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Gefangen auf dem Planet der Affen

Gefangen auf dem Planet der Affen

Titel: Gefangen auf dem Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Alec Effinger
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Rennen gesetzt und ihn nun, nachdem der Verlust so gut wie sicher schien, mit einem Schlag verdoppelt. Er wandte sich freudestrahlend zu Urko und sagte: »Sie hatten recht, General. Es gibt wirklich ein erstes Mal!«
    »Seien Sie still!« knurrte Urko.
    Die Jockeys waren abgesessen, hatten ihre Pferde den Pflegern übergeben und erstiegen nun die Plattform. Der unterlegene Jockey machte ein bedrücktes und ängstliches Gesicht. »Das Pferd verlor ein Eisen«, erklärte er mit unsicherer Stimme. »Es tut mir leid, ich habe mein Bestes gegeben, General.«
    Urko wandte sich zu Zandar um. »Wer hat das Pferd beschlagen?« fragte er.
    Zandar überlegte oder tat, als überlege er, denn er ahnte, was Urko für den unglücklichen Hufschmied bereithielt. Doch es gab keine Möglichkeit, der Frage auszuweichen. Zandar zeigte auf die kleine Gruppe der Menschen und sagte: »Der Schwarze dort.«
    Der baumlange Neger sah den ausgestreckten Arm und die finsteren, auf ihn gerichteten Blicke und begann sich angstvoll zurückzuziehen.
    »Erschießen Sie ihn«, grollte Urko.
    Zandar nickte und wandte sich zu den Landpolizisten der Wache um. Er nahm zwei von ihnen beiseite und flüsterte ihnen etwas zu, und sie nickten und salutierten. Sie verließen die Plattform und marschierten ohne Umschweife in die Gruppe der eingeschüchterten Menschen, die sich vor ihnen teilte. Der Hufschmied wurde bei den Armen gepackt und weggeführt. Urko beobachtete den Vorgang mit finsterer Miene.
    »Ich möchte, daß wir uns recht verstehen«, sagte er mit halblauter Stimme. »Erstens, lassen Sie das Tier beschlagen. Es soll beim nächsten Rennen in der Ortschaft Venta für mich laufen. Zweitens, machen Sie sich klar, daß, wenn so etwas noch einmal vorkommt, nicht nur der Hufschmied dran glauben muß, sondern auch Sie.«
    Zandar starrte Urko mit ausdrucksloser Miene an. »Jawohl, General«, sagte er mit einer knappen Verbeugung und entfernte sich, um seinen Auftrag auszuführen.
     
    Eine langstielige Schaufel fuhr in die Hitze des Ofens und verteilte die Glut. Der Mann, der die Schaufel führte, stellte sie zur Seite, ergriff eine Zange und zog ein weißglühendes Stück Eisen aus dem Feuer. Er trug es zu einem Amboß, wo er das Eisen mit einem schweren Hammer zu formen begann. Der helle Klang von Eisen auf Eisen erfüllte die geschwärzte kleine Schmiedewerkstatt. Kohlenrauch von der Esse hing beißend in der Luft. Der Schmied war ein freundlicher und hart arbeitender Mann von ungefähr vierzig Jahren, der auf den Namen Martin hörte und die abgelegene ländliche Schmiede schon von seinem Vater übernommen hatte. Seine Arbeit machte ihm Freude, und wenn er nicht arbeitete, vermißte er den würzigen Geruch der Holzkohle und die Hitzewellen, die von der Esse ausgingen. Er hämmerte das Hufeisen zurecht, und der Schweiß troff ihm dabei vom Gesicht, doch sein Ausdruck war glücklich und heiter. Er tat, was er am liebsten tat, und er machte seine Sache gut.
    Vor dem offenen Tor der Werkstatt stand Alan Virdon und beruhigte ein draußen angebundenes Pferd. Pete Burke bediente den Blasebalg zur Erhitzung des Holzkohlenfeuers.
    »Es ist nicht nötig, daß ihr für das wenige Essen arbeitet, das ich euch geben konnte«, sagte Martin zum drittenmal. »Ich weiß, daß meine Gastfreundschaft kümmerlich ist, aber ich bin ein armer Mann.«
    Burke lachte. »In dieser Welt gibt es keine anderen. Das ist, was mir daran gefällt.«
    »Es war auch nicht nötig, daß du uns zu essen gabst«, sagte Virdon. »Du hättest uns fortschicken können.«
    Als Martin zum Anpassen des Hufeisens herauskam, hob Virdon das Bein des angebundenen Pferdes und hielt den Huf in Position. Der Sohn des Schmiedes, ein Bursche von sechzehn Jahren, der auf den Namen Gregor hörte, saß in der Sonne vor der Schmiede und verflocht dünne Lederriemen geschickt zu einer Reitpeitsche. Galen sah ihm bei der Arbeit zu. Martin paßte das Hufeisen an und war eben im Begriff, in die Werkstatt zurückzukehren, um es nachzuarbeiten, als Galen aufhorchte. Nachdem er einige Sekunden gelauscht hatte, stand er auf. »Alan! Pete!« rief er. »Pferde kommen.«
    Die drei Männer traten vor die Schmiede und lauschten; einen Augenblick später hörten auch sie das Geräusch.
    Martin nickte den beiden zu. »Hinter der Scheune werdet ihr sicher sein.«
    Die Flüchtlinge waren noch nicht lange in ihrem Versteck, als zwei berittene Landpolizisten die schmale Allee entlanggetrabt kamen. Einer der beiden war Zandar, der

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