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Gefaelschtes Gedaechtnis

Titel: Gefaelschtes Gedaechtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John F. Case
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lehnte sich mit einem seltsamen Lächeln auf den Lippen zurück. »Ein Agent oder eine Operation, den oder die man nicht kontrollieren kann. Etwas, das man erschafft und das dann ein Eigenleben entwickelt.«
    »Und ...?« Adrienne blickte Shapiro an, damit er weiterredete.
    »Ich stelle nur Vermutungen an«, gab Shapiro zu. »Aber wenn ich das Implantat sehe, würde ich sagen, das Programm wurde privatisiert.«
    »Privatisiert?«, echote McBride.
    »Ich meine, es wurde von jemandem im Privatsektor übernommen oder von jemandem, der in den Privatsektor gewechselt ist. Mit anderen Worten, es sieht so aus, als hätte jemand die Forschungen eigenständig fortgeführt — außerhalb der CIA.«
    »Und wer könnte das sein?«, fragte Adrienne.
    Shapiro zuckte die Achseln. »Ich habe keine Ahnung.«
    »So was muss doch einen Haufen. Geld kosten«, sagte McBride nachdenklich.
    Shapiro nickte. »Das kostet Millionen.«
    »Aber wie könnte man so etwas geheim halten?«, fragte Adrienne.
    Nach kurzer Überlegung erwiderte Shapiro: »Das Ganze im Ausland auf die Beine stellen. Im kleinen Rahmen. In einer Klinik zum Beispiel, wo die Ungestörtheit des Patienten Priorität hat.« Der Wissenschaftler spitzte die Lippen und dachte einen Moment lang nach. »Wissen Sie was«, sagte er, »wenn die seit dreißig Jahren daran arbeiten — mein Gott!«
    »Haben Sie gerade Klinik gesagt?«, fragte Adrienne.
    »Ja.«
    Sie beugte sich vor, »Dann möchte ich Sie etwas fragen: Haben Sie schon mal von der Prudhomme-Klinik gehört?«
    Der Wissenschaftler dachte kurz nach und schüttelte den Kopf. »Ich kann mich nicht erinnern.«
    Adrienne wandte sich an McBride, der sie fragend ansah und überlegte, worauf sie hinauswollte. »Und du?«
    McBride war verblüfft. »Was heißt hier >und du    Sie ignorierte die Frage und wandte sich wieder an. Shapiro. »Sie sprechen ständig von. dem >Programm< und ...« Sie stockte, holte tief Luft und ordnete ihre Gedanken. »Vor ein paar Tagen«, sagte sie, »bevor Lew das Implantat herausgenommen wurde, sah ich ihn am Laptop meiner Schwester sitzen. Er war in eine ganz komische Website eingeloggt: theprogram dot org. Theprogram in einem Wort. «
    »Und?«
    »Er war in Trance — komplett weggetreten. Ich meine, er hat überhaupt nicht reagiert — aber er hat auf die Website reagiert. Die war nämlich interaktiv. Er hat Antworten auf Fragen getippt, die auf dem Bildschirm erschienen. Eine lautete: >Wo sind Sie?<«
    »Das ist zwar sehr interessant«, bemerkte Shapiro, »aber worauf wollen Sie hinaus?«
    »Ich will darauf hinaus«, erwiderte Adrienne, »dass jemand in der Nacht darauf versucht hat, uns umzubringen. Durch eine Gasexplosion. Niemand wusste, wo wir waren, deshalb haben sie die Adresse offenbar von Lew bekommen, als er auf der Website war.»
    »Und diese Site gehört?«
    »Ich habe einen Freund gebeten, das herauszufinden«, erwiderte Adrienne. »Und er hat gesagt, die Website gehört einer gewissen Prudhomme-Klinik. ln einer kleinen Stadt in der Schweiz.«
    Shapiro nickte, zuckte die Achseln. »Noch nie davon gehört.«
    Adrienne räusperte sich. »Und da ist noch etwas, das ich nicht erzählt habe.« Sie wandte sich an McBride. »Meine Schwester hat jemanden umgebracht.«
    »Was?!«
    »Sie hat einen Mann in Florida umgebracht. Wie eine Profikiller.«
    Shapiros Augen weiteten sich vor Skepsis und Überraschung. »Wieso benutzen Sie das Wort?«, fragte er.
    »Weil sie das Opfer — ein alter Mann, der im Rollstuhl saß und sich gerade den Sonnenuntergang anschaute — mit einem Präzisionsgewehr erschossen hat — so eins mit Schalldämpfer und Zielfernrohr. In den Zeitungen stand, die Wirbelsäule des Mannes wurde komplett durchschlagen.«
    »Und ... woher wissen Sie das alles?«, fragte Shapiro.
    Sie erzählte, dass sie das Gewehr in der Wohnung ihrer Schwester gefunden hatte.
    »Und das erzählst du mir jetzt erst?«, entfuhr es McBride.
    »Ich konnte mir auf das Gewehr keinen Reim machen«, sagte sie. »Erst als ich auf ihrer Kreditkartenabrechnung gesehen habe, dass sie in Florida war, habe ich nachgeforscht, wo sie gewohnt hat,

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