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Gefallene Engel

Gefallene Engel

Titel: Gefallene Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kempist zu sein?«
    »Nein, eine Mowai zu fliegen«, erklärte Schneider ihr, während sein Blick an ihrem Maori-Kampfsleeve auf und ab wanderte. »Ein Kempist zu sein ist gar nicht so schlimm. Abgesehen von all den Versprechungsgesängen.«
    Cruickshank blinzelte. »Sie waren wirklich ein Kempist?«
    »Das war ein Scherz«, sagte ich und warf Schneider einen warnenden Blick zu. Dieses Mal war kein politischer Offizier dabei, aber zumindest Jiang Jianping schien intensive Gefühle für Kemp zu hegen, und niemand konnte sagen, wie viele weitere Mitglieder des Teams sie teilen mochten. Potenzielle Feindseligkeiten zu schüren, nur um gut gebauten Frauen zu imponieren, schien mir keine besonders kluge Idee zu sein.
    Andererseits hatte Schneider sich an diesem Morgen keinem virtuellen Hormonausgleich unterzogen, also betrachtete ich die Sache vielleicht nur unangemessen ausgewogen.
    Eine Ladeluke des Lock-Mit schwang auf. Kurz darauf erschien Hand im Eingang, in einem ordentlich gebügelten Chamaeleochrom-Kampfanzug, der vor dem dominierenden Farbton des Schiffs rauchgrau wirkte. Der Kontrast zu seiner gewöhnlichen Firmenkleidung war krass, obwohl alle anderen ähnliche Anzüge trugen.
    »Willkommen zum Ausflug«, murmelte Hansen mürrisch.
     
    Fünf Minuten, bevor sich Mandrakes genehmigtes Startfenster öffnete, waren wir abflugbereit. Ameli Vongsavath versenkte den Flugplan im Datenkern des Lock-Mit, fuhr die Systeme hoch, dann machte sie dem äußeren Anschein nach ein Nickerchen. Sie war an Nacken und Wangenknochen angeschlossen, klappte die Augenlider herunter und lehnte sich in ihrer geborgten Maori-Haut zurück, wie eine im Kälteschlaf entführte Prinzessin in einem obskuren Märchen aus den frühen Siedlerjahren. Sie hatte möglicherweise den dunkelhäutigsten und schlanksten der Sleeves erwischt, und die Datenkabel hoben sich wie blasse Würmer von ihrer Haut ab.
    Schneider, der neben ihr im Copilotensitz Platz genommen hatte, warf ihr sehnsüchtige Blicke zu.
    »Sie werden schon noch Ihre Chance bekommen«, sagte ich zu ihm.
    »Aha? Und wann?«
    »Wenn Sie als Millionär auf Latimer leben.«
    Er warf mir einen verärgerten Blick zu und stellte einen Fuß auf die Konsole.
    »Selten so gelacht!«
    Unter den geschlossenen Augen verzog sich Ameli Vongsavaths Mund zu einem Grinsen. Es musste geklungen haben wie »nicht in einer Million Jahren«. Niemand von der Dangrek-Truppe wusste etwas vom Deal mit Mandrake. Hand hatte uns als Berater vorgestellt und es darauf beruhen lassen.
    »Glauben Sie, dass die Kiste durchs Tor passt?«, fragte ich Schneider, weil ich ihn von seinen trüben Gedanken ablenken wollte.
    Er sah mich nicht an. »Woher, zum Teufel, soll ich das wissen?«
    »Nur w…«
    »Meine Herren«, sagte Ameli Vongsavath, ohne die Augen zu öffnen. »Ob es wohl möglich ist, mir etwas Ruhe zwecks besserer Konzentration zu gewähren?«
    »Ja, halten Sie die Klappe, Kovacs«, sagte Schneider gehässig. »Warum gehen Sie nicht nach hinten zu den Passagieren?«
    In der Hauptkabine waren die Sitze links und rechts von Wardani durch Hand und Sun Liping besetzt. Also ging ich zur gegenüberliegenden Seite und ließ mich auf den Platz neben Luc Deprez fallen. Er bedachte mich mit einem verwunderten Blick, dann machte er damit weiter, seine neuen Hände zu betrachten.
    »Angenehm?«, fragte ich ihn.
    Er zuckte die Achseln. »Es ist schon beeindruckend. Aber ich bin es gar nicht gewohnt, so wuchtig zu sein.«
    »Sie werden sich dran gewöhnen. Schlafen ist sehr hilfreich.«
    Wieder der verwunderte Blick. »Also kennen Sie sich damit aus. Was für eine Art Berater sind Sie eigentlich?«
    »Ex-Envoy.«
    »Tatsächlich?« Er rückte sich auf seinem Sitz zurecht. »Das überrascht mich. Darüber müssen Sie mir mehr erzählen.«
    Ich nahm wahr, wie seine Bewegungen auf den anderen Plätzen nachgeahmt wurden, wo man das Gespräch mithören konnte. Wieder einmal hatte ich die ungeteilte Aufmerksamkeit aller. Es war fast so, als wäre ich zu Wedge zurückgekehrt.
    »Eine lange Geschichte. Aber nicht sehr interessant.«
    »Wir werden in einer Minute starten«, sagte Ameli Vongsavaths süffisante Stimme über Interkom. »Ich möchte diese Gelegenheit dazu nutzen, Sie offiziell an Bord des schnellen Kampfschiffes Nagini willkommen zu heißen und zu warnen. Wenn Sie sich nicht auf Ihrem Sitzplatz anschnallen, kann ich innerhalb der nächsten fünfzehn Minuten nicht für Ihre körperliche Integrität garantieren.«
    Auf

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