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Gefahr auf High Heels (German Edition)

Gefahr auf High Heels (German Edition)

Titel: Gefahr auf High Heels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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kann?«
    Beatrice sah mich mit schief gelegtem Kopf an. »Sie wissen nicht, wie sie aussieht?«
    »Oh, wir gehören zur Familie des Bräutigams«, sagte ich schnell.
    »Ah ja. Natürlich.« Sie drehte sich wieder zur Tastatur um und tippte darauf herum, bis ein Fenster mit Mitsys Namen aufging. Beatrice hob die Brille an die Nase und spähte hindurch. »Das letzte Mal war sie in der Porzellanabteilung eingeloggt.« Sie stand auf und zeigte in die entgegengesetzte Richtung, aus der wir gekommen waren. »Durch die Barzubehörabteilung und dann nach rechts. Mitsy ist die entzückende junge Brünette. Langes Haar, und ich glaube, heute trägt sie Pink. Ihre Mutter ist bei ihr, sie trägt Chanel. Sie können sie nicht übersehen.«
    »Danke«, sagte ich, dann folgten wir ihren Anweisungen durch die Reihen von getönten Martinigläsern und zarten Champagnerflöten.
    Gleich zu unserer Rechten befanden sich die Schaukästen mit Tellern, Teetassen mit feinen Untertellern und zarten kleinen Zuckerschalen. Alles in Blumenmustern – Lilien, Rosen und Weinranken. Ein wahrer Garten Eden des Geschirrs.
    Und mittendrin die Kleinburgs.
    Wie Beatrice gesagt hatte, waren sie kaum zu übersehen. Nicht, dass ein Chanel-Kostüm oder eine Brünette bei Bloomingdale’s auffallen würden. Doch die Lautstärke ihrer Unterhaltung tat es.
    »Marion Lester hat Rose of India. Ich nehme nicht dasselbe Muster wie Marion Lester!«
    »Nun, dieses ist hässlich. Was werden die Leute sagen, wenn du mit so etwas Prosaischem den Tisch deckst?«
    »Royal Rose ist ein modernes Muster. Ich serviere mein Dinner nicht auf Geschirr für alte Frauen. Und ganz sicher nicht auf dem gleichen wie Marion Lester!«
    »Nun, was ist denn mit Ivy and Rose?«
    »Gääähn.«
    »Ivy and Rose ist ein ganz salonfähiges Muster für Geschirr!«
    »Für die, die schon mit einem Bein im Grab stehen!«
    »Ähem, Mitsy?«, fragte ich und trat hinter die beiden.
    Mitsy fuhr zu mir herum. »Was ist denn?«, blaffte sie.
    Ihr ruppiger Ton ließ mich zwar zusammenfahren, doch es war nicht zu leugnen, dass Mitsy eine sehr hübsche Frau war. Glatte Haut, die so viel Zeit wie nötig im Solarium hatte, Lippen, für die Collagen-Fans sterben würden, und die langen glänzenden Haare in einem perfekten Stufenschnitt, der trendig und klassisch zugleich war.
    Mit Geld mochte man sich kein Glück erkaufen können, aber – in diesem Fall zumindest – ein gutes Aussehen.
    »Hallo, Maddie Springer«, sagte ich und streckte ihr die Hand hin.
    Sie schenkte mir einen leeren Blick, der sagte: Ja und?
    »Ich bin Modedesignerin. Ich, äh … habe mit Gigi zusammengearbeitet«, sagte ich, um bei derselben Geschichte zu bleiben, die ich schon ihrem Vater aufgetischt hatte.
    Wieder der Ja, und?-Blick. Hm, sehr gesprächig schien sie nicht gerade zu sein.
    Glücklicherweise hatte immerhin ihre Mutter ihre Manieren nicht vergessen. »Wir waren beide so schockiert, als wir gehört haben, was mit Gigi passiert ist«, sagte sie und legte die Hand aufs Herz, als könnte es ihr bei dem bloßen Gedanken daran aus der Brust springen. »Was für ein schrecklicher Vorfall.«
    »Vorfall« – das klang, als würde es sich um eine verpasste Verabredung zum Mittagessen oder eine Unstimmigkeit mit dem Mitarbeiter einer Reinigung über einen hartnäckigen Fleck handeln. So als wären keinerlei Gefühle dabei im Spiel. Was, beschloss ich, als ich Mrs Kleinburg so betrachtete, auch genau ihre Absicht gewesen war.
    »Ja, schrecklich«, echote ich. »Waren Sie eine ihrer Kundinnen?«, fragte ich und wandte mich wieder Mitsy zu.
    »Das war ich. Aber ich habe sie gefeuert«, sagte sie und schob ihr Kinn vor.
    »Oh?«
    »Ja, sie war unmöglich. Ich meine, sie hat behauptet, sie würde dafür sorgen, dass ich meine Traumhochzeit bekäme. Das waren ihre Worte. ›Traumhochzeit‹. Aber wenn ich dann um etwas bat, ging es auf einmal nicht.«
    »Wirklich?«, fragte ich. »Was denn zum Beispiel?«
    »Gott, so gut wie alles!« Mitsy verdrehte die braunen Augen hoch zur Decke. »Zuerst sagte sie, so kurz vor der Hochzeit könne man die Blumen nicht mehr ändern, obwohl ich sie darauf hinwies, dass sie nicht mehr zu der Farbe der neuen Brautjungfernkleider passten. Dann behauptete sie, der italienische Konditor, der meine Torte kreieren sollte, würde nicht aus Mailand einfliegen, um sie zu backen. Und dann noch diese Katastrophe mit dem Orchester.«
    »Orchester?«
    »Ja. Ich wollte ein Neun-Mann-Orchester. Gigi sagte, in den

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