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Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition)

Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition)

Titel: Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia James
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April. »Lass mich sofort wieder gehen!«
    »Klappe!«, zischte Layla sie an, schloss die Tür und verriegelte sie. »Ich will nicht, dass einer von denen was mitkriegt!«
    Wen meinte sie? Layla wirkte fahrig und nervös. April trat einen Schritt zurück, um außer Reichweite ihrer Krallen zu kommen, doch Layla machte keine Anstalten, über sie herzufallen. In diesem Augenblick fiel April auf, dass Laylas Fingernägel komplett abgekaut waren – ein Detail, das ihr größere Angst bereitete, als von ihrer Feindin in die Enge getrieben worden zu sein. Layla spielte ganz oben mit bei den Schlangen; eher würde die Hölle einfrieren, bevor sie ihre Maniküre vernachlässigte. Was zum Teufel war mit ihr los?
    »Was willst du?«, fragte April. »Wenn es wegen Milo ist …«
    »Es geht nicht um Milo«, gab Layla zurück. Sie klang, als sei sie den Tränen nahe. »Sondern um mich. Sie sind hinter mir her.«
    »Wer? Wer ist hinter dir her?«
    » Die. Du weißt, wen ich meine, April. Die glauben, ich …«
    Jemand klopfte nachdrücklich an die Tür.
    »Wer ist da drin? Macht sofort die Tür auf!« Sie erkannten die Stimme von Miss Holden.
    »Bitte!« Layla ergriff Aprils Hand. »Ich habe nicht viel Zeit. Sie dürfen nicht sehen, dass ich mit dir spreche. Du musst mir helfen, April, bitte! Du hast keine Ahnung, wozu sie fähig sind!«
    »Wer? Und wie soll ich dir helfen?«
    »Tu nicht so unschuldig!«, zischte Layla und umklammerte Aprils Hand noch fester. »Du weißt es, das sehe ich dir an. Sie werden mich in Stücke reißen, so wie die Füchse drüben im Wald.«
    »Füchse? Welche Füchse?«
    »Du weißt es ganz genau! Wer, wenn nicht du!«
    »Macht sofort die Tür auf!«
    Layla ergriff Aprils Arm, so fest, dass April vor Schmerz zusammenzuckte. In ihrem Blick spiegelte sich nackte Angst.
    »Layla, hör mir zu«, sagte April.
    »Nein, du hörst mir zu«, zischte Layla, zog sie zu sich heran und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Dann wandte sie sich abrupt ab und öffnete die Tür.
    »Tut mir leid, Miss Holden«, sagte sie, als die Lehrerin hereinplatzte. »Wir haben uns nur unterhalten. Darüber, was es bedeutet, wenn man einen geliebten Menschen verliert und so.«
    Miss Holden sah misstrauisch von einem Mädchen zum anderen.
    »Stimmt das, April? Ist alles in Ordnung mit dir?«
    »Ja, natürlich«, erwiderte April nervös. »Wir haben uns bloß unterhalten, mehr nicht.«
    Die Miene der Lehrerin blieb skeptisch.
    »Na gut, dann beeilt euch. Die nächste Stunde hat gerade angefangen.«
    April war froh, endlich gehen zu können. Trotzdem musste sie immer wieder daran denken, was Layla ihr ins Ohr geflüstert hatte.
    »Sie werden mich töten.«

Viertes Kapitel

    A ber ich habe überhaupt keine Lust auf eine Party.«
    »Ach was, Schatz. Jeder geht gern auf Partys. Für zivilisierte Frauen gibt es nichts Schöneres.«
    Die hölzernen Kleiderbügel klapperten, als Silvia die Sachen an der Kleiderstange hin und her schob. »Das nicht …«, murmelte sie. »Zu dünn … zu formell … zu chi-chi …«
    Nach ihrem Streit am Vorabend war April davon ausgegangen, dass sie vier Wochen Hausarrest bekommen würde, doch als sie ihr von Davinas Party erzählt hatte, war ihre Mutter sofort Feuer und Flamme gewesen. Großer Gott, wie kann man nur so oberflächlich sein, dachte April. Sie will bloß, dass ich reiche Freundinnen habe. Mädchen wie Layla wahrscheinlich. April dachte an ihre seltsame Begegnung mit Layla, an ihr angstverzerrtes Gesicht. Sie hatte sie noch nie sonderlich gemocht, doch in ihren Augen hatte echte Panik gestanden. Aber wovor hatte sie Angst? Hatte jemand sie bedroht? Und wenn ja, konnten es nicht die Schlangen gewesen sein – Layla war eine der Wortführerinnen der Clique. Wer sonst konnte ihr einen derartigen Schrecken eingejagt haben? Die Vampire? Aber wenn sie so eng mit den Blutsaugern war, wieso sollten sie es dann auf sie abgesehen haben?
    »Kann ich nicht einfach irgendwas von meinen Sachen anziehen?«, fragte April, die auf dem Bett ihrer Mutter saß. »Schließlich gehe ich ja nicht zu einem Maskenball. Und in deinen Kleidern sehe ich immer so fett aus.«
    Silvia warf ihr einen scharfen Blick zu.
    »Du siehst nicht fett aus, April, weil du nicht fett bist . Wir suchen einfach nur etwas Besonderes für dich. Wenn du nur ein bisschen eher Bescheid gesagt hättest …«
    »Ich kann doch nichts dafür, wenn plötzlich jemand eine verdammte Party für mich gibt«, gab April genervt zurück.
    Silvia wandte sich um

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