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Gefaehrtin Der Daemonen

Titel: Gefaehrtin Der Daemonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marjorie M. Liu
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von deinem Blut. Wir haben sie alle kennengelernt. Wir haben ihnen geholfen, wie versprochen. Aber du bist anders als alle anderen. In deinem Herzen.
Wir kosten es. Wir sehen es. Du bist wie sie. Näher an der Dunkelheit. Und die Wilde Jagd ist … dunkel. In der Vergangenheit hat sie … Dinge erweckt.«
    Ich sah die Jungs an, die den Dämon anstarrten, als würden sie ihm am liebsten einen Knebel in den Mund schieben. »Was für Dinge?«
    »Dinge«, antwortete er gedehnt, »die einer Mutter Furcht um ihr Kind einflößen.«
    Zee stieß ein scharfes Wort aus. Es klang ärgerlich. Hinter ihm richtete sich der Mann endlich auf und tat einen Schritt auf uns zu. Seine Lippen waren nicht mehr blau gefroren, die Eiskristalle auf seinem Gesicht schienen geschmolzen. Die Leine aus Dämonenhaar musste verschwunden sein, aber er bewegte sich stockend, als würde er gezwungen.
    Zee setzte seine boshafte Litanei fort, keckerte mit der Empörung eines dämonischen Eichhörnchens. Rohw und die anderen schwiegen, zitterten aber; ihre Augen glühten, und sie grollten tief in ihren Kehlen. Die Worte des Dämons brannten.
    Er stand auf, balancierte mühelos auf den gebogenen Spitzen seiner langen, messerscharfen Zehen. »Wir fügen dir Schmerz zu.«
    »Ja«, sagte ich.
    »Ah«, hauchte er und fuhr dann leise fort: »Die Jagd hat begonnen. Unser Versprechen hat sich erneut erfüllt. Du musst uns anführen.«
    »Nein«, sagte ich. »Ich mache nichts einfach nur deshalb, weil du es sagst.«
    »Du vertraust uns nicht?«
    »Niemals.«
    Der Dämon schien zu erstarren. »Wir haben eine Abmachung getroffen, Jägerin, in Blut. Deinem Blut, meinem Blut. Im Blut deiner Bannwächter.«

    »Ich verstehe kein Wort davon, und am wenigstens habe ich eine Ahnung von einer Abmachung.«
    Missbilligend verzog er den Mund. »Und wenn du sie nie begreifst? Wirst du dann dein Wort brechen, das du uns gegeben hast? Das Wort deiner Vorfahren?«
    Ich spürte, wie sich die Jungs anspannten. »Nein. Aber ich muss noch mehr wissen.«
    Der Dämon wandte sich ab. Ich kämpfte um meine Stimme. »Du kannst mir Antworten geben.«
    Er sah sich um. Die Krempe seines Hutes war so scharf wie eine Sichel. »Die Antworten, die du bekommen willst, liegen in deinem Blut, deshalb können wir sie dir nicht geben. Wir können dir nur Zeit lassen. Etwas Zeit.« Er deutete mit einem Nicken auf den Mann. »Beschütze sie, Sucher.«
    »Nein«, antwortete der Mann. Ein dunkler Tentakel zuckte aus dem Umhang des Dämons und peitschte das Gesicht des Mannes. Er stolperte und hielt sich die Wange. Blut sickerte zwischen seinen Fingern hervor.
    »Beschütze sie«, zischte der Dämon. »Was es auch kosten mag.«
    Ich trat zu dem Dämon. Die Jungs hingen immer noch an mir. Ihre Körper waren so warm wie Kohlen, wie Glut in einem alten Kamin, und die Hitze sickerte in meinen Körper. Ich streckte dem Dämon eine Hand entgegen. Ich wollte ihn nicht berühren, aber ich war verzweifelt und entschlossen.
    Der Dämon verharrte regungslos. Seine Stille war so schwer und voll, als sinke das Gewicht des sternenübersäten Himmels auf unsere Köpfe.
    Er schwankte, langsam, elegant, und ich spürte etwas Dunkles in meinem Herzen, einen Schatten hinter meinen Rippen, ein Flattern. Erinnerungen, ein Déjà-vu, etwas Altes, Kaltes, Hartes. Ich dachte an Wölfe und Schwerter, an klingende Glocken und
sterbende Frauen. Ich hörte mein Blut, mein Herz. Es war Musik in meinen Adern.
    Der Dämon beugte sich vor. Sein Haar und sein Umhang breiteten sich um mich aus. Sie berührten mich nicht, umarmten aber die Luft über meinem Körper. Ich wurde vom Abgrund geschluckt, war dem Tode nahe, wurde von ihm geküsst.
    Schwielige Finger packten meine Hand. Der Mann, Sucher. Der Schnitt in seiner Wange war dunkel und blutete. Ich sah zu Oturu zurück, betrachtete die harte Linie seines Mundes. »Wir sind noch nicht fertig.«
    »Niemals«, murmelte er, und mit einer Verbeugung, die eher an Errol Flynn als an Freddy Krueger erinnerte, sprang er in die Luft. Erschreckt legte ich den Kopf in den Nacken und sah zu, wie er in das Licht des Mondes flog, im nächsten Moment verschwunden war, verschluckt von der Nacht. Dek und Mal flüsterten in meine Ohren. Zee und die anderen schlossen die Augen und ließen die Schultern hängen.
    Mein Herz fühlte sich merkwürdig an. Sucher drückte meine Hand. Ich sah ihn an, bemerkte seinen Blick und hatte das Gefühl, Wackersteine würden sich in meinem Herzen und meiner Magengrube

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