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Gefangen auf dem Planet der Affen

Gefangen auf dem Planet der Affen

Titel: Gefangen auf dem Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Alec Effinger
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Blicke aus. Gregors Argumente hatten die Vernunft auf ihrer Seite. Keiner der Astronauten war jemals in dieser Stadt gewesen, die Gegend war ihnen so gut wie unbekannt, während Gregor hier aufgewachsen war und jedes Versteck kannte. Zuletzt beugten sie sich der Logik der Umstände und erklärten sich einverstanden.
    Gregor rannte, um ein Pferd zu satteln, während Virdon und Burke den inzwischen bewußtlosen Galen aufhoben und in die Scheune trugen, wo sie ihn ins Heu betteten. Durch die dünnen Bretterwände hörten sie die jagenden Hufschläge, als Gregor davonritt. »Hätte er nur stillgehalten«, sagte Martin in düsterer Sorge. »Ein Skorpion sticht nie, wenn man sich ruhig verhält. Nur wenn er sich angegriffen fühlt, gebraucht er den Stachel.«
    Er hatte recht, aber die zwei Freunde sagten nichts; es war müßig, nach dem Unglück darüber zu diskutieren, wie es hätte vermieden werden können.
     
    Gregor hatte nicht zuviel versprochen. Unter Umgehung der Siedlungen ritt er durch Wald und Feld und an Bachläufen entlang und kam schon bald in die Nähe der kleinen Ortschaft Venta. Er band das Pferd in einer versteckten Waldschlucht an einen Baum und legte den letzten halben Kilometer im Laufschritt zurück.
    Er war außer Atem, als er beim Arzt anlangte, und das war gut so, da es seine Geschichte glaubwürdiger machte. Wenn man ihn fragte, würde er vorgeben müssen, er sei von der Schmiede zu Fuß in den Ort gelaufen.
    Der Arzt bewohnte ein weißgetünchtes Gebäude in der Ortsmitte und verfügte auch über einige Krankenbetten für pflegebedürftige Patienten. Auf Gregors Klopfen öffnete eine Krankenschwester in blauer Tracht.
    »Ja, was willst du?« fragte sie unfreundlich.
    »Entschuldigen Sie«, sagte Gregor mit gespielter Ehrerbietung, »aber mein Bruder wurde von einem Tigerskorpion gestochen.«
    Der Gesichtsausdruck der Krankenschwester blieb unverändert. Genausogut hätte Gregor gesagt haben können, daß es regnen werde. »Wann ist das passiert?« fragte sie.
    »Vor einer halben Stunde, vielleicht«, antwortete Gregor. »Ich rannte sofort los.«
    Die Schwester musterte ihn skeptisch. »Ist das wahr?« fragte sie. »Wenn es länger her ist, wird das Serum ihm nicht helfen. Es kostet Geld, wie du wohl weißt.«
    »Ich sage die Wahrheit«, versicherte Gregor.
    Die Krankenschwester seufzte. Sie hatte so viel Verantwortung zu tragen, und die Menschen erschwerten und komplizierten ihre Arbeit nur. »Warte hier«, sagte sie und verschwand im Innern des Hauses.
    Gregor atmete auf. Alles schien gutzugehen. Das einzige Problem blieb, ob das Serum den Schimpansen rechtzeitig erreichen würde. Gregor begann ungeduldig von einem Bein aufs andere zu steigen. Er blickte nervös die Straße entlang, besorgt, von einem der örtlichen Landpolizisten gesehen zu werden, die ihn kannten.
     
    Am Ende der Straße lag ein kleines, anheimelnd wirkendes Haus mit einer offenen, umlaufenden Veranda unter dem weit herabgezogenen Schilfdach. Es gehörte dem Präfekten des Bezirks, einem Schimpansen namens Barlow, der darin wohnte und hier auch seine Amtsgeschäfte erledigte. Im Augenblick stand er an einem Fenster und blickte durch den wuchernden Garten zur Straße hinaus. Er hatte die Stirn in Falten gelegt und war allem Anschein nach unglücklich über etwas. Eine Hand ruhte auf dem Fenstersims, die Finger der anderen trommelten nervös gegen den Rahmen. Die Tür des Zimmers wurde geöffnet, und sein Diener, ein Mann namens Dath, trug einen Sattel herein. Barlow wandte den Kopf und fragte: »Was gibt es?«
    Der Diener verneigte sich und antwortete in ehrerbietigem Ton: »Hier ist der neue Sattel, Präfekt. Er wurde gerade abgeliefert.«
    »Sehr schön«, sagte Barlow. Er wandte sich vom Fenster weg und kam um seinen Schreibtisch auf den Diener zu, dem er den Sattel aus den Händen nahm. Es war ein guter Sattel, saubere und kostspielige Handwerksarbeit, die Barlow eigens bei einem Meister seines Faches in einem anderen Landesteil bestellt hatte. Er untersuchte ihn, zuerst erfreut; dann wurde er nach und nach wieder unglücklich. »Es hat keinen Sinn«, sagte er. »Wir haben keine Chance, das Rennen zu gewinnen. Urkos Pferd wird wie gewöhnlich gewinnen.«
    »Es ist nicht fair«, sagte Dath.
    Barlow starrte ihn voll Bitterkeit an. »Fair?« sagte er mit kurzem Auflachen. »Wann ist Urko jemals fair gewesen? Wenn ich daran denke, wie er mich gegen meinen Wunsch aus meiner Heimat hierher versetzen ließ ... Nein, Urko ist noch

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