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Gefangen in der Todesgruft (Cassandra) (German Edition)

Gefangen in der Todesgruft (Cassandra) (German Edition)

Titel: Gefangen in der Todesgruft (Cassandra) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ploessner (Melissa Anderson)
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"Alte Leute sind manchmal wunderlich, da kann man nichts machen." Sie sah zum Fenster hinaus, wo die letzten spärlichen Sonnenstrahlen, die sich gegen Abend hervorgewagt hatten, hinter einer dunklen Wolke verschwanden. "Viel mehr macht mir die Frage zu schaffen, ob ich deinem Stiefvater und Barry auch willkommen bin."
    Angie winkte ab. "Deshalb brauchst du dich weiß Gott nicht verrückt zu machen, Jen. Sie mögen zwar keine Fremden hier ... ähm ..."
    "Na, das hättest du mir ruhig früher sagen können", versetzte Jennifer trocken, als die Freundin verlegen abbrach. "Womöglich setzen sie mich heute noch an die frische Luft, und ich kann nach St. Ives zurückschwimmen."
    "Ach was", beruhigte Angie sie. "Tut mir leid, dass mir das herausgerutscht ist, aber du brauchst nichts darauf zu geben. Es stimmt, dass Richard und Barry nicht gern Fremde auf Killarney Island sehen, aus welchem Grunde auch immer. Aber sie können Mum und mir schließlich nicht verbieten, Gäste zu haben."
    "Wie stehen sie dann zu diesem Jason Barski in der Blockhütte hinten, von dem deine Mutter uns beim Tee erzählt hat?", wollte Jennifer wissen.
    "Von dem sind sie natürlich auch nicht begeistert, aber wie gesagt, es ist Mums Insel." Angie drückte Jennifer beruhigend den Arm. "Also mach dir jetzt keine Gedanken mehr deswegen, ob du Richard und Barry willkommen bist. Mum und mir bist du es jedenfalls tausend Mal."
    Ein paar Minuten später kam Mrs. Allensford in die Küche und gab Bescheid, dass ihr Mann und ihr Stiefsohn bereits im Esszimmer seien und das Dinner serviert werden konnte. Jennifer und Angie stellten die dampfenden Schüsseln und Platten auf ein großes Tablett.
    Zum Glück war Angie es, die die Speisen ins Esszimmer trug, denn Jennifer wären sie beim Anblick der beiden Männer, die an dem ovalen Esstisch saßen, bestimmt vor Schreck vom Tablett gefallen. Es waren keine anderen als Mr. Peacocks Kunden, die vor zwei Wochen im Laden gewesen waren und die ihr aus irgendeinem unerfindlichen Grund so merkwürdig aufgefallen waren.
     
    * * *
     
    Während der Ältere von ihnen Jennifer aus schmalen Augen unwillig musterte, erhob sich der Jüngere und reichte ihr strahlend die Hand.
    "Das ist aber eine nette Überraschung, Miss Hardy", sagte Barry Allensford, nachdem die allgemeine Begrüßung und Vorstellung stattgefunden hatte. "Sie sind doch die Inhaberin von ’Tudor House Antiques' in Bristol, nicht wahr?"
    "Ja, das bin ich", erwiderte Jennifer freundlich, als sie sich wieder gefangen hatte. "Ich kann mich noch an Sie erinnern, als Sie mit Ihrem Vater im Laden waren."
    "Ach, ihr kennt euch schon?", fragte Lorna erfreut.
    "Kennen ist zu viel gesagt", stellte ihr Mann richtig. Richard Allensford war ein noch immer attraktiver Mann mit leicht arroganten Gesichtszügen und schlohweißem Haar. "Wir sind uns nur ganz flüchtig in Miss Hardys Laden begegnet, als wir auf der Suche nach ... äh, nach diesem antiken Waschtisch waren, den du einmal für deine Freundin Helen haben wolltest."
    Mrs. Allensford sah ihn verwundert an. "Ich wusste gar nicht, dass du dich darum gekümmert hast, Richard", sagte sie. "Ich hatte das doch nur einmal beiläufig erwähnt. Aber es ist lieb von dir, danke."
    Sie bat zu Tisch, und alle setzten sich. Während sie ein Stück Braten auf ihren Teller legte, kam sie noch einmal auf den Waschtisch zurück und wandte sich an Jennifer, die neben ihr saß.
    "Ich hatte schon vor, Sie wegen diesem Waschtisch zu fragen, Jennifer", sagte sie und erklärte, was sie sich vorstellte. "Früher gab es in Killarney Castle in jedem Zimmer so etwas", fügte sie lächelnd hinzu. "Mit der Zeit hat man sie dann ausrangiert, und jetzt möchte man sie wieder haben."
    Jennifer nickte. "Ja, ich weiß, was Sie meinen. Aber es wird immer schwieriger, an solche Sachen heranzukommen."
    "Das meinte Mr. Peacock auch", ließ Barry Allensford sich vom anderen Ende des Tisches her vernehmen und erntete dabei einen drohenden Blick von seinem Vater, was Jennifer befremdete. Noch mehr befremdete es sie jedoch, dass Barry Mr. Peacock mit Namen kannte. Hatte Mr. Peacock nicht gesagt, er kenne die Herren nicht weiter? Und hatte er nicht auch davon gesprochen, dass sie sich nach bestimmten Schmuckstücken erkundigt hätten, nicht nach einem antiken Waschtisch?
    Eine Welle von Misstrauen überrollte Jennifer plötzlich. Sie wusste beim besten Willen nicht, was sie davon halten sollte. Als sie den Kopf hob, begegnete sie dem Blick des blonden, gut

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