bäume schienen
kahler, das Blattwerk lichter zu sein und es war dem hellen, silbrigen
Mondschein möglich bis auf den Boden vorzudringen. Im Schritttempo ritten sie
nebeneinander.
    „Sie werden
nicht überleben.“ Bitternis schwang in Svenjas Stimme. Sie war die Erste die
anfing zu sprechen.
    „Wer?“, fragte
Alex irritiert, da ihm die Geschehnisse im Dorf schließlich entgangen waren.
    „Die Dorfbewohner.
Mariks Männer werden sie für ihr Verhalten, für ihre Hilfe uns bestrafen. Mit
dem Tod.“
    „Ja“, wisperte
James. „Ja, das werden sie.“ Alex wusste nicht worüber genau die Beiden sprachen,
doch er konnte es sich halbwegs denken und ein kalter Schauer lief ihm über den
Rücken. Schweigend ritten sie weiter. Täuschte Alex sich oder waren Svenjas
Augen tatsächlich feucht? James starrte vor sich hin. Alex räusperte sich
betreten.
    „Gute Arbeit
jedenfalls“, murmelte er betreten und hielt die Rose fest in seiner Hand.
    „Gleichfalls.“
Die Konversation erlahmte.
    „Wollen wir
sie öffnen?“, fragte Svenja nach einer Weile.
    „Jetzt?“,
meinte James.
    „Wir haben
keine Zeit“, antwortet Alex James und reichte Svenja die Blume. Diese zog ihren
Lederhandschuh aus und strich mit zarten Fingern über die Ränder der Knospe. Es
war genau wie bei der ersten Rose.
    „Irgendwann
wirst du mir erklären müssen, wie du das machst. Wieso kannst nur du sie
öffnen?“
    „Willst du
eine ehrliche Antwort?“
    „Ich bin mir
nicht sicher. Würdest du denn tatsächlich eine geben?“
    Sie lächelte.
    „Also schön“,
fuhr James fort. „Ja, ich will eine ehrliche Antwort.
    „Ich weiß es
nicht“, sagte sie schlicht. Sie starrten sie an. Frustration und Verblüffung
gleichzeitig im Gesicht.
    „Was soll das
heißen, du weißt es nicht?“
    „Na genau das!
Ich weiß es eben nicht. Vielleicht liegt es daran, dass ich ein Mädchen bin. Du
verstehst schon Mädchen – Blumen und so. Vielleicht spürt diese uralte Magie in
der Rose aber auch, dass ich zauberkundig bin, oder so. Ich habe jedenfalls
keinen Zauber verwendet. Ihr hättet es sicherlich bemerkt, wenn eure Umhänge
Feuer gefangen hätten.“
    James
schmunzelte.
    „Aber…“
    Eine leise
Melodie ertönte und unterbrach ihren Dialog. Die Blüte öffnete sich. Alle Drei
warteten darauf, dass die sanfte Frauenstimme anfing zu singen:
     
    „Vollendet
nun der zweite Weg,
    beginnend
nun der Dritte.
    Seht,
dass ihr ihn übersteht,
    und
das ist keine Bitte.
    Meinen
Dank ihr habt,
    doch
bin ich nicht begabt.
    Und
so ihr nur bekommt von mir,
    den
Schlüssel zum Öffnen der nächsten Tür:
    Ihr
hattet kalt und heiß, voll und leer,
    alles
zusammen vereint in diesem Meer.
    Von
Nord nach Süd, nun West oder Ost,
    verschmäht
nicht die spezielle Kost.
    Freund
und Feind,
    in
einem vereint.
    Die
Lösung so scharf und so fein,
    das
kann nur ein Edelstein sein.“
     
    Die  Stimme verstummte. Stille
folgte.
    „Das – ist…“,
James zögerte, „das wahrscheinlich einfachste Rätsel von allen bisherigen.“ Und
er erhielt ein zustimmendes Nicken.
    „Osten ist
nicht möglich, da ist die Feste der Dunklen. Und warum sollte man direkt dort einen
Gegenstand verbergen, der alles Böse vernichten sollte?“
    „Weil die
Feste wahrscheinlich nicht immer dort stand oder so ideale Verwirrung gestiftet
wird“, brachte sich Svenja in die Unterhaltung mit ein, doch auch sie war im
Stillen davon überzeugt, dass sie nach Westen gehen mussten. Die Lösung lag
geradezu auf der Hand. Alex beachtete sie auch nicht weiter, sondern überging
ihren Kommentar.
    „Also Westen.
Und dort…“
    „Liegt die
Steinwüste, das Quarzmeer“, ergänzte James.
    „Kalt, also
trist und einsam, also leer, weil es kaum etwas anderes gibt als riesige
Findlinge. Und doch voll weil die gesamte Fläche mit ihnen übersät ist. Heiß,
weil die Sonne unablässig, durch einen Zauber gehalten, über der Wüste aus Felsen
scheint. Kein Fluss und kein Regen durchzieht dort das Land“, rasselte Svenja
monoton herunter.
    „Genau“, sagte
James aufgeregt, hielt kurz inne und sah Svenja an. Das Mädchen wusste zu viel
über die Welt und ihre Geheimnisse für ihr Alter. Doch er überging diesen
Gedanken und ließ seine Stute voller Tatendrang wieder laufen.
    „Und den
Rest!“, rief er über die Schulter, „werden wir sehen wenn wir da sind.“ Svenja
holte

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