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Gefangen auf dem Planet der Affen

Gefangen auf dem Planet der Affen

Titel: Gefangen auf dem Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Alec Effinger
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sein.
    Barlow hatte jenen Punkt in der Verhandlung erreicht, den er zugleich gefürchtet und herbeigesehnt hatte. Dies war der Grund für den Handel mit Virdon und Galen. Dies war der Grund, daß er bereit war, seinen gesamten Besitz aufs Spiel zu setzen. Er zögerte aus Angst, Urko könne ablehnen, doch dann nahm er einen Anlauf und sagte: »Befürworten Sie mein Gesuch um Rückversetzung nach Cela. Ich weiß, daß Ihre Zustimmung notwendig ist.«
    Urko mußte wieder lachen. Barlow war noch einfältiger als er ihn eingeschätzt hatte. Angesichts der seltenen Gelegenheit, große Geldsummen oder Landbesitz als Siegespreis zu nennen, begnügte sich der Präfekt mit einer derartigen Geringfügigkeit? Es schien fast beleidigend. Es schien beinahe, als habe der Präfekt zu viel Zeit in der Gesellschaft von Menschen verbracht. »Gewiß«, sagte Urko. »Wenn es das ist, was Sie wollen.« Mit einem kurzen Kopfnicken kehrte er Barlow den Rücken zu und ging zur Tür. Der Präfekt schaute ihm nach, erleichtert, daß das Gespräch zu Ende war. Urko verschwand kopfschüttelnd in der Diele und überließ es dem Diener, die Tür zu schließen. Barlow schluckte. Er hatte sich auf ein so verzweifeltes Spiel eingelassen, daß er nicht einmal darüber nachdenken mochte. Er wünschte nur, daß das Rennen endlich vorüber wäre.
     
    Die Stimmung des Präfekten besserte sich ein wenig, als er zur Pferdekoppel hinausging und zusah, wie Virdon den Hengst zur Vorbereitung auf das Rennen über Hindernisse springen ließ und verschiedene Gangarten einübte. »Schön!« rief er bei jedem geglückten Sprung. »Großartig! Wir werden gewinnen!« Dann hielt er inne und sagte in verändertem Ton: »Wenigstens hoffe ich, daß wir gewinnen werden.«
    »Du wirst jedenfalls gewinnen«, sagte Galen säuerlich. »Wenn Virdon gewinnt, bist du fein heraus. Aber für uns beginnen dann erst die Schwierigkeiten. Urko kennt uns. Wenn er Virdon auf deinem Pferd sieht, wird er ihn töten. Und Burke und mich ebenso. Hast du keine Schuldgefühle wegen der Art und Weise, wie du uns hereingelegt hast?«
    »Was sollte ich tun?« erwiderte Barlow in jammerndem Ton. »Ich wurde zur Beteiligung an diesem Rennen gezwungen; die Herausforderung durch eine so hochgestellte Persönlichkeit ist eine Ehre, die man nicht ungestraft zurückweist. Meine ganze Zukunft hängt davon ab, daß Woda gewinnt. Übrigens wußte ich nicht mit Bestimmtheit, daß Urko zum Rennen kommen würde.«
    »Ich pflegte zu prahlen, welche Bedeutung Ehre und Anstand für uns Affen haben«, sagte Galen traurig. »Mit dieser Täuschung hast du uns alle vor Virdon und Burke in Mißkredit gebracht.«
    Barlow zuckte die Achseln. »Manchmal geht es eben nicht anders. Übrigens, da wir von Ehre sprechen«, fügte er hinzu, »ich verbreite nicht gern Gerüchte, aber ich denke, ich sollte euch warnen. Ich habe Berichte gehört, nach denen Urkos Pferde mit nicht immer ganz einwandfreien Mitteln gewinnen. Ein Freund in Regego erzählte mir, Urko arbeite sogar dann mit unsauberen Machenschaften, wenn der Sieg seinem Pferd so gut wie sicher ist.«
    »Hat das den Zweck, uns aufzuheitern?« fragte Galen.
    »Ich dachte, es sei wichtig«, antwortete Barlow. »Schließlich liegt mir daran, deinem Freund zu helfen.«
    Burke, der bis dahin schweigend zugehört hatte, seufzte unüberhörbar. »Komm mit, Galen«, sagte er.
    »Wohin?«
    »Wenn es wahr ist, daß Urko bei den Rennen mit faulen Tricks arbeitet, sollten wir uns etwas einfallen lassen.«
    »Was willst du tun?« fragte Galen.
    »Ich weiß noch nicht. Vielleicht hast du eine Idee?«
    »Seid vorsichtig«, mahnte Barlow.
    »Was kann schon passieren?« sagte Galen. »Wir könnten wieder in Gefangenschaft geraten und erschossen werden. Dazu wird es mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit kommen, wenn wir nichts unternehmen.«
    »Du hast recht«, pflichtete ihm Burke bei. »Da wir ohnedies mit der Hinrichtung rechnen müssen, können wir genausogut etwas riskieren.«
     
    Die Rennbahn war wenig mehr als ein unebener Feldweg, der an einer kleinen Tribüne vorüberführte. Die Tribüne war einige Jahre zuvor errichtet worden, als Urko die Pferderennen eingeführt hatte. Direkt vor der Tribüne waren zwei Masten, die Start und Ziel markierten. Ungefähr einen Kilometer entfernt und von der Tribüne aus nicht zu sehen, stand ein großer Baum, der als Wendemarke diente. Die Reiter jagten hinaus zum Baum, umkreisten ihn und kamen wieder zurück. Unweit der Startlinie hob Burke

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