Gefahr im Fitness-Studio - Vogel, M: Gefahr im Fitness-Studio
deswegen herum. Ich fass es nicht! Dabei haben Mama und Papa ihr das ausdrücklich verboten …«
»Darum macht sie es jetzt offenbar heimlich«, folgerte Kim. »Also darüber hat Chrissie letztens mit Rita geredet! Kein Wunder, dass die beiden sofort verstummt sind, als ich dazugekommen bin.«
Marie machte ein nachdenkliches Gesicht. »Ich frage mich nur, wo Chrissie das Geld her hat. Soviel ich weiß, ist so eine Botox-Behandlung nicht gerade billig.«
Franzi zuckte mit den Schultern. »Vielleicht hat sie ihr Sparbuch geplündert.«
»Oder sie hat sich auf Ritas ominöses Kreditangebot eingelassen«, flüsterte Kim. »Dann kann sie die nächsten Jahre hier im Studio schuften und sich von Rita herumkommandieren lassen – so wie Mareike.«
»Oh nein!«, stöhnte Franzi. »Worauf hat sich Chrissie da bloß eingelassen? So blöd kann doch kein Mensch sein!« Sie sprang auf. »Wir müssen sofort etwas unternehmen – ehe es zu spät ist!«
Doch Kim hielt sie zurück. »Wir dürfen nichts überstürzen. Eine voreilige Aktion kann uns in Teufels Küche bringen. Was glaubst du, was Rita mit uns macht, wenn sie uns hier entdeckt?«
»Das ist mir egal!«, flüsterte Franzi. »Ich werde jedenfalls nicht tatenlos dabei zusehen, wie meine Schwester die größte Dummheit ihres Lebens begeht. Wer weiß, was dieser Kurpfuscher alles mit ihr anstellt! Vielleicht hat dieses Zeug ja auch Nebenwirkungen!«
»Keine Panik«, beruhigte sie Marie. »Doktor Miesbach scheint doch ein anerkannter Experte auf seinem Gebiet zu sein. Ehe wir eingreifen, sollten wir versuchen, so viel wie möglich über diese Botox-Behandlungen hier im Fitness-Studio herauszufinden.«
»Dann nichts wie los!«, flüsterte Franzi und verließ das Versteck hinter dem Sofa. »Wenn wir noch lange weiterquatschen, ist gleich schon alles gelaufen!«
Franzi sieht rot
Hintereinander schlichen die drei Detektivinnen über den dunklen Flur, der nur schwach von einer Notbeleuchtung erhellt wurde. Auf der rechten Seite gingen die Türen zu den Kosmetikräumen und den Solarien ab.
Unter der Tür zu Kosmetikraum Nummer drei drang ein Lichtschein hindurch, und Kim konnte Chrissies Stimme hören. Leider war nicht zu verstehen, worüber geredet wurde.
Kim öffnete die Tür zum benachbarten Kosmetikraum und winkte Marie und Franzi zu. Nacheinander schlüpften die drei !!! in das dunkle Zimmer. Hier gab es eine Verbindungstür zum Nebenraum, die zum Glück nur angelehnt war. Jetzt waren Chrissies Worte klar und deutlich zu verstehen.
»Wie lange dauert denn die Behandlung?«, fragte sie. »Wird es sehr wehtun? Wie wirkt dieses Botox eigentlich genau? Und gibt es irgendwelche Nebenwirkungen?« Ihre Stimme klang aufgeregt und ein bisschen ängstlich.
Doktor Miesbach antwortete ruhig und geduldig. »Botox ist ein Lähmungsgift. Es heißt eigentlich ›Botulinumtoxin‹ und wird aus dem Bakterium Clostiridium botulinum gewonnen.«
»Ein Lähmungsgift?« Chrissie klang jetzt noch ängstlicher. »Ist das nicht gefährlich?«
»Nur wenn man an einen unerfahrenen Arzt gerät«, erklärte Herr Miesbach. »Das Botox wird in kleinen Mengen in einen bestimmten Muskel gespritzt, der dann vorübergehend geschwächt oder gelähmt wird. Ein Arzt, der sich nicht gut mit der Substanz auskennt, kann durch falsch gesetzte Spritzen unerwünschte Nebenwirkungen wie vorübergehende Lähmungen hervorrufen. Aber bei erfahrenen Medizinern ist die Behandlung absolut ungefährlich.«
»Und wie lange hält die Wirkung an?«, wollte Chrissie wissen.
»Das hängt vom Patienten ab. Normalerweise verschwinden die Falten für drei bis sieben Monate. Danach muss die Behandlung wiederholt werden. Nach mehreren Behandlungen sind die Falten dann häufig sogar für Jahre verschwunden.«
Chrissie seufzte sehnsüchtig. »Das wäre mein Traum … Also los, worauf warten wir noch? Legen Sie los, Doc!«
»Bist du dir denn wirklich sicher, dass du die Behandlung willst?«, fragte Doktor Miesbach. »Deine Stirnfalte ist längst nicht so stark ausgeprägt wie bei meinen anderen Patientinnen. Willst du das Geld für die Botox-Behandlung nicht vielleicht doch lieber für etwas anderes ausgeben?«
»Auf keinen Fall!«, sagte Chrissie entschieden. »Ich habe lange über die Sache nachgedacht, und es ist mein größter Wunsch, diese schreckliche Falte endlich loszuwerden. Ich will nämlich Karriere als Model machen, wenn ich mit der Schule fertig bin …«
Kim sah durch den Türspalt, wie Doktor Miesbach
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