Gefahr auf High Heels (German Edition)
schob und etwas Glänzendes aus Plastik aus seiner Gesäßtasche zog.
»Felix Dunn«, sagte er. » L. A. Informer .«
»Sie sind Reporter?« Die Strickweste verschränkte die Arme vor der Brust. »In diesem Fall: Mr Summerville gibt keinen Kommentar ab. Und jetzt wünsche ich Ihnen beiden einen guten Tag.«
Toll. Gut gemacht, Aasgeier.
Doch statt zu gehen, lehnte Felix sich über den Tisch, so weit, dass er den persönlichen Raum der Strickweste verletzen musste.
»Summerville besitzt viele Immobilien, nicht wahr?«, fragte Felix.
»Natürlich.«
»Auch den Palm Nightclub in Hollywood?«
»Ja. Sie finden alles darüber in den öffentlichen Registern«, sagte die Strickweste ausweichend.
Ich beobachtete den Wortwechsel, ohne einen Schimmer, worauf Felix hinauswollte.
»Dann wäre es doch eine Schande, wenn es die Runde machte, dass der Laden mit Kakerlaken verseucht ist.«
Strickweste und ich schnappten gleichzeitig entsetzt nach Luft.
»Das ist nicht wahr«, erwiderte er. »Wie können Sie es wagen!«
»Zufällig findet sich in meinem Besitz ein Foto von Paris Hilton im Palm, auf dem eine Kakerlake über ihre Jimmy Choos läuft.« Felix lief mit zwei Fingern über die Tischplatte.
Die Strickweste wurde bleich.
»Also, ich kann es entweder in der morgigen Ausgabe bringen oder mit Mr Summerville sprechen, um zu sehen, ob es nicht eine harmlose Erklärung für diesen kleinen Vorfall gibt. Ihre Entscheidung.« Felix lehnte sich auf den Absätzen zurück, ein siegreiches Lächeln auf dem Gesicht.
Die Knopfaugen der Strickweste flogen zwischen Felix und mir hin und her. Schließlich schob er das Kinn vor. »Na gut«, sagte er, drückte ein paar Tasten und murmelte in sein Headset, dass Mr Summerville Besuch habe.
Nach einem Moment wandte er sich wieder an uns. »Mr Summerville empfängt Sie jetzt«, sagte er herablassend.
»Herzlichen Dank«, sagte Felix und schlug ihm so fest auf den Arm, dass er zusammenzuckte.
Ich unterdrückte ein triumphierendes Lächeln, als wir den Flur hinuntergingen.
»Hast du wirklich Fotos von Kakerlaken in diesem Nachtclub?«
Felix grinste. »He, wenn ich deinen Kopf auf Pamela Andersons Körper setzen kann, dann bekomme ich auch eine Kakerlake auf Paris’ Schuh.«
Ich schüttelte den Kopf. Ich wusste nicht, ob ich beeindruckt oder empört sein sollte.
Summerville schnörkelte gerade seine Unterschrift über ein riesiges Scheckbuch, als wir eintraten. So wie bei meinem letzten Besuch war er auch jetzt wieder tadellos gekleidet – jeder Zentimeter Stoff war ihm wie auf den Leib geschnitten. Der oberste Hemdknopf war geöffnet, wodurch er, selbst wenn er hinter seinem majestätischen Schreibtisch Hof hielt, trügerisch relaxt wirkte.
»Bitte setzen Sie sich«, sagte er und sah kaum auf.
Wir setzten uns. Und ich bemerkte zum ersten Mal, dass unsere Stühle tiefer als seiner waren. Vielleicht mit Absicht, damit seine Besucher zu ihm aufsehen mussten.
»Summerville«, begrüßte er uns und streckte Felix die Hand hin.
»Felix Dunn, L. A. Informer .«
Summerville zog eine Augenbraue hoch. »Ich verstehe. Auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, was der Informer von mir will.«
»Wir untersuchen Gigis Tod«, sagte ich.
»Ja, ich erinnere mich an Sie. Aber ich dachte, Sie würden mit der Polizei zusammenarbeiten?« Seine Augen funkelten leicht amüsiert, als wüssten wir beide, dass das eine Lüge war.
»Äh, ich habe die Seiten gewechselt«, murmelte ich.
»Also, was kann ich heute für Sie tun?« Er legte das Scheckbuch zur Seite und verschränkte die Hände vor sich auf dem Tisch.
»Was können Sie uns über Gigi und Allie sagen?«
Summervilles Stirn legte sich in Falten. »Allie? Ihre Assistentin?«
Ich nickte. »Und ihre Tochter.«
Summerville erstarrte. »Tochter?«
»Sie wussten nicht, dass Allie Gigis Tochter ist?«, fragte Felix, sich langsam vorlehnend.
»Herrgott, ich wusste ja nicht einmal, dass sie überhaupt eine Tochter hatte!« Summerville stand auf. Nein, er schoss förmlich in die Höhe. Sein Stuhl stieß gegen die Wand, er begann auf und ab zu gehen und strahlte dabei plötzlich eine solch unterdrückte Wut aus, dass ich unendlich froh war, ihm nicht an einem Konferenztisch gegenübersitzen zu müssen.
»Dann hat sie also die ganze Zeit, in der Sie verheiratet waren, Ihnen gegenüber Allie niemals erwähnt?«, fragte ich.
»Wir waren nur ein paar Jahre verheiratet.« Er schüttelte wieder den Kopf. »Aber nein, niemals.« Und als ich seinen
Weitere Kostenlose Bücher