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Gefährtin Der Finsternis

Titel: Gefährtin Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Blue
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durch den Turmraum rollten und Michel sich erneut in den großen, schwarzen Hund verwandelte, den sie gesehen hatte, und sie griff nach Simons herabgefallenem Schwert. Aber wo konnte sie angreifen? Simon erhob sich, die Zähne gebleckt und das Nackenfell gesträubt, und plötzlich war er wieder ein Mensch, ihr Liebster, der in ein Ungeheuer verwandelt gewesen war. Der Hund sprang auf seine Kehle zu, und er packte ihn am Nackenfell und schüttelte das große Tier wie eine Ratte, noch während es mit seinen gebogenen, elfenbeinfarbenen Zähnen an seinen Armen und seiner Brust riss. Der Hund verwandelte sich wieder in einen Menschen, in einen weiteren Fremden, groß und dünn mit Haar von derselben Rotschattierung wie ihres.
    »Ihr könnt mich nicht töten, Simon«, sagte Kivar lachend, und Simon schlug ihm ins Gesicht. Er lachte lauter, als er rückwärts gegen den Tisch fiel, und leckte sich das Rinnsal geborgten Blutes von den Lippen.
    »Seht her«, antwortete Simon, griff ihn mit aller Kraft an, hob ihn vom Boden hoch und schleuderte ihn rückwärts auf das geöffnete Fenster zu. Kivars Augen weiteten sich, als er spürte, wie er fiel, aber er lachte noch immer, verwandelte sich im Fallen wieder in den Hund und drehte sich mitten in der Luft. Simon eilte vorwärts, stürzte ebenfalls zum Fenster, aber etwas hielt ihn auf – Isabel, die ihn von hinten festhielt.
    »Nein«, sagte sie und wich wieder vor ihm zurück. »Tu das nicht.«
    Er wandte sich gerade in dem Moment wieder dem Fenster zu, als der Hund zerstört und gebrochen am Fuß des Turms auf den Boden auftraf, aber im Handumdrehen wieder aufstand. Noch immer ein Hund, wandte er sich um und blickte zum Schloss zurück, bevor er in den See tauchte und in der Dunkelheit verschwand.
    »Isabel!«, rief Brautus und eilte mit gezogenem Schwert herein. »Was ist los?«
    Simon wandte sich wieder um. Seine Liebste beobachtete ihn entsetzt, Tränen strömten ihr Gesicht herab. »Isabel«, sagte er und wollte auf sie zugehen.
    »Bleib weg!«, befahl sie und hielt das Kreuz hoch, und er schrak vor Schmerz geblendet zurück. »Berühre mich nicht!«
    »Liebling, bitte«, sagte er und weinte eigene blutige Tränen. »Lass es mich dir erklären.«
    »Willst du mich auch bannen?«, fragte sie.
    »Nein, das schwöre ich.« Er streckte die Hände nach ihr aus, aber das Kreuz hielt ihn in Schach. Sie hatte keine Arglist im Herzen, keine Niedertracht, und er hatte sie betrogen, hatte die Hölle selbst an ihren Zufluchtsort gebracht. »Dieses Wesen war nicht dein Vater …«
    »Und was bist du, Liebster?« Sie konnte selbst jetzt nicht umhin, ihn zu lieben. Selbst blutbefleckt, war sein Gesicht wunderschön, das Gesicht ihres Engels. Aber wie konnte sie ihm glauben? »Was willst du?«
    »Nur dich«, versprach er und näherte sich ihr, trotz des Schmerzes, wollte sie verzweifelt erreichen. »Ich liebe dich, Isabel.«
    »Nein«, sagte sie leise, kaum lauter als ein Flüstern.
    »Doch«, versprach er und kam noch näher. »Ich liebe dich.« Er streckte eine Hand aus, um sie zu berühren.
    »Nein!«, schrie sie und wich zurück, und Brautus griff an, versenkte sein Schwert in Simons Bauch. Isabels Schreie verhallten zu einem Keuchen, als der Vampir auf die Klinge hinab und dann wieder in Brautus’ Augen blickte. »Nein«, sagte sie leiser, fast ein Flüstern. »Brautus, nein …« Sie machte einen Schritt auf ihn zu, ein Schluchzen stieg in ihrer Kehle auf.
    Aber ihr Liebster stürzte nicht. Er begann plötzlich zu lachen, so sehr wie der Dämon, der Vampir, der aus dem Fenster gestürzt war, dass sie zu träumen glaubte. »Simon?«
    Simon sank noch immer lachend auf die Knie, und Brautus ließ das Schwert los. »Der Schwarze Ritter«, sagte der Vampir rau, zog die Klinge aus seinem Bauch, und sein erstarrtes Fleisch heilte zischend.
    »O Gott«, sagte Isabel leise und umklammerte das Kreuz. »Rette uns, bitte, lieber Gott …«
    »Das wird er«, antwortete Simon und ließ das Schwert fallen. »Du bist unschuldig.«
    »Und warum bist du es nicht?« Sie trat näher heran, eine Hand ausgestreckt. Sie wollte ihn berühren, ihn trösten, aber sie hatte Angst, nicht nur um sich selbst, sondern auch um Charmot. Er sah zu ihr hoch, die Qual in seinen Augen war wie ein Messer in ihrem Herzen. Aber konnte ein Dämon Kummer empfinden? »Sag es mir, Simon.« Sie streckte das Kreuz vor sich aus, und er zuckte zurück, als schmerzte es ihn, wie es das andere Wesen geschmerzt hatte. »Was bist

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