Gefahrliches Vermachtnis
Onkels getroffen hatte, aber er rührte sich nicht.
„Das Mädchen ist meine Nichte, und der Ort, auf den Sie sich beziehen, ist ein katholisches Haus. Ich sehe da kein Problem.“
„ Sie sind das Problem.“ Der Sprecher stieß Hugh die Mündung des Gewehrs gegen die Brust. „Solche wie Sie brauchen wir hier nicht, Pater. Unsere Leute waren glücklich, bis Sie sie aufgewiegelt haben. Das ist hier ein guter Platz zum Leben, ein wundervoller Platz. Alle waren glücklich, bis Sie hierherkamen.“
„Ich glaube, es gibt Menschen, die das bestreiten würden.“
„Niemanden, der zählt.“
„Jeder zählt.“
„Höchstens dann, Pater, wenn wir hier Ihretwegen den Krieg erklären und jemanden erschießen müssen.“ Er stieß ihn noch einmal mit dem Gewehr, und diesmal beobachtete Dawn, dass ihr Onkel zurückwich. „Ich möchte ungern auf Ferris Gerritsens Bruder schießen müssen.“ Der Mann zielte mit dem Gewehr in die Luft und drückte ab.
„Aber Sie würden es tun?“
„Sie lernen schnell.“
„Und Sie?“ Hugh ließ blitzschnell seinen Fuß vorschießen, so schnell, dass Dawn die Bewegung kaum gesehen hat. Er trat dem Mann das Gewehr aus der Hand und rammte ihm, noch bevor einer seiner Männer reagieren konnte, den Ellbogen in den Magen. Als der Mann stöhnend vor Schmerz nach vorne überkippte, hob Hugh das Gewehr vom Bodenhoch und lud es durch.
„Was sagten Sie noch – welches Ende ist das richtige?“, fragte er. Der Mann, der ihm auf den Fuß gespuckt hatte, bewegte sich auf ihn zu, aber Hugh zielte zwischen seine Beine. „Diese Seite?“ Als der Mann nicht antwortete, bewegte Hugh seinen Finger an den Abzug. „Ich habe Sie etwas gefragt.“
Der Mann blieb stehen, aber er gab keine Antwort.
„Dann halte ich es wohl richtig herum.“
„Nehmen Sie das Gewehr runter, Pater! Sie wissen nicht, was Sie tun.“
„Sicher weiß ich das. Ich habe meine Lektion gelernt. Und was ist mit den Herren?“
„Was für eine Sorte von Priester sind Sie denn?“
„Die Sorte, die immer Ärger bekommen hat, wenn sie die andere Wange hinhielt.“
Der Mann in der Mitte erstarrte. Selbst aus der Distanz konnte Dawn erkennen, wie bleich er war. „Sie schießen nicht.“
„Da haben Sie vermutlich recht. Vor allem wenn Sie jetzt gleich auf demselben Weg verschwinden, auf dem sie hergekommen sind.“
„Geben Sie mir zuerst mein Gewehr zurück.“
„Für wie blöd halten Sie mich?“
Die drei Männer sahen sich einen Augenblick lang unschlüssig an, bevor sie zu ihren Autos zurückkehrten.
„Es tut mir leid“, sagte Hugh. „Ich habe mich vielleicht nicht klar genug ausgedrückt. Lassen Sie Ihre Pick-ups stehen und gehen Sie zu Fuß! Es ist ein schöner Spaziergang. Vielleicht kühlt er Sie ein wenig ab.“
Die Männer murrten. Hugh veränderte seine Haltung, als ob er besser zielen wollte. Da drehten sie sich um und flohen.
Dawn blickte ihnen hinterher. Als sie außer Sicht waren, stieg ihr Onkel wieder ins Auto. Sie begann zu weinen. Er nahm sie in die Arme, reichte ihr sein Taschentuch und startete den Motor. Das Gewehr ließ er ohne Munition unter einer Baumgruppe zurück. Sie waren schon fast in New Orleans, bevor siedarüber sprachen, was geschehen war.
„Ich wusste nicht, dass es so schnell so weit kommen würde. Es tut mir leid.“
„Warum hassen dich diese Männer?“
„Niemand will ganz unten sein. Diese Männer fürchten, dass sie dort landen, wenn man die Schwarzen behandelt, wie sie es verdienen.“
„Diese Männer sind schon ganz unten! Sie sind Tiere.“
„Ja. Aber sie sind Gottes Tiere.“ Er lächelte sie an, wurde aber schnell wieder ernst. „Ich kann dich nicht mehr dorthin mitnehmen. Ich hätte dich niemals mitgenommen, wenn ich gemerkt hätte, dass ich dich damit in Gefahr bringe.“
„Aber was werden die Narrows und die anderen denken, wenn ich nicht mehr wiederkomme? Sie werden glauben, dass sie mir egal sind.“
„Ich fürchte, sie werden sich über andere Sachen den Kopf zerbrechen müssen. Es wird Schwierigkeiten geben. Das liegt in der Luft. Was wir heute gesehen haben, war nur ein Vorgeschmack auf die echten Kämpfe, die noch kommen, bevor alles vorbei ist.“
Hugh starrte auf die Straße, aber sie wusste, dass er die Zukunft voraussah. Bei dieser Vorstellung bekam sie eine Gänsehaut. „Onkel Hugh, vielleicht solltest du lieber woanders eine Kirche übernehmen. Diese Männer könnten dir wieder auflauern.“
„Ich kann nicht weggehen, Sonnenschein,
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