Gefangen im Terror (German Edition)
seine Hand und legte sie zurück auf seinen Sitz. Er bremste und bog scharf rechts ab in offenes Gelände. Er fuhr ohne mich anzuschauen oder zu sprechen mit hohem Tempo in Richtung Berge. Ich schrie ihn an: „Was soll das, wo bringst du mich hin?“
Ich erhielt keine Antwort. Ich musste an die Worte von Dragon denken. Sie hatte mich gewarnt. Er blickte starr geradeaus und erhöhte das Tempo. Ich musste mich festhalten, um in dem unebenen Gelände auf meinem Sitz nicht umzukippen. Abrupt hielt er an. Er sprang aus dem Wagen ging um ihn herum, riss meine Türe auf und zerrte mich heraus. Dabei rief er: "Deine Widerspenstigkeit wird Dir nicht helfen. Du gefällst mir!" Ich wehrte mich mit aller Kraft, aber er hielt mich eisern fest. Er lachte ein kehliges raues Lachen und schleppte mich hinter eine Dornenhecke. Dort warf er mich auf den Boden. Ich stand sofort wieder auf, doch Mustafa war schnell. Bevor ich richtig stand warf er sich mit seinem ganzen Körpergewicht auf mich, dass ich wieder umfiel. Mein Kopf schlug hart auf dem Sand auf. Mit der einen Hand hielt er meine Hände auf meine Brust gepresst fest, mit der anderen öffnete er seine Hose. Obwohl ich mich mit aller Kraft unter ihm wand, gelang es mir nicht, mich zu befreien. Ich schrie laut um Hilfe, doch Mustafa lachte nur. Mit Entsetzen verfolgte ich, wie er meinen Rock hoch zerrte und mit einem Handgriff meine Unterhose zerriss.
„Halt still“, zischte er mich an. Ich fühlte mich fast ohnmächtig vor Angst. Mit der anderen Hand hielt er jetzt meinen Hals umklammert. Alle meine Muskeln versteiften sich, mein Herz pochte wie verrückt. Ich rang nach Luft. Über mir war blauer Himmel, kein Lüftchen rührte sich. Es war völlig still. Nur Mustafas schwerer Atem über mir. Er keuchte, als er mit Gewalt in mich eindrang. Sein Atem war heiß und roch nach Alkohol. Warum hatte er nicht das Bajonett genommen und mich erstochen?
Mein Kopf war leer, ich fühlte nur den Schmerz in meinem Unterleib, wenn er immer wieder ausholte und zustieß. Eine Bestie, ein Tier, das mich zerfleischte und schändete. Ich schwebte über mir, ich sah mich liegen. Ich hoffte zu sterben, mein restlicher Körper verlor sich in der Erde unter mir, meine Fingernägel krallten sich in den Sand.
Mit seinen groben Händen hatte er auch meine Bluse weiter hochgeschoben und umklammerte meine Brüste. Warum versank nahm die Erde mich nicht auf? Ich weiß nicht wie lange dieser Zustand andauerte, in mir lief ein Film ab, der die letzten Jahre meines Lebens abspulte und als er endlich von mir abließ, erwachte ich wie aus einem Albtraum.
Er stand auf und zog seine Hose hoch. Ich lag immer noch bewegungslos da.
Er sagte: „Steh auf, wir fahren zurück!“
Erst jetzt merkte ich, dass mir die Tränen herunter liefen. Mit großer Anstrengung bekam ich allmählich wieder Gewalt über meinen Körper. Ich stand auf und zog meinen Rock herunter. Die zerrissene Hose ließ ich liegen. Meine Schenkel klebten aneinander, als ich in den Jeep stieg. Ich fror plötzlich, dass meine Zähne laut aufeinander klapperten. Mustafa war bereits eingestiegen und hatte den Motor angelassen. Er sah mich an und sagte: „Wo ist dein Kopftuch?“ Ich musste nochmals aussteigen und es suchen. Erst als ich es wieder ordnungsgemäß gebunden hatte, fuhr Mustafa los. Während der Fahrt sprach er kein Wort mit mir und ich weinte still vor mich hin.
Kurz bevor wir wieder bei der Unterkunft waren, wandte er sich mir zu und sagte: „Wenn du nicht deinen Mund hältst, stirbst du.“ Ohne ihn anzusehen stieg ich aus.
Die anderen schliefen schon, als ich mich auf meine Matratze schlich. Ich wagte nicht, mich noch zu duschen, denn was hätte ich erzählen können, wenn sich mich fragten. Ich war in diesem Augenblick nicht in der Lage, eine Geschichte zu erfinden.
Ich fiel sofort in einen unruhigen Schlaf und schreckte mehrmals nachts hoch.
Am anderen Morgen erwachte ich mit ausgetrockneter Kehle und Herzrasen. Ich stand auf wie üblich, wusch mich und ging mit den anderen Frauen vor unsere Behausung, wo wir wieder abgeholt wurden.
Nur Dragon hatte mich nach dem gestrigen Abend gefragt und ich hatte ihr geantwortet, dass mein Mann immer noch krank war und ich ihn nur kurz besucht hatte. Sie sah mich an und zog eine Augenbraue erstaunt hoch. Aber sie sagte nichts weiter. Sie wusste Bescheid.
Erst als wir in der Mittagshitze unter dem Zelt saßen, wollten auch die anderen wissen, in welchem Lager ich gewesen sei. Ich log
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