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Gefangen in der Wildnis

Gefangen in der Wildnis

Titel: Gefangen in der Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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angesprochen. Mich mit keinem Zeichen ermutigt, dich anzusprechen."
    „Stimmt."
    „Warum?" Wenn er sie weiter so streichelte, würde sie nicht mehr klar denken können. Sie schob seine Hand fort. „Sag mir, warum!"
    „Weil ich damals schon ahnte, was ich jetzt mit Bestimmtheit weiß: Wir leben in verschiedenen Welten, und das meine ich nicht geografisch."
    „Ich weiß, was du meinst. Du hältst mich für verwöhnt und oberflächlich, so wie meine beiden Freundinnen, die eben hier waren. Aber das bin ich nicht!" Sie legte ihm die Hände auf die Arme und sah ihn ernst an. „Sie waren mir nur lästig. Und weißt du, warum? Weil ich mich selbst gesehen habe, so, wie ich früher war. Ich habe genauso hart über sie geurteilt wie du über mich, als wir uns zuerst trafen. Aber bitte, sei großzügig. Ihnen gegenüber, mir gegenüber. Das hier ist Beverly Hills. Hier ist nichts real. Es gibt Gegenden in der Stadt, die ich nie gesehen habe. Die Hütte der Gawrylows war etwas, das weit jenseits meiner Vorstellungskraft lag. Aber ich habe mich geändert. Wirklich. So bin ich nicht mehr."
    „Das warst du nie, Rusty. Ich vermutete es, aber jetzt weiß ich es." Er nahm ihr Gesicht in beide Hände. „Aber es ist das Leben, das du kennst, die Leute, mit denen du täglich Umgang hast. Ich könnte es nicht. Würde es nicht einmal versuchen wollen. Und du gehörst nicht in mein Leben."
    Auf die schmerzliche Wahrheit reagierte sie mit Wut und stieß seine Hände von sich. „Dein Leben! Was ist das für ein Leben? Dich vom Rest der Welt abzukapseln? Allein und einsam? Deine Verbitterung ist wie ein Panzer. Nennst du das etwa Leben? Du hast Recht, Cooper, so könnte ich niemals leben. Das, was du mit dir herumträgst, ist mir viel zu schwer."
    Seine Unterlippe wurde schmal. Sie wusste, dass sie Recht hatte, aber sie verspürte keinen Triumph.
    „Na also, das ist doch genau das, was ich dir die ganze Zeit über zu erklären versuche", stieß er hervor. „Im Bett passen wir großartig zusammen, aber wir würden nie ein gemeinsames Leben haben können. Dafür sind wir einfach zu verschieden."
    „Weil du zu stur bist, es auch nur zu versuchen! Hast du jemals daran gedacht, dass es auch Kompromisse gibt?"
    „Nein. Ich will nichts mit dieser Welt zu tun haben." Er zeigte mit ausgebreiteten Armen auf den luxuriösen Raum und alles, was hinter dem großen Fenster lag.
    Rusty richtete anklagend einen Finger auf ihn. „Du bist ein Snob!"
    „Ein Snob?"
    „Genau, ein Snob. Du meidest den Rest der Gesellschaft, weil du dir einbildest, besser als sie zu sein. Du bist überheblich und rechthaberisch, weil du im Krieg gekämpft hast und gefangen genommen worden bist. Zornig, weil du erkennen kannst, was alles verkehrt in dieser Welt ist. Du sitzt auf deinem Berg und spielst Gott und schaust auf uns alle herab, die wir den Mumm haben, einander zu tolerieren, trotz all unserer menschlichen Fehler."
    „So ist das nicht", knurrte er.
    „Ach nein? Könnte es nicht sein, dass du vielleicht einen Deut rechthaberisch bist und schnell über andere urteilst? Wenn dir so vieles an dieser Welt nicht passt, warum tust du dann nicht etwas dagegen? Du untermauerst ja all die Fehler noch, indem du dich zurückziehst. Nicht die Gesellschaft hat dich ausgestoßen, du hast die Gesellschaft verstoßen."
    „Ich habe sie nicht verlassen, bis sie ..."
    „Sie?"
    Abrupt wurde Coopers Gesicht ausdruckslos, hart und kalt wie eine Maske. Das Licht in seinen Augen erlosch, wurde ersetzt durch nichtssagendes Grau.
    Schockiert legte Rusty die Hand an die Brust. Eine Frau war verantwortlich für Coopers Zynismus. Wer?
    Wann? Hundert Fragen wirbelten in ihrem Kopf. Sie wollte alle auf einmal stellen, aber im Moment kostete es sie ihre ganze Kraft, seinem eisigen Blick standzuhalten. Er war wütend auf sie und auf sich selbst. Sie hatte ihn dazu gebracht, etwas auferstehen zu lassen, das er längst begraben und vergessen geglaubt hatte.
    Eifersucht wallte in ihr auf. Irgendeine Frau hatte so viel Macht über Cooper gehabt, dass es sein ganzes Leben geändert hatte. Er war vielleicht ein unbeschwerter junger Mann gewesen, bevor dieses Weibsbild seine Klauen in ihn geschlagen hatte. Sie musste wirklich eine außergewöhnliche Frau gewesen sein, wenn er immer noch so verbittert darüber war. Hatte er sie so sehr geliebt?
    Ein Mann wie Cooper Landry lebte sicherlich nicht wie ein Mönch. Aber Rusty hatte sich immer nur kurze, flüchtige Affären vorgestellt, körperliche

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