Gefärhlich tiefe Sehnsucht (German Edition)
obwohl er wegen der niedrigen Decke im Flugzeug nicht gerade stehen konnte. „Du arbeitest zu hart.“
„Woher willst du das wissen?“, entgegnete sie, wischte die Frage jedoch sofort mit einer Geste beiseite. „Schon gut. Wie ich dich kenne, hast du mich ausspionieren lassen.“
Er machte sich nicht die Mühe, das zu bestätigen. „Bist du hungrig?“
„Schrecklich.“
„Dann zeige ich dir gleich dein Zimmer, und anschließend essen wir einen Happen.“
Sie betrat nach ihm die Treppe, die aus dem Flugzeug führte. Die Hitze, die sie umfing, war weniger drückend als in Dallas. Und die Luft hatte eine andere Qualität. Joc überlegte, ob Rosalyn das auffallen würde. Die Luft war hier leichter, wie feiner Nebel, der die Haut streichelte und sich nicht wie eine dicke Decke über einen legte. Rosalyn atmete tief ein und juchzte überrascht auf.
„Anders, nicht wahr?“ Zufrieden sah Joc sie an.
„Süß. Und … und exotisch. Sind das die Blumen?“
„Die Blumen. Die salzhaltige Luft. Die würzigen Kräuter. Nach einer Weile entspannt man sich automatisch.“
Nach einer kurzen Autofahrt standen sie vor einem Resort. Ein Page führte sie zu einem großräumigen Bungalow, der etwas abseits von der Hotelanlage errichtet worden war. Er lag auf einer herrlichen farnbedeckten Anhöhe, von der aus man einen atemberaubenden Ausblick auf den Ozean und den grünen Regenwald auf der andern Seite hatte. Innen gingen große helle Räume ineinander über. Der Eingang war mit Terrakottafliesen ausgelegt, während die restlichen Zimmer mit Bambusparkett ausgestattet waren, auf denen große Webteppiche lagen. In jedem Raum waren in exotischen Farbtönen wie Mango, Kiwi und Ananas erfrischende Akzente gesetzt. Deckenventilatoren aus geflochtenen Weidenruten sorgten für eine stetige sanfte Brise. Der Bungalow war der ideale Ort, um sich zu erholen und sich seinen Fantasien hinzugeben.
„Ich habe alles für ein Picknick arrangiert. Ich dachte, wir essen unten an der Lagune.“ Joc wies auf einen der Flure. „Du findest alles, was du brauchst, in dem Schlafzimmer am Ende des Gangs. Es ist mit allen Annehmlichkeiten ausgestattet. Dort sollte auch ein passender Badeanzug sein. Am besten ziehst du dich gleich um, und dann gehen wir los.“
Sie brauchte nicht lange. Gerade als er die letzte eisgekühlte Flasche in einen Picknickkorb legte, trat sie an die Tür. Rosalyn trug einen smaragdgrünen Badeanzug und hatte sich einen dazu passenden, mit Blüten bedruckten Pareo um die Taille gebunden. Den Stetson hatte sie gegen einen breitkrempigen Strohhut getauscht und mit einer übergroßen Sonnenbrille kombiniert. In der Hand hielt sie eine Flasche Sonnenschutzmittel.
„Ich habe mich überall eingecremt, nur an den Rücken komme ich nicht. Kannst du das erledigen? Ich hole mir sonst einen fürchterlichen Sonnenbrand.“
Joc vermutete, dass sie wenig erfreut reagierte, wenn er das Einölen mit Sonnenlotion zu einem sinnlichen Vorspiel machte. Nach ihrer Miene zu urteilen, schien Rosalyn sogar genau das zu befürchten. Deshalb gab er nur etwas Lotion in die Handflächen und rieb ihr den Rücken gewissenhaft ein.
Sobald sie merkte, dass er sie nicht bedrängte, entspannte sie sich sichtlich. Das verriet Joc, dass er auf dem richtigen Weg war. Sie mochte sich dafür entschieden haben, ihn auf dieser kleinen Spritztour zu begleiten. Die vernünftige Rosalyn in ihr beschäftigte sich aber immer noch mit den möglichen negativen Auswirkungen.
Er war sich sicher, dass sie ihn begehrte. Und diese einfache Tatsache hatte sie völlig aus dem Konzept gebracht.
„Ist das da hinten eine der Hotelsuiten?“, fragte sie, als sie den Bungalow verließen und auf einen wundervollen Strand zusteuerten.
„Dort wohnt der Besitzer des Resorts.“
Sie lächelte. „Das hätte ich mir denken können.“ Nachdem sie den Blick über das Meer hatte schweifen lassen, nickte sie anerkennend. „Es ist fantastisch.“
Ein feiner weißer Sandstrand erstreckte sich bis zu einer geschützt liegenden Lagune. Ein paar Kokosnussschalen lagen verstreut herum. Das Wasser war kristallklar, und eine Reihe Palmen säumte den Strand. Wie Wächter ragten sie auf, die dafür sorgten, dass der Dschungel nicht auf den feinen Sand übergriff. Amüsiert betrachtete Joc ein paar Palmen, die näher am Meer wuchsen. Es wirkte irgendwie eigenwillig, und jemand hatte den genialen Einfall gehabt, zwischen ihnen zwei Hängematten zu befestigen.
Rosalyn warf Hut,
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