Gefahrenzone (German Edition)
überleben.
Das Gesicht des Mannes färbte sich blutrot vor Wut, und er griff unter sein rotes Seidenhemd an seinen Hosenbund.
Bingo, dachte Jack, sprang blitzschnell von den Knien auf und griff mit beiden Händen nach der Waffe, die gerade unter dem Seidenstoff hervorkam.
Der Mann versuchte, einen Schritt zurück und zur Seite zu weichen, aber Ryan hatte solche Waffeneroberungsmethoden viele Stunden geübt und wusste deshalb genau, was zu tun war. Während er seinen Körper in den Russen rammte und ihn dadurch nach hinten stieß, drückte er die Laufmündung der Pistole nach unten und nach links, um aus der Schusslinie zu gelangen, wenn der Russe doch noch abdrücken würde. In einer einzigen Bewegung zog er an der Pistole des Russen und drehte sie gleichzeitig in Richtung seines Abzugsfingers, bis dieser brach. Als der Mann laut aufschrie vor Schmerzen, steckte Jack seinen eigenen Finger in den Abzugsbügel und drehte die ganze Waffe fast 180 Grad nach hinten, während die Hand des Russen sie immer noch festhielt. Dann drückte er dessen gebrochenen Finger zwei Mal hintereinander gegen den Abzug.
Beide Kugeln schlugen in den bewaffneten Russen auf der anderen Seite des Betts ein. Der Mann drehte sich um die eigene Achse und fiel auf den Boden.
Als der immer noch vor Schmerzen brüllende Anführer rückwärts gegen das Bett stieß, konnte Jack ihm seine Pistole endgültig entreißen, richtete sie im beidhändigen Gefechtsgriff nach vorn und schoss dem Mann aus einer Entfernung von weniger als einem Meter zweimal in den Bauch. Der russische Mafioso war bereits tot, als er auf dem Bett aufkam.
Jack wirbelte jetzt zu dem Mann herum, der rechts von ihm neben Dom stand. Noch bevor er jedoch die Pistole für einen schnellen Schuss auf ihn richten konnte, merkte er, dass er in Schwierigkeiten steckte. Als er nämlich seine Wendung beendete, sah er, wie der Mann über seinem Kopf weit ausholte. Jack wurde klar, dass der Gangster dabei war, sein Messer auf ihn zu werfen.
Jack ließ sich, ohne zu feuern, auf den Boden fallen. Er wollte auf keinen Fall das Risiko eingehen, seinen gefesselten Cousin zu treffen, wenn er einen ungezielten Schuss abgab, während er einem Messer auswich.
Das sich rasend schnell drehende Stück Stahl wirbelte über seinen Kopf hinweg und bohrte sich tief in die Wand.
Als Jack nach oben sah, zog der Russe seine Pistole aus der Hose. Der Mann war wirklich schnell ... er konnte seine Waffe offensichtlich schneller ziehen als Jack.
Aber Ryan hielt seine Glock ja bereits in der Hand. Er jagte dem Mann zwei Kugeln in die Brust. Der Russe prallte rückwärts gegen die Wand und fiel dann zwischen Doms Stuhl und dem Bett zu Boden.
Caruso kämpfte gegen seine Fesseln an, während sich Ryan einen Moment Zeit nahm, um nachzusehen, ob alle Männer auch wirklich tot waren.
»Schlau gedacht und gut geschossen«, lobte Dom.
Jack befreite ihn jetzt ganz schnell von seinen Klebebändern. »Wir müssen in sechzig Sekunden draußen sein.«
»Geht klar«, rief Dom, sprang quer übers Bett, griff sich sein Handgepäck und stopfte persönliche Gegenstände hinein.
Ryan sammelte die Handys und Brieftaschen der Toten ein, steckte den Laptop in seine Reisetasche und rannte ins Badezimmer, um sich ein Handtuch zu besorgen. Er nahm sich zehn Sekunden Zeit, um alle Oberflächen abzuwischen, die er berührt haben könnte, und weitere zehn Sekunden, um das ganze Zimmer danach abzusuchen, ob sie etwas liegen lassen hatten.
Als sie quer über den dunklen Parkplatz hasteten, rief Jack: »Überwachungskamera?«
»Ja, der Kasten ist hinter dem Empfangstresen, ich kümmere mich darum.«
»Ich hole den Wagen.«
Caruso betrat die Lobby. Es war nur noch ein Nachtportier da, der von seinem Telefon aufschaute, als sich Dom zielstrebig dem Empfangsschalter näherte.
Der Mann legte den Hörer auf und sagte nervös: »Ich habe gerade die Polizei angerufen. Sie sind unterwegs.«
»Ich bin die Polizei«, erwiderte Caruso. Er sprang über den Tresen, stieß den Portier beiseite und drückte auf die Auswurftaste des Aufnahmegeräts der Überwachungskamera des Motels. »Und ich muss das hier als Beweismittel beschlagnahmen.«
Dem Nachtportier war anzumerken, dass er ihm nicht glaubte, aber er machte keinerlei Anstalten, ihn aufzuhalten.
Jack fuhr mit dem Toyota vor der Eingangstür der Lobby vor, und Dom stieg in aller Eile ein. Sie bogen aus dem Parkplatz aus, lange bevor der erste Polizeiwagen eintraf.
»Was jetzt?«,
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