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Gefärhlich tiefe Sehnsucht (German Edition)

Gefärhlich tiefe Sehnsucht (German Edition)

Titel: Gefärhlich tiefe Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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Angst davor, dass ich genau wie unser Vater eingesperrt werden könnte. Dann wäre sie ganz allein zurückgeblieben.“
    „Was war mit deiner Mutter?“
    „Sie lebte zu der Zeit nicht mehr. Ich hatte immer das Gefühl, die Medien hätten ihren Tod mitverschuldet. Als der Skandal um meinen Vater publik wurde, haben die Reporter ihr keine ruhige Minute gelassen.“ Er rieb sich das Kinn. „Ich schätze, ich habe versucht, so zu werden wie mein Vater, weil die Leute genau das von mir erwarteten. Bis Ana mir die Augen geöffnet hat. An dem Tag habe ich eine Entscheidung gefällt.“
    „Was hast du gemacht?“
    „Ich habe den Kontakt zu Mick und den anderen abgebrochen. Seit dem Tag gehe ich meinen eigenen Weg und stelle sicher, dass jedes einzelne Geschäft absolut rechtschaffen abgewickelt wird. Ich bin wieder zur Schule gegangen. Schließlich studierte ich sogar in Harvard – und ich verdiente Geld. Eine Menge.“
    „Was ist mit der anderen Familie deines Vaters? Den Hollisters?“
    „MacKenzies Mutter Meredith gehört zu den oberen Zehntausend. Sie ist vermögend und hat einen Namen, sodass sie zu meinem Vater passte. Meine Mutter hingegen war ein einfaches Mädchen vom Land. Tja, Boss hat die eine geheiratet und die andere zu seiner Geliebten gemacht.“
    „Und die Kinder mussten dafür büßen.“
    „Ja.“ Abrupt setzte er sich auf und brachte damit die Hängematte zum Schwingen. Sein Gesicht wirkte wie versteinert. „Aber ich lasse nicht zu, dass sich diese Geschichte wiederholt.“
    „Wie willst du das verhindern?“, fragte sie besorgt.
    „Das ist einfach.“ Sein Blick wurde eisig. „Ich werde niemals Kinder haben. Dann kann ich ihnen die Zukunft nicht verpfuschen.“

4. KAPITEL
    Nachdem Joc geendet hatte, war die vergnügte Stimmung dahin. Rosalyn und er sammelten ihre Sachen ein und kehrten zum Bungalow zurück. In der Dunkelheit, die inzwischen hereingebrochen war, fiel Rosalyn der Blumenduft auf, der in der Luft lag. Jetzt fand sie es noch berauschender als bei Tageslicht. Doch irgendwie hatte sich etwas zwischen Joc und ihr verändert. Ohne darauf einzugehen, folgte sie ihm ins Haus.
    „Ich habe um neun Uhr einen Tisch im Ambrosia reserviert. Das ist eins der Hotelrestaurants“, erklärte Joc. „Wahrscheinlich willst du dich frisch machen, bevor wir essen. Lass dir so viel Zeit, wie du brauchst.“ Er sah auf die Armbanduhr. „Ich habe jetzt einen kurzen geschäftlichen Termin, den ich nicht verschieben kann, und muss mich entschuldigen. Treffen wir uns um neun im Restaurant?“
    „Gut. Ich werde dort sein.“
    Sobald sie allein war, duschte Rosalyn ausgiebig und ging dann ins angrenzende Schlafzimmer. Zu ihrer Überraschung entdeckte sie dort auf dem Bett einen großen flachen Karton. Daran war ein kleiner Zettel befestigt, auf dem ihr Name stand. Irritiert, aber neugierig entfernte sie das Papier und hob den Deckel der Schachtel. Darin lag ein Kleid – nein, das war eine Untertreibung. Andächtig nahm Rosalyn das zarte Gebilde aus dem raschelnden Seidenpapier und betrachtete es staunend.
    Das knöchellange Abendkleid wirkte federleicht. Wäre es nicht mit Perlen bestickt gewesen … würde die Trägerin wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses bestimmt verhaftet. Das schwarze Kleid war so hauchdünn wie ein Negligé, glänzende Perlen in Form von exotischen Blüten waren fächerförmig auf dem Oberteil aufgestickt. Die gleiche Stickerei prangte auf dem Rock. Zwei Spaghettiträger sollten dafür sorgen, dass das Kleid nicht herunterrutschte. Rosalyn hatte das Gefühl, sie dienten vielmehr als zusätzlicher Schmuck.
    Staunend hielt sie das Kleid höher und ein Blatt Papier fiel heraus. Es schwebte durch die Luft und landete auf dem Teppich. Dann hob Rosalyn es auf.
Ich hoffe, Du trägst dieses Kleid heute Abend. Keine andere Frau könnte ihm gerecht werden.
    Das war eine charmante Lüge. Dennoch beschloss Rosalyn, wenigstens kurz in Erwägung zu ziehen, dass er es ernst meinte.
    Sie gab der Versuchung nach, warf den Bademantel beiseite, in den sie nach dem Duschen geschlüpft war, und zog das Kleid an. Mit einer fließenden Bewegung glitt der Stoff an ihrem Körper hinunter – es saß wie angegossen. Rosalyn eilte vor den großen Wandspiegel. Ungläubig schüttelte sie den Kopf. Die schlichte Rancherin hatte sich verwandelt in eine … glamouröse Dame.
    Rosalyn drehte sich einmal um sich selbst. Seit Ewigkeiten hatte sie sich nicht mehr so weiblich gefühlt – vielleicht sogar noch

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