Gefärhlich tiefe Sehnsucht (German Edition)
sinken, und er legte sich neben sie. In den nächsten paar Minuten zogen sie sich aus, gegenseitig und so rasch es möglich war. Als sie nackt waren, hielten sie kurz inne, und ihre Bewegungen verlangsamten sich.
In den letzten Tagen hatte Rosalyn oft noch spät am Abend in Jocs perfekt angelegtem Garten gesessen und über ihre Gefühle für ihn nachgedacht, genau wie über das neue Leben, das in ihr wuchs. Wenn sie dann zum Himmel aufgesehen und die funkelnden Sterne betrachtet hatte, war sie ergriffen und ehrfürchtig geworden. Doch in diesem Moment wurde ihr klar, dass es keinen magischeren Augenblick geben konnte als den, den sie jetzt mit Joc erlebte.
Er musste dasselbe fühlen. Denn er neigte den Kopf und hauchte eine Reihe von Küssen auf ihren Mund, ihre Brustspitzen und ihren immer noch flachen Bauch. Dort verharrte Joc und flüsterte dem Kind eine geheime Botschaft zu.
Als sie spürte, wie ihr die Tränen kamen, schloss Rosalyn die Augen. Joc war ein unbeschreiblich faszinierender Mann. Er hatte seine Licht- und Schattenseiten, hatte Schmerz und Linderung erfahren. Nachdem er Schreckliches durchgemacht hatte, machte er das Beste aus seinem Leben. Nun sandte er ihrem Kind den ersten Kuss und drückte ohne Worte die Gefühle aus, die er schon so lange verleugnete.
In jeder seiner Berührungen lag die Sehnsucht nach Nähe und danach, zu jemandem zu gehören. Merkte er es nicht? War er sich nicht bewusst, wie tief sein Bedürfnis nach einer Familie war? Irgendwie, irgendwann würde sie ihm zeigen, wie mächtig und wichtig Wurzeln sein konnten. Jetzt strich sie mit den Fingern durch sein Haar und zog ihn zu sich, um ihm das Größte zu schenken, das sie ihm geben konnte.
Sich selbst.
Wortlos kam er zu ihr. Er glitt zwischen ihre Schenkel und drang in sie ein. Rosalyn kannte den Schmerz, der ihn erfüllte und ihn schon sein ganzes Leben lang verfolgte. Liebevoll umarmte sie ihn, um ihn diese Gefühle vergessen zu lassen. Als sie ihre Familie verloren hatte, war sie von demselben Kummer geplagt worden. In Jocs Armen hatte sie zum ersten Mal wieder tiefes Glück erlebt. Während sie sich liebten, war die Hoffnung zurückgekommen.
Eng umschlungen begannen sie, sich sinnlich zu bewegen. Ohne nachzudenken, ließen sie sich von den wundervollen Empfindungen treiben, bis sie beide den Gipfel der Lust erreichten.
Stunden später stützte Joc sich mit dem Ellbogen auf und küsste Rosalyn federleicht auf die Schulter, das Schlüsselbein und auf die Brüste. Dann sah er sie ernst an. „Damals, als wir uns das erste Mal begegnet sind, in dem Konferenzraum, hast du dich da zu mir hingezogen gefühlt?“
„Ja“, antwortete Rosalyn ehrlich. „Und das hat mich völlig durcheinandergebracht.“
„Das kann ich mir vorstellen.“
Bei der Erinnerung daran lächelte sie. „Ich war wütend auf dich, weil du diese Rohlinge auf mich gehetzt hattest. Eigentlich habe ich dich sogar gehasst, für deine unablässigen Versuche, mich zu zwingen, die Ranch zu verkaufen. Ich war überzeugt, dieser Hass würde steigen, sobald ich dir gegenüberstehe.“ Ihr Lächeln wurde bittersüß. Wie dumm sie doch gewesen war. „Aber das passierte nicht.“
Da Joc sie in den Armen hielt, merkte sie, wie er die Muskeln anspannte. „Das ist ein Scherz.“
„Nein.“ Das auszusprechen fiel ihr schwer. Fast genauso viel Überwindung kostete es sie, sich selbst die Wahrheit einzugestehen. „Darüber bin ich nicht glücklich, weißt du?“
„Verstehe.“ Er wartete ein paar Sekunden, bevor er fortfuhr: „Und als wir uns die Hände schüttelten? Erinnerst du dich noch daran?“
Rosalyn stockte der Atem. Plötzlich verstand sie, worauf er hinauswollte. Er wollte, dass sie sich darüber klar wurde, wie stark sie körperlich auf ihn reagierte. Sie sollte sich erinnern und diese Gefühle erneut durchleben. Sie sollte sich danach sehnen.
„Ich wünschte, ich könnte diesen Moment vergessen“, sagte sie langsam. Denn jener Augenblick hatte alles verändert. Joc war in ihr Leben getreten und hatte ihre ganze Welt auf den Kopf gestellt.
„Aber das kannst du nicht.“
Als sie nicht gleich antwortete, strich er ihr über die Wange und ließ die Hand tiefer gleiten, bis zu ihrer Schulter. Rosalyn hatte das Gefühl, ihre Haut würde Feuer fangen, wo er sie berührte.
„Du hast mir nicht geantwortet, Rosie“, drängte Joc. „Was hast du gespürt, als wir uns das erste Mal berührten?“
Was sie gefühlt hatte, begleitete sie seitdem Tag
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