Gefahrenzone (German Edition)
Flugverbot für alle Reaper-Drohnen an.«
Ein Oberst, der vor allem mit UAV-Operationen befasst war, hob die Hand. »Sir. Wir wissen nicht, ob dieser Zugangspunkt auf das Reaper-System beschränkt ist. Es könnte durchaus sein, dass jemand mit den Fähigkeiten, die wir gerade ›bewundern‹ konnten, sich auch in andere UAV-Systeme hacken könnte.«
Der Verteidigungsminister dachte darüber nach. Er stand auf, nahm sein Jackett von der Stuhllehne und zog es an. »Im Moment gilt das Verbot nur für die Reaper. Für uns, die CIA und das Heimatschutzministerium sind genau in diesem Augenblick wie viele Drohnen unterwegs? Hundert?« Er schaute eine Sachbearbeiterin an. »Ich brauche die genaue Zahl für den Präsidenten.«
Die Frau nickte und eilte aus dem Raum.
Burgess sprach weiter: »Es gibt eine Menge Soldaten, Grenzschützer und Strafverfolgungsbeamte, deren Sicherheit von den Lageerkenntnissen abhängt, die uns diese Drohnen verschaffen. Ich gehe jetzt ins Weiße Haus hinüber und werde mit dem Präsidenten sprechen. Ich werde ihm die zwei Seiten der Medaille vorstellen, und er wird dann entscheiden, ob wir alle Drohnen weltweit stilllegen, bis wir herausgefunden haben, was das ... bis wir wissen, was genau da vor sich geht. In der Zwischenzeit brauche ich alle Informationen, die ich bekommen kann. Ich muss wissen, wer, wie und warum. Dieses Ereignis wird uns allen noch eine Menge Kopfzerbrechen bereiten, aber wenn wir diese drei Fragen nicht bald beantworten, wird die Sache noch schmutziger werden und länger dauern. Ich möchte erst wieder etwas von Ihnen hören, wenn Sie und Ihre Leute mir und meinen Leuten Antworten auf diese drei Fragen geben können.«
In der ganzen Runde war ein deutliches Jawohl, Sir zu hören. Bob Burgess verließ den Raum, gefolgt von einer ganzen Kavalkade von Anzug-, Damenkostüm- und Uniformträgern.
A m Ende hatte der Präsident der Vereinigten Staaten Jack Ryan nicht einmal mehr die Zeit, zu entscheiden, ob es nötig war, alle Drohnen im US-Militär und bei den Geheimdiensten vorerst stillzulegen. Als der schwarze Chevrolet Suburban des Verteidigungsministers eine Stunde nach dem Absturz der Reaper durch die Tore des Weißen Hauses rollte, verlor eine riesige Global-Hawk-Drohne, das größte unbemannte Fluggerät der Vereinigten Staaten, den Kontakt zu ihrer Crew, während sie gerade in achtzehntausend Meter Höhe an der äthiopischen Küste entlangflog.
Es war eine weitere feindliche Übernahme. Dies wurde endgültig klar, als der Phantompilot den Autopiloten ausschaltete und leichte Kurs- und Höhenkorrekturen durchführte, als wollte er sich erst einmal mit dem riesigen Fluggerät vertraut machen.
Die Männer und Frauen, die die Bildübertragung aus der Drohne verfolgten, erkannten schnell, dass der Phantompilot dieses Mal entweder nicht so erfahren war wie der Drohnenführer, der die Reaper so meisterlich durch Ost-Afghanistan gesteuert hatte, oder sich dieser mit dem größeren und komplexeren Fluggerät noch nicht so gut auskannte. Warum auch immer, die Global Hawk begann nur Augenblicke nach der Übernahme außer Kontrolle zu geraten. Ganze Systeme wurden unsachgemäß abgeschaltet und danach in falscher Reihenfolge wieder in Gang gesetzt. Die Drohne flog noch mehrere Kilometer hoch, als sie endgültig abschmierte.
Sie stürzte wie ein Stein in den Golf von Aden.
Alle Verantwortlichen, die diesen Höllensturz verfolgt hatten, fassten ihn als eine Botschaft der Hacker auf. Sie wollten ihnen damit sagen, dass die gesamte amerikanische Drohnenflotte infiziert war. Jeder weitere Drohnenflug stellte eine Gefahr dar.
27
A dam Yao trug eine schwarze Baseballkappe, ein weißes T-Shirt und schmutzige Bluejeans. Er sah aus wie die meisten jungen Männer seines Alters hier in Mong Kok. Er bewegte sich durch die Fußgängermassen dieses Viertels voller Geringverdiener, als ob er hier leben würde, obwohl er tatsächlich in Soho Central, einer der feinsten Hongkonger Gegenden, wohnte. Er spielte die Rolle eines lokalen Ladenbesitzers, der wie viele andere Leute im Postamt in der Kwong Ha Street seine Post abholen wollte.
Natürlich besaß er keinen Laden und hatte keine Adresse in Mong Kok. Tatsächlich wollte er das Schloss von Zha Shu Hais Postfach knacken und sich einmal die Post des jungen Mannes genauer anschauen.
Das Postamt war voller Menschen. Man musste sich regelrecht durch die Tür drängen, um überhaupt hineinzukommen. Adam hatte bewusst diese Zeit kurz
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