Gefahr im Fitness-Studio - Vogel, M: Gefahr im Fitness-Studio
die Stirn runzelte. »Sag mal, wie alt bist du eigentlich?«, fragte er. »Du weißt ja bestimmt, dass Minderjährige kosmetische Eingriffe nur mit Zustimmung ihrer Eltern vornehmen lassen dürfen, oder?«
Jetzt schaltete sich Rita ein, die bisher geschwiegen hatte. »Christiane ist letzten Monat achtzehn geworden.«
»Tatsächlich?« Doktor Miesbach sah Chrissie prüfend an. Chrissie senkte den Blick und wurde rot. »Du siehst aber wesentlich jünger aus.«
»Tja, das sagen alle«, erwiderte Chrissie. Sie hatte sich schnell wieder gefangen und grinste dem Arzt kokett zu. »Besser als umgekehrt, oder?«
Doktor Miesbach lachte. »Das stimmt allerdings. Na gut, wenn du dir wirklich sicher bist, dann lass uns loslegen.«
Franzi schüttelte entrüstet den Kopf und raunte Kim zu: »Ich glaub’s einfach nicht! Chrissie und diese Rita lügen ja wie gedruckt! Chrissie ist letzten Monat gerade mal sechzehn geworden!«
»Was hier passiert, ist eindeutig illegal«, flüsterte Kim zurück. »Wir sollten die Polizei einschalten.«
Marie nickte. »Finde ich auch. Kommissar Peters ist bestimmt sofort zur Stelle, wenn er hört, was hier los ist.«
»Bis dahin ist es vielleicht schon zu spät!«, zischte Franzi. »Wir müssen jetzt sofort eingreifen – ehe der Arzt Chrissie dieses Lähmungsgift spritzt!«
»Keine Panik«, flüsterte Kim. »Es wird schon nichts …«
Aber Franzi hörte nicht auf sie. Als Chrissie sich auf dem Behandlungsstuhl niederließ und Doktor Miesbach seine Instrumente aus dem Koffer holte, sprang sie plötzlich auf. Marie packte sie geistesgegenwärtig an der Jacke und hielt sie fest, aber Franzi schlug wie wild um sich und verpasste ihrer Freundin dabei versehentlich einen kräftigen Schlag gegen die Nase. Marie schrie vor Schmerz laut auf und ließ Franzi so plötzlich los, dass diese wie ein Pfeil nach vorne schoss und durch die angelehnte Tür ins Nebenzimmer stolperte. Marie verlor ebenfalls das Gleichgewicht und landete direkt neben Franzi und dem verblüfften Doktor Miesbach der Länge nach auf dem Fußboden.
»Nanu«, sagte der Arzt erstaunt. »Wo kommt ihr denn plötzlich her?«
Ritas Gesicht wurde rot vor Wut. »Wer seid ihr?«, rief sie. »Was habt ihr hier zu suchen? Und wie seid ihr hier hereingekommen?«
Ehe Marie oder Franzi antworten konnten, ging Rita mit raschen Schritten zur Verbindungstür, knipste das Licht im Nebenzimmer an und sah sich prüfend um. Kim, die im ersten Moment vor Schreck wie gelähmt gewesen war, konnte gerade noch rechtzeitig zur Tür hechten und sich dahinter verstecken. Sie wagte kaum zu atmen. Vor Angst wurde ihr richtig übel. Nur die dünne Holztür trennte sie von Rita. Die Club-Managerin stand so dicht neben ihr, dass Kim ihr aufdringlich süßes Parfüm riechen konnte. Es kitzelte in ihrer Nase.
Guck bitte nicht hinter die Tür!, flehte Kim in Gedanken und biss die Zähne zusammen, um nicht loszuniesen.
Zum Glück begnügte sich Rita mit einem schnellen Blick in den Raum. Dann machte sie das Licht wieder aus und schloss die Tür. Kim atmete erleichtert auf und entspannte sich wieder ein bisschen. Sie hockte sich vor das Schlüsselloch und sah, wie sich Franzi und Marie langsam vom Boden aufrappelten. Marie hielt sich stöhnend die Nase und warf Franzi einen wütenden Blick zu. Im nächsten Moment redeten alle gleichzeitig.
»Spinnst du jetzt total, oder was?!«, schnauzte Marie Franzi an. »Mit dem Schlag hättest du mir locker das Nasenbein brechen können!«
»Hast du dir wehgetan?«, fragte Doktor Miesbach. »Zeig mal her!«
»Finger weg, Sie Quacksalber!«, schrie Franzi. »Wissen Sie eigentlich, dass meine Schwester erst sechzehn ist?«
»Halt die Klappe, du blöde Kuh!«, rief Chrissie. »Was willst du überhaupt hier? Hör auf, dich in meine Angelegenheiten zu mischen!«
»Aha, ihr seid also Schwestern«, sagte Doktor Miesbach und sah von Franzi zu Marie.
»Quatsch! Marie ist meine Freundin«, stellte Franzi richtig. »Chrissie ist meine Schwester. Und Sie dürfen ihr kein Gift spritzen, weil sie erst sechzehn ist. Unsere Eltern wissen gar nicht, dass sie hier ist.«
Jetzt stürzte sich Chrissie auf Franzi und versuchte, ihr den Mund zuzuhalten. »Sei endlich still!«, zischte sie. »Was ich hier mache, ist allein meine Sache! Das geht dich gar nichts an!«
»Lass mich los!«, rief Franzi und versuchte verzweifelt, ihre Schwester abzuschütteln. »Ich will dir doch nur helfen, du dumme Nuss!«
»Ich will deine Hilfe aber nicht!«,
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