Gefährtin Der Finsternis
eifersüchtig auf jede andere Frau, die er jemals berührt hatte, ob als Vampir oder als Mensch, eifersüchtig sogar auf den Schmerz, den sie in seinen Armen empfunden hatten.
»Nein.« Er strich ihr das Haar aus der Stirn, und ihr Gesicht war so wunderschön, dass es ihn schmerzte, sie anzusehen, aber er würde sie ewig ansehen, wenn er es könnte. »Nicht so, wie ich mich an dir genährt habe. Nichts war jemals so.« Er dachte erneut, wie nahe er daran gewesen war, sie für immer zu zerstören, und die Erinnerung ließ ihn erzittern. »Warum hast du nach mir gesucht? Wusstest du nicht, dass ich dich verletzen kann?«
»Ich sagte es dir. Ich wollte dich töten.« Allein der Gedanke ließ sie schwach werden. Eigentlich war sie bereits schwach, wie sie erkannte, benommen und schwach vom vielen Blutverlust. Aber sie konnte es nicht ertragen, ihn gehen zu lassen. »Aber ich konnte es nicht tun.« Tränen stiegen ihr in die Augen. »Ich konnte dir nicht beim Sterben zusehen. Selbst wenn du ein Dämon wärst, selbst wenn du mich und alle, die ich liebe, töten wolltest, könnte ich dir nicht beim Sterben zusehen.«
»Nein, Liebste.« Er küsste ihre Augenlider, weinte mit ihr. »Engel, bitte weine nicht.« Sie berührte verwundert seine Wange, ihre Fingerspitzen von seinen Blutstränen benetzt. »Es tut mir leid. Es tut mir so leid.«
»Nein«, protestierte sie. »Bitte nicht …«
Er küsste sie, stahl ihr verzweifelt vor Liebe den Atem, und sie hielt ihn fest, erschöpft, aber zufrieden. »Ich liebe dich«, versprach er und küsste ihren Mundwinkel, während sich seine Hände zwischen ihnen bewegten und er ihren Rock anhob. »Ich liebe alles, was du liebst.« Er drang in sie, und sie seufzte, ihr Körper umschloss seinen, warm und nass. »Ich bin dein, dein Dämon.«
»Mein«, murmelte sie und wölbte sich ihm entgegen, während sie die Augen schloss.
»Ich werde Charmot beschützen.« Er küsste sie, während er tiefer in sie drang und seine Hände über ihre Hüften strichen, über ihre Seiten. Sie gehörte ihm, war für ihn kostbarer als jede heilige Reliquie oder sogar die Erlösung selbst. Sie war seine Rettung. »Ich werde meine Liebe beschützen.«
»Mein Ritter.« Sie ließ ihre Hände über seine Schultern gleiten, ihre Sinne schwanden in seinen Armen. Sie fühlte sich so schwach, so zerbrechlich, aber er hielt sie fest, er liebte sie. Sie brauchte keine Angst zu haben. »Mein Dämon.« Er bewegte sich schneller, und sie lachte, die Ekstase begann, und jeder Muskel in ihrem Körper kribbelte vor Leben. Sie streckte sich, um ihn zu küssen, vor Verlangen unbeholfen, und er presste seinen Mund auf ihren. Seine Zunge glitt über ihre. Sie war die junge Frau, und er war der Wolf. Irgendwie hatte sie ihn dazu gebracht, nicht zu töten, sondern zu lieben. Sie rief seinen Namen, als sie zum Orgasmus kam, und sie spürte ihn sich ebenfalls befreien, die Wogen, die sie durchliefen, wurden von ihrer Haut auf seine übertragen. Sie stiegen immer weiter und fielen dann ab, bis sie glaubte, ihr Herz müsste bersten, und er hielt sie noch immer fest, war noch immer bei ihr, ihr Vampir-Geliebter, bis die Wogen schließlich verebbten.
»Isabel …« Seine Stimme schien von sehr weit her zu kommen, aus einem Traum zu rufen, aber sein Körper war nahe, seine Arme um sie geschlungen, als er sich auf den Rücken rollte, sie dicht an seine Brust zog. »Schlaf, meine Liebste«, murmelte er und küsste ihre Wange, und sie erlaubte sich, ihm zu gehorchen, überließ sich der Dunkelheit. »Schlaf bis zur Nacht.«
Simon spürte, wie ihre Arme um ihn erschlafften und ihr Atem tief und gleichmäßig ging. Ihr Herz schlug noch schwach, aber stetig. Es würde ihr gut gehen. Er hielt sie fester, presste sie an sich, wild vor Liebe, aber sie regte sich noch immer kaum. Kivar würde sie niemals berühren. Simon würde seine Liebe beschützen.
Eine Stunde nach Sonnenuntergang ritt Simon wieder durch die Tore von Schloss Charmot, Isabel, die noch immer schlief, trug er in seinen Armen. »Wach auf, Liebste«, murmelte er, als Brautus ihnen entgegenkam. »Wir sind zu Hause.«
Isabel blinzelte, noch immer so müde, dass sie kaum die Augen offen halten konnte. »Oh, Liebster.« Brautus wirkte wie eine Gewitterwolke, wie er da so auf den Stufen stand, die Fäuste in die Hüften gestemmt.
»Also lebt Ihr zumindest noch«, sagte er, als Simon abstieg.
»Natürlich lebe ich.« Simon hob Isabel herab und wollte sie loslassen, aber sie
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