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Gefährtin Der Finsternis

Titel: Gefährtin Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Blue
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bist zum Kirchhof gegangen.« Sie wich einen Schritt vor ihm zurück, ihre Haut kribbelte vor unangemessener Angst, die Karte hinter ihrem Rücken umklammerte sie noch immer mit der Faust.
    »Oh, ja«, bestätigte er nickend. »Das.« Er berührte ihre Wange, und ein eisiger Schauer lief ihr Rückgrat hinab. Die Berührung seiner Hände fühlte sich immer kühl an, aber nie so. »Das hat nicht lange gedauert.« Er zog mit den Fingerspitzen den Umriss ihres Mundes nach. »Sagte ich nicht, ich käme zurück, sobald ich könnte?«
    »Ja.« Sie wich seiner Berührung aus, und ihre Zungenspitze schmeckte seine Haut dabei kaum. Er schmeckt falsch, dachte sie, und ihr Herz schlug schneller. Doch das war Wahnsinn. »Aber ich habe weder dein Pferd noch den Wagen gehört.«
    »Du hast wohl nicht hingehört.« Er kam näher und legte eine Hand auf ihren Oberarm, um ihr Einhalt zu gebieten, als sie sich erneut zurückziehen wollte. »Was versteckst du da, Liebes?«
    »Nichts«, beharrte sie und wollte ausweichen, aber er küsste sie, ein rauer, grober Kuss, der nichts ähnelte, was er jemals zuvor getan hatte, stieß seine Zunge in ihren Mund, während sich seine Hand fast schmerzhaft um ihren Arm schloss. Sie stieß einen kleinen Protestlaut aus, und seine Arme schlossen sich um sie, drückten sie an ihn, selbst als sie ihre verletzte Hand gegen seine Brust stemmte, um ihn fernzuhalten.
    »Hör auf«, befahl sie und entriss ihm ihren Mund. »Simon, lass mich los.« Er schmeckte falsch. Es war kein Wahnsinn oder Einbildung. »Was ist los mit dir?« Sie versuchte sich zu befreien, aber er wollte es nicht zulassen, drängte sie rückwärts gegen den Tisch. »Ich sagte aufhören!« Sie hob eine Hand, um ihn zu schlagen, und er fing ihr Handgelenk ab.
    »Was ist das?« Er führte ihre Handfläche an seinen Mund, schmeckte ihr Blut, und sie glaubte einen Moment, sie würde das Bewusstsein verlieren. Der Umriss seines Körpers schien zu schmelzen und vor ihren Augen zu flackern. Dann strich seine Zunge den Schnitt entlang, kalt wie eine Schlange, und sein Umriss flackerte nicht mehr, während Zorn sie blitzartig durchströmte. »Warum hast du dich verletzt?«, fragte er mit einer übertriebenen Zärtlichkeit, die sie keinen Moment glaubte. Dieser Mann war nicht Simon. Er ließ ihre verletzte Hand los, die jetzt geheilt war, wie sie entsetzt und überrascht feststellte, und ergriff diejenige, die noch die Druidenkarte hielt. »O je«, sagte er, als er sie erblickte. Ein böses Lächeln, das dem ihres Liebsten in nichts ähnelte, breitete sich auf seinem Gesicht aus und ließ ihr Blut gefrieren. Sie hörte in der Ferne Hufschläge, Malachi, der die Zugbrücke überquerte, die Rufe der wachhabenden Männer.
    »Wer seid Ihr?«, wollte sie wissen und versuchte, sich seinem Griff zu entziehen.
    »Bist du nicht ein kluges Mädchen?«, sagte er und lächelte noch immer, ohne auf ihre Abwehr zu achten, während er ihr Handgelenk anhob, um die Karte genauer zu betrachten. »Hast du das ganz allein herausgefunden, oder hat dir der kleine Zauberer geholfen?«
    »Ihr seid nicht Simon.« Sie griff mit ihrer freien Hand hinter sich, hoffte, den Dolch zu erreichen, um ihn zu erstechen, oder auch die Geldbörse, damit sie sie ihm ins Gesicht schlagen konnte. Aber stattdessen fanden ihre Finger das Kreuz.
    »Nein«, gab er zu, und seine Stimme veränderte sich, klang belegter. »Aber ich werde es sein.«
    Er wollte sie erneut küssen, und sie schlug ihn ohne nachzudenken, die Kette des Kreuzes in ihrer Faust verschränkt. Er heulte mit für den Schlag, den sie hatte ausführen können, völlig unangemessener Heftigkeit auf und zuckte zurück. Sie sah den Umriss des Kreuzes in seine Wange eingebrannt und noch immer schwelen. »Miststück«, knurrte er und schlug sie hart auf die Wange, so dass sie gerade in dem Moment zu Boden fiel, als der wahre Simon durch die Tür stürzte.
    »Fort von ihr!«, brüllte er, und der Anblick seines Ebenbildes, das seine Liebste schlug, machte ihn gleichzeitig wütend und benommen. Der andere Vampir wandte sich ihm zu und bleckte seine Zähne, und er sah die kreuzförmige Wunde. »Ihr werdet sie nie wieder berühren.« Auch er bleckte seine Zähne, während er voranging und sein Schwert vor sich hielt.
    »Meint Ihr nicht?«, fragte der andere Vampir mit rauer Stimme, während seine Gestalt schmolz, die Gestalt Michels formte, der Brandfleck auf seinem dicklippigen Gesicht war noch immer deutlich erkennbar. »Ich werde

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