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Gefahrliches Vermachtnis

Gefahrliches Vermachtnis

Titel: Gefahrliches Vermachtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richards Emilie
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Dinge.“
    „Hat Ben Ihnen von den Briefen erzählt?“
    „Ja.“ Phillip schnippte den Spatzen weitere Krümel zu. Ein goldener Ring an einem Finger seiner linken Hand glitzerte in der Sonne.
    Dawn lächelte. „Ich wusste nicht, dass Sie verheiratet sind.“
    „Und ich werde in den nächsten Tagen Vater. Belinda wartet in New Orleans auf mich. Ich habe also meine Gründe, dies hier so schnell wie möglich hinter mich zu bringen. Deshalb sitze ich jetzt auch hier.“
    „Welche Verbindung hatten Sie zu meiner Großmutter, Phillip?“
    Er machte eine Pause, bevor er sprach. „Dieselbe wie Sie, Dawn.“
    Sie versuchte zu begreifen, was er damit meinte. Sie verband vieles mit ihrer Großmutter. Aurore war ihre Lehrerin gewesen, ihre Freundin, ihre Meisterin. Dawn warf Phillip einen Blick von der Seite zu. Er starrte sie an und wartete. Dann verstand sie plötzlich. „Sie war …“
    Er nickte. „Sie war auch meine Großmutter.“
    Sekunden vergingen. „Das glaub ich nicht.“
    „Das überrascht mich nicht.“
    „Was wollen Sie mir damit sagen, Phillip? Dass Ihre Mutter …“, sie stockte und versuchte es noch einmal. „Dass Nicky …?“
    „Nicky ist Aurores Tochter. Aber sie weiß es noch nicht.“ Phillip rieb sich den Nacken. „Sie wird es schnell genug erfahren,und ich werde derjenige sein, der es ihr sagen muss. Unsere Großmutter war ganz groß darin, andere Menschen dazu zu kriegen, Dinge zu tun, die sie nicht selbst erledigen wollte.“
    „Woher, um alles in der Welt, wissen Sie das alles?“
    „Aurore hat sich mit dem Sterben Zeit gelassen. Sie konnte alles in Ruhe vorbereiten. Und dazu gehörte, mir zu sagen, wer ich bin. Die Wahrheit kam nur langsam ans Licht. Sie hatte behauptet, sie hätte mich eingestellt, damit ich ihre Biografie schreibe. Ich hielt es für die Laune einer alten Dame, und ich bin darauf eingegangen, weil ich einen Grund brauchte, um in der Stadt zu bleiben. Dann begriff ich plötzlich, dass sie mir meine eigene Geschichte erzählte.“
    Dawn dachte an die Briefe, die sie gelesen hatte. „Aber ich verstehe das nicht. Sie hat mir ein paar Briefe von meinem Urgroßvater hinterlassen. Sie sind an einen Priester gerichtet, sie haben nichts mit Ihnen zu tun.“
    „Haben sie nicht?“
    Dawn runzelte die Stirn. „Es geht um einen Orkan, der lange zurückliegt. Um die Jahrhundertwende herum …“
    „Haben Sie verstanden, was Sie da gelesen haben?“, fragte Phillip.
    „Offenbar nicht, was daran so wichtig ist.“
    Sein Blick wanderte über ihr Gesicht, als ob er nach etwas suchte, das ihm bis jetzt gefehlt hatte. „Möchten Sie mehr wissen?“
    Dawn war immer noch damit beschäftigt, zu verarbeiten, was sie gerade erfahren hatte. Ihre Großmutter hatte eine Tochter gehabt, die sie nie erwähnt hatte. Eine dunkelhäutige Tochter. Und diese Tochter war jetzt hier und wartete darauf, dass ihr jemand die Wahrheit sagte. Dawn fluchte in aller Ausführlichkeit.
    „Da sind wir völlig einer Meinung.“ Phillip grinste.
    „Erklären Sie es mir?“
    „Lucien Le Danois stammte aus einer guten, aber armen Familie,und Claire Friloux war die Erbin der Gulf Coast Dampfschifffahrtsgesellschaft. Die Heirat war ein beachtlicher Aufstieg für Lucien.“
    Phillip hatte ihre volle Aufmerksamkeit. Bis hierher klang die Geschichte vertraut. „Erzählen Sie weiter!“
    „Diese Ehe war nicht glücklich. Claire war die meiste Zeit schwanger, aber Ihre Großmutter überlebte als Einzige die Kindheit. Man rechnete nicht damit, dass Aurore es schaffen würde. Die Familie kam im Sommer hierher, um vor der Hitze und den Krankheiten in der Stadt zu flüchten. Lucien ließ Aurore mit ihrer Mutter auf der Insel zurück und besuchte sie, wann immer er konnte. Doch sie waren nicht die Einzigen, die er besuchte. Er hatte in einem nahe gelegenen Fischerdorf eine andere Frau gefunden, die nicht so eine zarte Konstitution hatte wie Claire. Die Frau war eine Cajun. Sie hieß Marcelite Cantrelle. Als Lucien ihr zum ersten Mal begegnete, hatte sie bereits einen Sohn. Raphael.“
    „Ich verstehe nicht, was das mit uns zu tun haben soll.“
    „Werden Sie noch.“ Phillip lehnte sich zurück, um sie besser ansehen zu können. „Was haben Sie noch aus den Briefen erfahren?“
    „1893 wurde Grand Isle von einem Sturm heimgesucht. Lucien und seine Familie waren zu dieser Zeit hier. Er war segeln, als der Sturm aufkam, und er flüchtete sich in die nächste Bucht.“
    „Chénière Caminada.“
    „Stimmt. Er

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