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Gefahrenzone (German Edition)

Gefahrenzone (German Edition)

Titel: Gefahrenzone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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nicht mehr.«
    »Beantworten Sie nur diese eine Frage. Dann können Sie sofort aussteigen, wenn Sie wollen. Ich werde Ihnen nicht folgen.«
    Melanie ließ sich in den Sitz zurückfallen und starrte strikt geradeaus durch die Windschutzscheibe. »Gut. Schießen Sie los.«
    »Miss Kraft, waren Sie jemals als Agentin einer fremden Macht tätig?«
    Sie wandte sich ihm verblüfft zu. »Wovon reden Sie überhaupt in drei Teufels Namen?«
    »Mit einer fremden Macht meine ich die Regierung eines anderen Landes als die der Vereinigten Staaten.«
    »Ich weiß, was eine fremde Macht ist. Ich weiß nur nicht, warum Sie mich das fragen.«
    »Ja oder nein?«
    Melanie schüttelte den Kopf. Jetzt war sie endgültig verwirrt. »Nein. Natürlich nicht. Aber wenn Sie mir hier etwas rechtlich Relevantes vorwerfen, möchte ich, dass ein Anwalt der Agency zugegen ...«
    »Hat irgendein Mitglied Ihrer Familie jemals als Agent für eine fremde Macht gearbeitet?«
    Melanie erstarrte.
    Darren Lipton schaute sie wortlos an. Auf seiner Lippe glänzte im Licht der Leuchtstoffröhre an der Tiefgaragenwand ein frischer Blutstropfen.
    »Warum ... sind Sie ... was ist das hier?«
    »Beantworten Sie die Frage.«
    Dies tat sie dann auch, allerdings weit zögerlicher als zuvor. »Nein. Natürlich nicht. Und ich weise die Anschuldigung entschieden zurück, dass ...«
    Lipton unterbrach sie. »Kennen Sie Titel 22 des United States Code, des Bundesgesetzbuchs der Vereinigten Staaten von Amerika? Ich meine hier besonders Unterkapitel 2, Abschnitt 611?«
    Ihre Stimme war brüchig, als sie den Kopf schüttelte und leise verneinte.
    »Dort findet man den Foreign Agents Registration Act. Ich könnte Ihnen diesen jetzt wortwörtlich aufsagen, aber ich glaube, es genügt, wenn ich Ihnen den Tenor dieses US-Bundesgesetzes mitteile. Wenn jemand für ein anderes Land, zum Beispiel als Spion, arbeitet und dies der US-Bundesregierung nicht anzeigt, kann er für jede Aktion als Repräsentant dieses fremden Landes zu einer Gefängnisstrafe bis zu fünf Jahren verurteilt werden.«
    Melanie Kraft brachte nur noch ein zögerliches und verwirrtes »Und?« heraus.
    »Nächste Frage. Sind Sie mit Titel 18 des USC vertraut?«
    »Noch einmal, Agent Lipton, ich weiß nicht, warum ...«
    »Dieses Gesetz ist wirklich eine Perle. Es ist mein persönlicher Liebling. Es besagt – das ist jetzt eine Umschreibung, aber ich könnte es Ihnen vorwärts und rückwärts zitieren –, dass man bis zu fünf Jahre in einem Bundesgefängnis absitzen muss, wenn man einen Bundesbeamten belügt.« Darren lächelte zum ersten Mal, seitdem ihm Melanie diesen Schlag versetzt hatte. »Ein Bundesbeamter wie ich zum Beispiel.«
    Aus Melanies Stimme war die Wut und Aufsässigkeit, die sie noch vor zwei Minuten ausgezeichnet hatte, vollkommen verschwunden. »Und?«
    » Und, Melanie, Sie haben mich gerade belogen.«
    Melanie sagte nichts.
    »Ihr Vater, Colonel Ronald Kraft, hat im Jahr 2004 streng geheime militärische Informationen an die Palästinensische Autonomiebehörde weitergegeben. Dies macht ihn zum Agenten einer fremden Macht. Er hat sich jedoch todsicher nie als ein solcher registrieren lassen. Außerdem wurde er nie verhaftet, nie angeklagt und von keiner US-Regierungsbehörde jemals verdächtigt.«
    Melanie war wie vor den Kopf geschlagen. Ihre Hände begannen zu zittern, und ihre Sicht verengte sich.
    Liptons Lächeln wurde dagegen immer breiter. »Und Sie, mein Schatz, wissen über das alles Bescheid. Sie wussten es schon immer, was bedeutet, dass Sie gerade einen Bundesbeamten belogen haben.«
    Melanie Kraft angelte nach dem Türgriff, aber Lipton packte sie an der Schulter und drehte sie mit Gewalt zu sich um.
    »Außerdem haben Sie bei Ihrer Bewerbung bei der CIA gelogen, als Sie behaupteten, dass Sie keine Agenten einer fremden Regierung kennen würden oder gar Kontakt zu ihnen hätten. Ihr lieber alter Papa war ein beschissener Spion und Verräter, und Sie wussten es!«
    Erneut wollte sie an den Türgriff gelangen, und erneut drehte sie Lipton zu sich um.
    »Sie sollten mir jetzt gut zuhören! Von hier bis zum Hoover Building sind es nur vierhundert Meter. In zehn Minuten kann ich an meinem Schreibtisch sitzen und eine Anzeige gegen Sie aufsetzen. Am Montag zur Mittagszeit wird man Sie dann verhaften. Für Bundesverbrechen gibt es keine Bewährung oder vorzeitige Entlassung. Fünf Jahre bedeuten also fünf verdammte Jahre!«
    Melanie Kraft war im Schock. Sie spürte, wie ihr

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