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Gefaehrtin Der Daemonen

Titel: Gefaehrtin Der Daemonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marjorie M. Liu
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Ewigkeit auf deinen Schultern tragen solltest. Wir sehen dich, wir sehen sie alle, und wir erinnern uns an sie. Immer ist es sie.«
    » Sie. « Ich flüsterte, zitterte vor Kälte. »Eine meiner Ahnen.«
    »Die Größte. Die Schrecklichste.« Der Dämon holte leise fauchend Luft. »Du bist wie sie, Jägerin. Wir kosten sie in dir. Deshalb gaben wir dir das Mal unseres Clans. Unser Mal, das wir seit ihrem Tod niemandem mehr gewährten. Es ist die Prophezeiung eines Wunders.«
    Meine Hand zitterte, aber ich konnte mein Gesicht berühren. Unter meinem Ohr ertastete ich die Linien. Ich sah sie vor meinem Auge. Der Dämon beugte sich vor, bis ich die Krempe seines Hutes hätte berühren können. »Du hältst uns für so unterschiedlich, aber wir sind gleich, Jägerin. Wir sind die rasenden Wirte und Meister der Toten, und wenn wir den Menschen befehlen, uns zu folgen, dann gehorchen sie auch. So kommt es, dass die Menschen der Erde töten und schlachten, wie eine Schar Vögel, kupferrot von Blut, während wir auf dieser Welt als große, mächtige Schatten tanzen. Aber wir sind nur das Schwert, Jägerin, ausschließlich das Schwert. Wir brauchen ein Herz, das uns schwingen lässt. So lautet die Bedingung, und wir halten uns an unsere Abmachung.«
    »Welche Abmachung?« Ich beobachtete, wie eine Haarsträhne
in den Schnee tauchte und ein Muster zeichnete, Knoten und verschlungene Bahnen, die mich an die Gravur auf der Steinscheibe erinnerten, an das Labyrinth.
    »Die Bedingung unseres Überlebens«, wisperte er. »Unser Verzicht für eine erwiesene Gunst. Uns wurde erlaubt, zu überleben und zu jagen, aber nur auf den Befehl von einer, die zu deiner Blutlinie gehört, oder von einer Person deiner Wahl. Es war ihre letzte Bedingung. Sie fürchtete. Sie trauerte.« Eine Locke seines Haars tippte Zee auf die Schulter. »Es hätte deiner Jägerin gesagt werden müssen.«
    Zee schüttelte den Kopf. »Ich habe ein Versprechen abgelegt.«
    »Dein Gelübde erzeugt Konflikte.«
    »Nein«, schnarrte Zee. »Es rettet.«
    Ich schüttelte den Kopf, am ganzen Körper bebend. »Ich glaube es nicht. Ich glaube dir nicht.«
    »Weil wir Dämonen sind. Und du uns hasst.«
    »Du vernichtest die Menschen.«
    »Oder wirst du es tun?« Er lächelte schwach. »Es ist uns verboten, den ersten Schlag zu führen, es sei denn man bietet es uns an. Und man bietet es uns immer an, Jägerin. Die Versuchung ist zu groß.«
    Ich verkrampfte vor Kälte, meine Zähne klapperten. Die Jungs umschlangen mich fester. Zee drückte seinen Mund an mein Ohr. »Keine Lügen, Maxine«, summte er. »Glaube.«
    Mir verschwamm alles vor den Augen. Auch meine Gedanken verschwammen.
    »Wir werden von deinem Herzen gerufen«, murmelte der Dämon. »Wenn dein Herz uns braucht. Kannst du dir selbst nicht vertrauen, Jägerin?«
    »Der Sch… Schleier«, stammelte ich. »Du bist ge… gekommen, weil sich der … der Schleier geöffnet hat.«

    »Weil er sich öffnete, und du es fühltest. Was du fühltest, fühlten wir …«
    »Warum? Wa… warum sollte mein Urahn eine solche Ab… Abmachung treffen?«
    »Deine Blutlinie brauchte Hilfe. Wir brauchten dich.« Der Umhang des Dämons blähte sich auf. Wärme durchströmte mich, schmolz sich durch meine Muskeln bis in die Knochen hinein. Sie war köstlich, weich, stieg von meinen Zehen bis in meinen Scheitel hinauf. Meine Zähne hörten auf zu klappern, mein Verstand arbeitete klarer. Ich wollte dem Dämon sagen, er sollte aufhören, aber ich konnte es nicht. Mein Überleben war mir wichtiger als mein Stolz.
    Doch der Rest … Der Rest stimmte nicht. Ich übersah etwas. Einen Haken. Es gab immer einen Haken, und meine Mutter … Meine Mutter hätte sich nicht so viel Mühe gemacht, all das vor mir geheim zu halten, wenn sie nicht einen guten Grund dafür gehabt hätte.
    Sie hatte Angst um Sie , hatte Sarai gesagt. Oder vielmehr vor dem, was passieren könnte, wenn sich der Schleier lüftete.
    »Meine Mutter wusste davon«, sagte ich zu Zee. »Sie wusste von ihm. «
    Zee drückte mich enger an sich, presste sein Gesicht an meinen Hals. Die Jungs weigerten sich, mir in die Augen zu sehen. Der Dämon beugte sich vor, während sein Haar weiterhin Muster in den Schnee zeichnete. Schlangenlinien, in Kreisen eingeschlossen, in Ketten geschlagen.
    »Meine Mutter!«, fuhr ich ihn an. »Warum sollte sie das vor mir verbergen?«
    »Es gab viele Jägerinnen«, antwortete der Dämon. Es klang, als gäbe es auf der ganzen Welt nur uns. »Viele

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