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Gefangen in der Todesgruft (Cassandra) (German Edition)

Gefangen in der Todesgruft (Cassandra) (German Edition)

Titel: Gefangen in der Todesgruft (Cassandra) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ploessner (Melissa Anderson)
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dieser Mr. Barski wird sie uns schon alle vorstellen können."
    Im hellen Sonnenschein wirkte Killarney Island längst nicht mehr so bedrohlich und ungastlich. Als sie aus dem Wald heraustraten, lag eine weitgestreckte grüne Wiese vor ihnen. Die Felsbrocken, die überall darauf verstreut waren, sahen aus wie von Riesenhand dort hingeworfen. Das Meer zeigte heute keine gischtiggrauen Wellen, sondern eine blauschimmernde, fast glatte Wasseroberfläche.
    "Deinem Gesicht nach zu schließen findest du Killarney Island heute nicht mehr so hässlich", stellte Angie nach einer Weile zufrieden fest. "Aber ich wusste ja, dass es dir hier gefallen wird."
    "Ich habe eure Insel doch nicht hässlich gefunden", widersprach Jennifer. "Es hat nur an dem schlechten Wetter gelegen, dass meine ersten Eindrücke nicht gerade positiv ausgefallen sind. Auch das Schloss finde ich heute viel hübscher. Aber sag mal, wer hält es eigentlich in Schuss? Deine Mutter kann doch nicht den ganzen Haushalt machen, wenn sie von Rachel kaum mehr Hilfe bekommt."
    Angie warf ihrer Freundin einen kurzen Seitenblick zu. "Du wirst es nicht glauben, wer Mum dabei hilft", sagte sie. "Sie ist zwar selbst eine tüchtige Hausfrau, aber Richard und Barry helfen tatkräftig im Haushalt mit.“
    Jennifer blieb verblüfft stehen. "Wie bitte? Dein Stiefvater und dein Stiefbruder krempeln die Ärmel hoch und spielen Putzfrau?" Sie lachte ungläubig auf. "Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen."
    "Es ist aber so, auch wenn sie ein komisches Bild dabei abgeben. Als Mum sagte, dass sie und Rachel die ganze Arbeit nicht mehr schaffen könnten und sie sich gern eine Hilfe ins Haus holen oder zumindest ein paar Mal in der Woche vom Festland rüberholen wollte, da haben Richard und Barry beide mit einem entschiedenen Nein reagiert und lieber selbst Staubtuch und Schrubber in die Hand genommen."
    "Aber warum denn das?", fragte Jennifer kopfschüttelnd.
    Angie seufzte. "Weil sie aus irgendeinem Grund keine Fremden auf der Insel haben wollen, das sagte ich dir ja bereits. Keine Fremden, keine Hunde. Man könnte direkt meinen, sie hätten etwas zu verbergen. Da gehen sie sogar so weit und spielen selbst Hausmädchen."
    In Jennifer verdichtete sich der Eindruck, dass Richard Allensford und sein Sohn eine nicht ganz weiße Weste hatten. Für einen Moment schwankte sie, ob sie Angie nicht doch von ihren merkwürdigen Beobachtungen erzählen sollte, doch dann schob sie es auf. Sie wollte erst sehen, ob ihr noch weitere verdächtige Dinge auffielen. Keine Fremden und keinen Hund – das konnte einen schon auf dumme Gedanken bringen.
    "Dann müssen sie ganz schön sauer gewesen sein, als deine Mutter diesem Jason Barski eure Hütte als Urlaubsquartier überließ und du obendrein noch mich mitgebracht hast", bemerkte Jennifer düster.
    "Ich kann es nicht leugnen", gab Angie zu. "Erst heute Morgen habe ich Richard deswegen wieder schimpfen hören, und auch Barry war alles andere als begeistert." Sie lächelte Jennifer aufmunternd zu. "Aber mach dir nichts draus. Sie können Mum nicht verbieten, Gäste zu haben."
    "Dabei hat Barry mich gestern Abend noch so strahlend begrüßt", erinnerte Jennifer sich. "Während des Dinners hat er mir dann allerdings einen sonderbar gereizten Blick über den Tisch geschickt."
    Angie machte eine wegwerfende Handbewegung. "Achte nicht auf ihn, Jen", riet sie. "Barry ist ein richtiger Weiberheld, der jeder Schürze nachrennt. Ich nehme an, dass du ihm auf Anhieb gefallen hast, er sich aber dann darauf besonnen hat, dass er und sein Vater im Grund genommen nicht mit deiner Anwesenheit einverstanden sind."
    "Wirklich seItsam." Jennifer seufzte. Im nächsten Moment wurde sie abgelenkt durch den Anblick der idyllisch gelegenen Blockhütte, die jetzt vor ihnen auftauchte.
    "Oh, wie hübsch!", rief sie. "Das perfekte Urlaubsdomizil, wenn man mal völlig abschalten und neue Kräfte tanken will.“
    "Mir wäre es ein wenig zu einsam", meinte Angie. "Den ganzen Tag nur angeln und Vögel beobachten, das ist mir zu langweilig."
    Jennifer zuckte die Schultern. "Wenn jemand Interesse daran hat ..."
    Von der Blockhütte aus führte ein Pfad zu den Klippen hinüber, auf denen sich etliche Vögel tummelten. Als Angie dort eine Gestalt entdeckte, rief und winkte sie.
    "Hallo, Mr. Barski!"
    Der Mann richtete sich auf und winkte zurück. "Ich komme!"
    Leichtfüßig sprang er über die Felsen. Als er näherkam, konnte Jennifer feststellen, dass es ein gut

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