Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefangen auf dem Planet der Affen

Gefangen auf dem Planet der Affen

Titel: Gefangen auf dem Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Alec Effinger
Vom Netzwerk:
beifällig. »Schließlich ist es nur ein Pferderennen.«
    »Ja«, sagte der andere. »Aber ich habe die Hälfte meiner Pferde und meines Grundbesitzes auf den Ausgang gesetzt.«
    »Denken Sie nur, wie reich Sie sein werden, wenn Ihr Pferd gewinnt«, sagte Urko.
    »Ja, wenn«, murmelte der Präfekt. Er verwünschte seine Habgier und die Umstände, die ihn dazu gebracht hatten, sich auf die Beteiligung an diesem Rennen einzulassen. Für ihn, den Präfekten eines ländlichen Bezirks, gab es viel zu verlieren, während das Risiko für den mächtigen General gering blieb. Er versuchte sich vorzustellen, wie das Leben nach dem Verlust seines Einsatzes sein würde, und diese Aussicht erschien ihm so trübe, daß er vorübergehend die Beherrschung verlor. »Sie bestanden auf dem Rennen«, sagte er in Erbitterung. »Sie trafen die Vorbereitungen, Sie trieben die Einsätze in die Höhe! Haben Ihre Pferde jemals ein Rennen verloren?«
    Urko ignorierte den Gefühlsausbruch des Präfekten mit der Großzügigkeit dessen, der sich seines Erfolgs sicher weiß. »Ich gebe zu, daß ich Glück gehabt habe«, sagte er. »Aber es gibt immer ein erstes Mal ...«
    Das dumpfe Hämmern der Pferdehufe wurde jetzt rasch lauter und lenkte die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf sich. Die zwei Pferde übersprangen einen Oxer und jagten auf die Ziellinie zu. Des Generals Pferd, von einem Gorilla geritten, lag noch immer um eine halbe Länge in Führung, Sie näherten sich einer Stelle der Landstraße, neben der ein großer Baum wuchs. Das Pferd des Präfekten war auf der Seite des Baumes und lag immer noch ein wenig zurück, hatte aber weiter aufgeschlossen und ließ den Ausgang des Rennens unsicher erscheinen. Der Präfekt faßte wieder Mut. Wie Urko gesagt hatte, es gab immer ein erstes Mal ...
    Als die Reiter unter den überhängenden Ästen vorbeigaloppierten, ließ ein im Baum versteckter Gorilla einen der dünneren Äste los, den er unter Spannung zurückgebogen hatte.
    Der befreite Ast peitschte abwärts und schlug mit seinen belaubten Zweigen schmerzhaft ins Gesicht des Reiters mit den Farben des Präfekten. Der Unglückliche wurde um ein Haar aus dem Sattel gefegt und konnte sich nur durch einen verzweifelten Griff in die Mähne auf dem Pferderücken halten. Sein Tier wurde vom niedersausenden Ast und dem plötzlichen Gezappel des Reiters erschreckt und aus dem Tritt gebracht. Ehe der Schimpanse sich fangen und das langsamer gewordene Pferd wieder anspornen konnte, war Urkos Reiter um volle zwei Pferdelängen davongezogen.
    Die Reaktionen der Zuschauer waren unterschiedlich. Jene, die auf das Pferd des Präfekten gesetzt hatten, waren enttäuscht. Sie hatten den Eindruck gewonnen, daß das Rennen durch einen Fehler des Jockeys oder ein Straucheln des Pferdes verlorengegangen sei. Urko und der Präfekt beobachteten und warteten. Urko in strahlender Zufriedenheit, der Präfekt in hoffnungsloser Resignation. »Machen Sie sich nichts daraus, mein Freund«, sagte Urko. »Vielleicht haben Sie nächstes Jahr mehr Glück.«
    Die Zuschauer auf der Plattform starrten wie gebannt den zwei Pferden entgegen, die in gestrecktem Galopp auf die Ziellinie zujagten. Urkos Pferd führte noch immer mit eineinhalb Längen, und das Rennen schien so gut wie gelaufen, als das Tier plötzlich aus dem Tritt kam und strauchelte. Die scharfäugigeren unter den Zuschauern sahen ein Hufeisen durch den Straßenstaub fliegen, und das Pferd begann sein rechtes Hinterbein zu schonen. Die Distanz zwischen den beiden Reitern verringerte sich rasch.
    Auf der Zuschauertribüne kam es zu einem völligen Umschwung der Haltungen. Urko, der eben noch strahlende Zufriedenheit und Zuversicht zur Schau getragen hatte, kochte in hilfloser Wut. Der Präfekt traute seinen Augen nicht. Urkos Pferd schien außerstande, die vorherige Überlegenheit zurückzugewinnen, obwohl der Jockey es mit grausamen Hieben der Reitgerte antrieb. So gelang es dem Reiter mit den Farben des Präfekten, seinen Konkurrenten wenige Meter vor der Ziellinie abzufangen und mit einer Nasenlänge Vorsprung zu gewinnen.
    Urko fand vor Wut keine Worte. Die Offiziere seines Gefolges wußten, was zu geschehen pflegte, wenn Urko in eine solche Stimmung geriet. Sie fürchteten sich. Der Präfekt dagegen nahm Urkos tiefe Verärgerung nicht einmal wahr; er war außer sich vor Freude und Erleichterung, konnte nicht an sich halten. Sein Pferd hatte gewonnen; er hatte einen großen Teil seines weltlichen Besitzes auf das

Weitere Kostenlose Bücher