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Gefangen im Palazzo der Leidenschaft

Gefangen im Palazzo der Leidenschaft

Titel: Gefangen im Palazzo der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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nickte. „Und sicher eine sehr gute.“
    „Du liebe Zeit!“ Überrascht lehnte sie sich auf ihrem Stuhl zurück. „Hast du mir gerade ein Kompliment gemacht?“
    Dmitri überspielte seine Verwirrung mit Sarkasmus. „Ich glaube kaum, dass meine Beleidigungen dir galten.“
    „Nicht mir persönlich, nein. Aber in Verbindung mit Felix schon.“
    Warum hätte er seinem Missfallen über ihren Bruder nicht Ausdruck verleihen sollen, wenn dieser und Claudia im Begriff waren, den größten Skandal heraufzubeschwören, den es seit mehreren hundert Jahren in der Familie gegeben hatte! „Ich mache dir ja auch keine Vorwürfe wegen deiner Familienbeziehungen, Lily“, erklärte er frostig.
    „Das kannst du mir nicht weismachen!“ Ihre Wangen röteten sich vor Wut. „Und egal, was Felix getan haben mag, er ist und bleibt mein Zwillingsbruder. Den ich liebe.“
    Sie waren auf dem besten Weg, sich wieder zu streiten, wie Dmitri ungehalten feststellte. Dabei hatte er sich mit dem Kompliment nur bei Lily entschuldigen wollen, weil er vorher so schroff zu ihr gewesen war. Obendrein war es ernst gemeint gewesen. Er war sicher, dass ihre Nüchternheit sie zu einer exzellenten Lehrerin machte.
    Dmitri seufzte. „Ich will mich nicht wieder auf einen Streit mit dir einlassen, Lily.“
    „Das können wir nur umgehen, indem wir nicht mehr miteinander reden, bis ich gehe.“ Ihre Augen funkelten vor Zorn.
    Ein Muskel zuckte an seiner Wange. „Hast du heute Morgen daran gedacht zurückzurufen?“
    Verdutzt sah sie ihn an. „Was meinst du damit?“
    „Letzte Nacht hast du deinem Freund Danny doch versprochen, ihn heute zurückzurufen.“ Er hob die Brauen.
    Lily krauste die Stirn. Wenn Dmitri auf diese Weise einem Streit aus dem Weg gehen wollte, dann befand er sich auf dem Holzweg. „Ich glaube nicht, dass dich das irgendetwas angeht, Dmitri“, gab sie herausfordernd zurück. Wobei sie nicht die Absicht hatte, ihm zu verraten, dass sie Danny nicht zurückrufen würde – weder heute noch an einem anderen Tag. Diese Beziehung war für sie endgültig vorbei.
    „Da ich der Mann bin, der beim Liebesspiel auf dem Tisch mit dir mitten in der Nacht von Dannys Anruf unterbrochen wurde, ist meine Neugier doch wohl verständlich“, konterte er.
    „Würdest du bitte leiser sprechen?“, zischte Lily ihm über den Tisch hinweg zu, denn ihr war bewusst, dass sich zwei Männer im Raum befanden, von denen zumindest einer Englisch verstand. „Ich glaube, das entscheidende Wort in deiner Ausführung ist ‚unterbrochen‘“, meinte sie mit gedämpfter Stimme. „Und daher hast du nicht das Recht, mich über irgendeinen meiner Freunde auszufragen.“
    Dmitri wünschte, sie hätten dieses Gespräch nie begonnen. Er hatte keine Ahnung, warum er es doch getan hatte. Vielleicht aus Ärger, weil er Lily mit den beiden Männern lachen sah, als er in die Küche gekommen war? Ein kokettes Lachen, das sie ihm noch nie geschenkt hatte.
    Er kniff die Augen zusammen. „Und was genau könnte mir das Recht geben?“
    „Nichts. Absolut nichts“, entgegnete sie entschlossen und errötete wieder vor Wut. „Vielleicht könnten wir jetzt das Thema wechseln, und du erzählst mir, ob du mit deinen Anrufen noch weiter Erfolg hattest.“
    Lily ging dem Streit also aus dem Weg, indem sie das Thema wieder auf Felix und Claudia lenkte, wie er feststellte. Vielleicht war das vernünftig, zumal es ohnehin ein sinnloser Streit gewesen war, zu dem er sich hatte hinreißen lassen. Weil er neugierig war auf diesen Mann, der sie zu so unpassender Zeit mitten in der Nacht angerufen hatte. Wären sie dadurch nicht gestört worden, hätte er Lily auf dem Tisch genommen
    Was vielleicht erklärte, warum er seinen körperlichen Frust nun an ihr ausließ …
    Vielleicht. Obwohl es ganz und gar nicht seinem kühlen, beherrschten Naturell entsprach.
    „Dmitri?“
    Dmitri sah wieder zu Lily hinüber, die ihn neugierig musterte. „Ich habe herausgefunden, dass Claudia am Flughafen in Mailand einen Mietwagen genommen hat. Danach hat niemand mehr sie oder deinen Bruder gesehen“, fügte er grimmig hinzu.
    Seufzend lehnte Lily sich auf ihrem Stuhl zurück. „Was bedeutet, dass sie immer noch in Mailand sein könnten.“
    „Oder auch nicht.“
    Oder auch nicht …
    Sie würde ihren kleinen Bruder persönlich erwürgen, wenn sie ihn endlich gefunden hatten. Falls Dmitri ihr nicht zuvorkäme …

9. KAPITEL
    „Das kann ich mir unmöglich leisten!“, rief Lily und blickte

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