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Gefangen auf dem Planet der Affen

Gefangen auf dem Planet der Affen

Titel: Gefangen auf dem Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Alec Effinger
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mich machen, Gregor«, sagte er. »Ich habe Erfahrung mit Pferden.«
    Martin bedachte den blonden Mann mit einem ablehnenden Blick, waren es doch er und seine Freunde gewesen, die Gregor und ihn in diese Schwierigkeiten gebracht hatten. Dann aber gewann der gesunde Menschenverstand die Oberhand. Gregor trat zur Seite, und Virdon untersuchte die Verletzung.
    Ihn fröstelte, als er sah, was geschehen war. Es war nicht daran zu zweifeln, daß das Pferd von einer Kugel gestreift worden war. Sie hatte eine Furche über den Schultermuskel gebrannt und war schließlich vom Schulterblatt abgelenkt worden. Eine relativ harmlose, wenn auch für das Pferd schmerzhafte Verletzung, die rasch verheilen würde, wenn man ein Kräuterpflaster anbrachte, das Fliegen und Infektionen fernhielt. Was Virdon erschreckte, waren die Implikationen der Wunde. Da das Pferd von einer Kugel gestreift worden war, mußte sie von einem Gorilla abgefeuert worden sein. Das gefiel Virdon ganz und gar nicht. »Führen wir das Pferd in den Stall«, sagte er. »Wenn wir ein Pflaster aus Heilkräutern auflegen, wird die Wunde in ein paar Tagen verheilen.«
    Er fragte nicht, wie das Tier zu der Wunde gekommen sei; wenn Gregor darüber sprechen wollte, würde er es schon tun. Virdon ergriff die Zügel und führte das Pferd zur Scheune, begleitet von Gregor und Martin. Bevor sie das Scheunentor erreichten, wurden auf dem Fahrweg hinter ihnen hämmernde Hufschläge vernehmbar, und sie wandten die Köpfe. Virdon gefror das Blut in den Adern, als er Zandar an der Spitze einer starken Polizeipatrouille in den Hof galoppieren sah. Keiner sagte ein Wort. Zandar saß ab und warf die Zügel einem seiner Untergebenen zu. Wortlos ging er zu Virdon, der das verwundete Pferd hielt.
    »Hast du ein Pferd geritten?« fragte er mit einer Stimme wie Stahl. »Leugnest du es?«
    Virdon ließ sich nicht einschüchtern. Er hatte schlimmere Situationen durchgestanden, und Zandars aggressives Gebaren war leichter zu ertragen als die wortkarge Entschlossenheit eines Exekutionskommandos. Virdon blieb ruhig und versuchte sich durch die Situation zu bluffen. »Ich leugne nichts«, sagte er. »Das Pferd ist verletzt. Es muß versorgt werden.«
    Damit wollte Virdon weitergehen, aber Zandar hob die Hand und vertrat ihm den Weg.
    »Keiner rührt sich von der Stelle, oder ich lasse das Feuer eröffnen! Das Pferd kann später versorgt werden.« Zandar winkte Zilo mit einer Kopfbewegung zu sich. »Er ist festgenommen«, sagte er. »Bindet ihn und bringt ihn ins Dorf. Wir werden an ihm ein Exempel statuieren.«
    Zilo nickte, sprang vom Pferd und ging auf die Männer und den Jungen zu. »Den Sohn nehmen wir auch mit«, knurrte er. »Er ist wahrscheinlich auch schuldig. Im Dorf gibt es Zeugen.«
    »Tun Sie es nicht, ich bitte Sie!« rief der Schmied angstvoll. »Er hat nichts Schlechtes getan; er ist noch ein Kind!«
    Die Polizisten beachteten ihn nicht. Die zwei anderen Gorillas saßen gleichfalls ab und ergriffen Virdon. Zilo packte Gregor am Kragen und zog ihn mit sich. Der Junge hob die Hand und rief: »Laßt ihn gehen. Ich habe das Pferd geritten.«
    Zilo blieb stehen und starrte den Jungen mit einem Ausdruck böser Zufriedenheit an. »Du warst es also doch«, sagte er. »Na, das freut mich. Ich sagte Zandar gleich, daß du es warst. Vielleicht bringst du mir eine Beförderung ein.«
    Virdon und Martin sahen den Jungen an, gequält von widerstreitenden Empfindungen. »Gregor«, sagte Virdon in bittendem Ton, »tu das nicht, bloß um meinem Kopf zu retten.«
    »Ich bitte Sie«, sagte Martin, zu den Polizisten gewandt. »Er ist noch so jung. Er hat es nicht böse gemeint. Es gab keine andere Möglichkeit.«
    Für die Dauer mehrerer Sekunden trat Stille ein. Dann nickte Zilo seinem Vorgesetzten zu und machte eine Kopfbewegung zu Martin. »Sein eigener Vater bestätigt es«, sagte er.
    »Laßt den anderen frei«, sagte Zandar.
    Zilo und ein zweiter Polizist hoben Gregor auf und warfen ihn bäuchlings über ein Pferd, dann banden sie ihm Hände und Füße unter dem Pferdebauch zusammen. Zandar stand abseits und beaufsichtigte die Operation. Schließlich war Gregor fest verschnürt, und die Polizisten saßen auf. Bevor sie davonritten, lenkte Zandar sein Pferd zu Martin und sagte: »Danke, alter Mann. Du wirst eingeladen werden, um die Exekution zu sehen.« Damit gab er seinem Pferd die Sporen und galoppierte an der Spitze seines Trupps vom Hof. Virdon und Martin starrten ihnen

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