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Gefährtin Der Finsternis

Titel: Gefährtin Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Blue
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Vampire.« Sie legte den Wandteppich beiseite, um auf die kleine, freie Fläche vor dem Kamin zu treten, da sich der Raum plötzlich zu klein anfühlte. »Der erste Vampir kam und wollte mich verletzen, wollte mir …« Sie griff in ihre Tasche und nahm das zerknüllte Pergament hervor, das sie wohl mit Magie und ihrem Blut – dem Druidenblut ihrer Mutter – geschaffen hatte, »… die Karte wegnehmen«, schloss sie. »Er sah zuerst wie Simon aus, aber er war es nicht. Ich konnte erkennen, dass er es nicht war. Er wollte diese Karte.«
    »Welche Karte?«, fragte Brautus.
    »Die Karte der Katakomben«, sagte sie und reichte sie ihm. »Frag mich nicht, wie ich daran gekommen bin.«
    »Wo ist dieser andere Vampir jetzt?«, fragte Mutter Bess, ungläubig und verwirrt.
    »Er ist aus dem Fenster gefallen«, antwortete sie. »Simon kam herein, und sie kämpften. Sie verwandelten sich beide, nicht nur Simon. Das Gesicht des anderen Vampirs veränderte sich ständig.« Sie zitterte bei der Erinnerung, aber sie wollte sich nicht gestatten aufzuhören. »Er hat sich in jemanden verwandelt, den Simon kannte, dann in einen Mann, der wohl Michel war, und dann …« Sie schaute zu Brautus. »Er verwandelte sich in meinen Vater.«
    »Gütiger Gott«, murmelte er.
    »Er fragte mich erneut nach der Karte, und ich hätte sie ihm fast gegeben – ich hätte es getan, wenn Simon mich nicht aufgehalten hätte. Es war, als hätte ich nicht anders gekonnt.« Sie blickte erneut auf die Karte hinab, erinnerte sich an die Stimme des Ungeheuers, die sanfte Stimme ihres Vaters. Aber ihr Vater hätte sie nie so geküsst. Er hätte sie niemals verletzt. »Simon hat ihn angegriffen. Er beschützte mich. Er verwandelte sich in einen Wolf, und der andere verwandelte sich in einen Hund – einen großen, schwarzen Hund, den ich schon zuvor gesehen habe, Mutter Bess, und für den Tod hielt. Sie kämpften, und Simon stieß ihn aus dem Fenster.« Sie schaute erneut zu Brautus. »Dann kamst du herein.«
    »Ja«, sagte Mutter Bess und starrte in die Flammen. »Der Wolf könnte einen Sohn gezeugt haben.«
    »Also, wie helfe ich ihm?«, fragte Isabel. »Wenn dieser andere Vampir der Wolf ist, den ich töten soll, wie helfe ich dann Simon?«
    »Ihm wobei helfen?«, fragte Brautus mit bitterem Humor.
    »Bei seiner Erlösung von dem Fluch«, antwortete sie. »Ihr beide wisst doch so viel über Dämonen und Vampire. Sagt mir, wie ich meine Liebe retten kann.«
    »Er kann nicht erlöst werden, kleines Mädchen«, sagte Mutter Bess und tätschelte ihre Hand. »Wenn er ein Kind des Wolfes ist, ist er verdammt.«
    »Nein«, erwiderte Isabel und entzog sich ihr. »Das glaube ich nicht.« Sie wandte sich wieder dem Wandteppich zu. »Er kam aus einem Grund hierher.« Sie schaute auf. »Wo ist Orlando?«
    »Im Keller eingeschlossen«, antwortete Brautus. »Ich wollte nicht, dass er davonläuft, um seinem Herrn zu helfen.«
    »Gut«, antwortete sie, nahm die Karte von Brautus zurück und steckte sie wieder in ihre Tasche. »Ich möchte mit ihm reden.«
    »Wartet, Mylady.« Mutter Bess hielt sie mit so eisernem Griff am Handgelenk fest, dass es ihr wehtat. »Ihr seid die Verteidigerin«, sagte sie. »Wenn Ihr den Wolf nicht vernichtet, werden Charmot und alle, die in diesem Wald leben, verloren sein.«
    »Ich glaube Euch«, antwortete Isabel. »Aber ich muss wissen, welchen Dämon ich vernichten soll.«

12
    Simon wachte in der Dunkelheit auf. Der Schmerz war fort, so dass er wusste, dass er geheilt war, aber er konnte immer noch nicht aufstehen. Er saß an eine raue Steinmauer gelehnt, die Hände über dem Kopf, an den Handgelenken angekettet und seine Beine gerade vor sich ausgestreckt. Auch um seine Knöchel waren schwere Ketten gelegt.
    In der Dunkelheit flammte ein Funke auf. »Endlich wach.« Ein Vampir, der wie der begriffsstutzige Brigant Michel aussah, stand neben einem Tisch am anderen Ende der feuchten Höhle mit der niedrigen Decke. Aber Simon wusste, dass es in Wahrheit Lucan Kivar war.
    »Ich habe Euch getötet«, beharrte Simon und versuchte, seine Arme zu befreien. Er hatte in seinem Dämonenzustand schon früher Ketten durchbrochen. Er konnte es wieder tun.
    »Ihr wisst recht gut, dass Ihr das nicht getan habt.« Er zündete eine zweite Kerze an. »Selbst wenn Ihr zu dumm wärt, es selbst zu erkennen, hätte dieses Insekt, das Ihr bei Euch habt, es Euch gesagt.« Simon riss erneut an den rasselnden Ketten, und Kivar lächelte. »Ihr verschwendet Eure

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