Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefangen auf dem Planet der Affen

Gefangen auf dem Planet der Affen

Titel: Gefangen auf dem Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Alec Effinger
Vom Netzwerk:
neben dem Feldweg eine tiefe Grube aus. Galen hielt Wache, um ihn vor möglichen Störungen zu warnen. Noch waren es Stunden bis zum Beginn des Rennens, und niemand war in der Nähe. Galen erweckte den Anschein, als beaufsichtige er eine behördlich angeordnete Arbeit; so hatten sie es geplant, um zufällige Beobachter zu täuschen. Während Burke grub, spazierte Galen auf und ab und blieb gelegentlich stehen, wie um den Fortgang der Arbeit zu kontrollieren.
    »Ich wollte, ich könnte dir helfen«, sagte er.
    Burke blickte auf und wischte sich das schweißnasse Gesicht. »Das kann ich mir denken«, antwortete er. »Man sieht dir an, wie begierig du bist, eine Schaufel in die Hände zu nehmen.«
    »Wirklich, Pete«, sagte Galen. »Aber wir müssen den Schein wahren.«
    Burke betrachtete seine Handflächen, wo sich vom Halten der Schaufel Blasen gebildet hatten. Sein Rücken schmerzte vom ständigen Bücken und Strecken, und seine Brust schmerzte vom angestrengten Atmen. »Hör auf damit, Galen«, sagte er, auf die Schaufel gestützt. »Dir gefällt's da oben, das wissen wir beide.«
    »Nun«, meinte Galen, »Hauptsache, es kann uns helfen, Alan zu retten.«
     
    Virdon stand unterdessen in Martins Schmiede und bediente den Blasebalg. Der Schmied stand am Amboß und hämmerte ein Hufeisen zurecht. Virdon verfolgte den Prozeß mit kritischer Aufmerksamkeit.
    »Wie sieht es jetzt aus?« fragte Martin.
    »Dünner, Martin, dünner!« sagte Virdon. »Ein Rennpferd muß dünne, leichte Eisen haben.«
    »Urkos Pferde laufen mit gewöhnlichen Eisen«, erwiderte Martin, »und sie gewinnen fast immer.«
    Virdon hob in lehrhafter Manier den Zeigefinger. »Das ist genau der Punkt, wo wir im Vorteil sind«, sagte er. »Bei einem Rennen hilft jede Kleinigkeit. Das versteht sogar Urko. Wir müssen unseren Vorteil suchen, wo wir ihn finden können.«
    »Ich kann nicht behaupten, daß ich das verstünde«, meinte Martin. »Aber wenn es helfen kann, meinen Jungen zu retten, tue ich alles.«
    Er fuhr fort, das glühende Hufeisen nach Virdons Angaben zu bearbeiten, und der andere sah ihm dabei zu und trat den Blasebalg.
     
    Ungefähr fünfhundert Meter vor der Ziellinie lag eine unebene, steinige Strecke mit einem Hindernis, das übersprungen werden mußte. Es bestand aus einem mit Laubwerk verkleideten Zaun, der den Weg sperrte. Mehrere Gorillas, die es unter Urkos sachkundiger Leitung aufgebaut hatten, legten hinter dem Hindernis, wo die Pferde nach dem Sprung landen mußten, Waldreben und andere Ranken aus. Urko überwachte die Operation, und er war nicht leicht zufriedenzustellen.
    »Verknäult und verwirrt sie!« rief er, ungeduldig auf und ab stampfend. »Aber laßt an der Seite Raum frei. Kagan wird angewiesen, dort über das Hindernis zu setzen, wo das Pferd sich nicht in den Ranken verfangen kann. Der Mensch wird dumm genug sein, das Hindernis in der Mitte zu nehmen. Wir werden dafür sorgen, daß er stürzt.« Der General trat näher und inspizierte die Arbeit. »Mehr Ranken hierher!« rief er ärgerlich. »Macht das Gewirr dichter!« Schwitzende Soldaten beeilten sich, dem Befehl nachzukommen. Urko stand ungeduldig dabei und kommandierte sie mißgelaunt herum. Es dauerte lange, bis die Falle zu seiner Zufriedenheit vorbereitet war, und selbst dann lächelte er nicht.
     
    Unweit der Tribüne kauerte Galen auf einem Baumstumpf und fertigte etwas aus einem Stück Holz. Burke schleppte zwei schwere Wassereimer zu dem Loch, das er gegraben hatte. Er schüttete Wasser ins Loch, das bereits halbvoll war, dann stellte er die Eimer ab und verschnaufte.
    »Manchmal frage ich mich, ob du noch bei Verstand bist«, sagte Galen. »Zuerst mußte ich eine Spule mit Kerben darin machen, jetzt ist es dies. Ich würde sagen, daß direkteres Handeln angebracht wäre.«
    »Das ist der Unterschied zwischen Menschen meiner Zeit und Affen dieser Zeit«, sagte Burke. »Ihr habt Kraft, aber ihr seid nicht subtil. Das mag daran liegen, daß ihr größer und stärker als Menschen seid. Ihr meint, jedes Problem lasse sich dadurch lösen, daß man jemand eins über den Schädel gibt.«
    »Unsere Methode hat jedenfalls gewirkt, nicht wahr?« sagte Galen.
    Burke schwieg lange, und Galen begann zu überlegen, was der Mensch denken mochte.
    »Ja, sie hat gewirkt«, sagte Burke schließlich. Es klang traurig und niedergeschlagen. »Ich weiß nicht, warum.«
    »Ich auch nicht«, sagte Galen versöhnlich. »Aber ich bin der Meinung, daß es uns hier helfen

Weitere Kostenlose Bücher