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Gefahrenzone (German Edition)

Gefahrenzone (German Edition)

Titel: Gefahrenzone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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hochwertige Überwachungskamera angeschlossen ist. Man kann so ziemlich jede Zusammenstellung kaufen oder mieten.«
    »Das wusste ich nicht«, gab Jack zu.
    »Als ich Botnetze fand, die alle gewünschten Eigenschaften besaßen, warf ich ein Netz aus, das so groß war, wie ich es mir leisten konnte, mietete sie an und ließ dann auf den gehackten Rechnern einige Diagnoseprogramme laufen, um sie noch weiter einzugrenzen. Dann schrieb ich ein Multi-Thread-Programm, das in jedem Rechner nachschaute, ob es in dessen Maschinencode diese Codezeile gab.«
    »Und du hast tatsächlich einen Computer mit diesem Code der Istanbul-Festplatte gefunden?«
    Das Lächeln des IT-Direktors wurde noch breiter. »Nicht einen Computer. Hundertsechsundzwanzig Computer.«
    Jack beugte sich nach vorn. »Mein Gott. Alle mit genau dieser Schadprogrammzeile, die du auf der Festplatte des Libyers aufgespürt hast?«
    »Ja.«
    »Wo stehen diese Rechner? Über welche physikalischen Orte sprechen wir hier?«
    »Center ist ... Ich möchte nicht zu dramatisch klingen, aber Center ist überall, in Europa, Nord- und Südamerika, Asien, Afrika und Australien. Auf allen bewohnten Kontinenten hat er Rechner infiziert.«
    »Und wie hast du herausgefunden, wer er ist?«, fragte Jack.
    »Ein infiziertes Gerät wurde als Relaisstation zu einem Command-Server benutzt. Es beförderte Datenverkehr vom Botnetz zu einem Netzwerk im ukrainischen Charkow weiter. Als ich in die Netzwerk-Server eingedrungen bin, habe ich gesehen, dass sie Dutzende von illegalen oder zumindest zweifelhaften Websites hosteten. Die übelste Pornografie, die man sich vorstellen kann, Onlinemarktplätze für den Kauf und Verkauf von gefälschten Pässen und Geldkartenskimmern und solche Sachen. Ich konnte mich in jede dieser Sites ganz einfach reinhacken. Nur in eine kam ich nicht hinein. Ich habe nur den Namen des Administrators herausgefunden.«
    »Und wie lautete der?«
    »FastByte22.«
    Jack Ryan schaute Biery entgeistert an. »Gavin, das ist doch kein Name.«
    »Es ist sein Spitzname, sein Computer-Handle. Gut, es ist nicht seine Sozialversicherungsnummer oder Heimatadresse, aber wir können diesen Namen benutzen, um ihn zu finden.«
    »Jeder kann einen solchen Namen erfinden.«
    »Vertrau mir, Jack. Irgendwo da draußen gibt es Leute, die die Identität von FastByte22 kennen. Wir müssen sie nur noch finden.«
    Jack nickte langsam und schaute dann auf die Uhr an der Wand.
    Es war nicht einmal drei Uhr morgens.
    »Ich hoffe, du hast recht, Gavin.«
     

 
    25
    A dam Yao lehnte sich gegen die Eingangstür eines verrammelten Schuhgeschäfts in der Nelson Street in Hongkongs Mong-Kok-Viertel und aß mit Stäbchen Fleischklößchen und Nudeln aus einer Pappschale. Es war fast neun Uhr abends, und das letzte Tageslicht war bereits geraume Zeit aus dem kleinen Stück Himmel gewichen, das zwischen den Hochhäusern zu sehen war, die die Straße auf beiden Seiten säumten. Im Schatten dieses Eingangs war der dunkel gekleidete Yao fast unsichtbar.
    Es waren inzwischen weit weniger Fußgänger unterwegs als während des Tages. Trotzdem hasteten immer noch zahlreiche Menschen in den benachbarten Straßenmarkt oder kehrten schwer bepackt zurück. Adam war über jeden Passanten froh, da er die Chancen, dass er entdeckt wurde, weiter verminderte.
    Adam beschattete immer noch ganz allein Mr. Han, den Hersteller gefälschter Computerchips aus Shenzhen. Vor einigen Tagen hatte er die Nummernschilder der Geländewagen fotografiert, die Han jeden Tag vom Tycoon Court abholten. Danach hatte er einen Freund beim B-Department der Hongkonger Polizei angerufen und ihn gebeten, den Eigentümer des Wagens zu ermitteln. Der Kommissar erzählte Adam, dass sie einem Immobilienunternehmen in Wan Chai, einem zwielichtigen Viertel auf Hong Kong Island, gehörten. Adam überprüfte den Hintergrund der Firma und fand heraus, dass ihr Besitzer ein bekanntes Triadenmitglied war. Tatsächlich gehörte er zu den 14K, der größten und gewalttätigsten Unterweltorganisation Hongkongs. Dies erklärte auch die Herkunft dieser Gorillas, die auf Han aufpassten. Trotzdem fand es Yao ziemlich seltsam, dass dieser Hightech-Fabrikant sich mit den 14K einließ. Die Triaden befassten sich praktisch ausschließlich mit schmutzigen Geschäften wie Prostitution, Schutzgelderpressung und Drogenhandel, und auch die 14K machten da keine Ausnahme. Als Markenpirat benötigte Han jedoch hoch qualifizierte Computerfachleute und

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