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Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition)

Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition)

Titel: Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia James
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noch sechs verschiedene Tabletten am Tag nehmen.«
    »Oh, nicht dass wir Aprils Zustand vergessen!«, bemerkte Layla spitz. »Das arme Lämmchen klappt uns sonst noch zusammen.«
    Davina warf ihr einen scharfen Blick zu, doch April versuchte, die Situation zu retten.
    »Keine Sorge, es geht mir bestens«, sagte sie. »Ich habe nur ein bisschen Hunger.«
    »Ach, dich kriegen wir schon satt«, sagte Caro und führte April zum Tisch, wo Pappteller mit Sandwiches, Chips, Schokostäbchen und Würstchen aufgebaut waren. Davina zog eine Grimasse, als würde sie jeden Moment das Bewusstsein verlieren.
    »Ich habe Caro angeboten, dass wir Kanapees und Fingerfood von Mummys Partyservice kommen lassen, aber Caro musste ja unbedingt ihrem Motto treu bleiben.«
    »So was nennt man Ironie!«, sagte Caro stolz.
    »Ich nenne es Brechreiz«, gab Layla zurück und nahm einen Schluck von ihrem Drink, in dem sich, ihrem trotzigen Blick nach zu urteilen, offenbar nicht bloß Cherryade befand. April sah sich nach Gabriel um. Ihr Herz machte einen kleinen Satz, als sie ihn in ein Gespräch mit Simon vertieft in einer Ecke des Raums entdeckte. Er nickte ihr kurz zu und setzte seine Unterhaltung fort.
    Es ist nur ein Spiel , sagte sie sich abermals. Vielleicht gelang es ihr ja, später ein paar Worte mit ihm allein zu wechseln. Es tat ihr weh, nicht ganz normal mit ihm sprechen zu können. April nahm sich ein Würstchen, aber plötzlich hatte sie keinen Hunger mehr.
    »Was kann ich dir anbieten, Davina?«, fragte Caro grinsend.
    »Danke, ich verzichte.« Davina klopfte sich auf den flachen Bauch. »Ich mache gerade eine etwas komplizierte Diät. Keine Kohlenhydrate, keine Proteine und definitiv keine künstlichen Zusatzstoffe.«
    Während Caro ihr erklärte, dass es gerade die Zusatzstoffe waren, die Chips so lecker machten, entschuldigte sich April, um zur Toilette zu gehen – erstens war ihr das ganze Theater um ihre Person zu viel, und zum anderen hatte sie eine Mission zu erfüllen: Sie musste die Bibliothek ausfindig machen. Sie betrat die Eingangshalle und ging vorbei an der Treppe, auf der einige Pärchen saßen, die Cocktails tranken und herumknutschten. In einem angrenzenden Raum hatte sich ein Grüppchen um einen Glastisch versammelt.
    »Hast du dich verlaufen?«
    »Oh, hi, Simon«, sagte April. »Nein, ich suche nur das Badezimmer.«
    »Ist alles ein bisschen viel auf einmal, was? Du bist bestimmt noch nicht wieder ganz auf den Beinen, oder?«
    April lächelte dankbar.
    »Noch nicht so richtig. Außerdem fühle ich mich auf Partys immer irgendwie unsicher.«
    »Ging mir früher genauso. Aber jetzt finde ich sie total super.«
    Sie musterte ihn. Mit seinem neuen Haarschnitt und den Designerklamotten war er kaum wiederzuerkennen – im letzten Schuljahr hatte er so ganz anders ausgesehen. Aber wir haben uns ja alle verändert, stimmt’s? , dachte sie.
    »Mit dir auch alles okay?«, fragte sie.
    »Was meinst du?«, gab Simon zurück.
    »Na ja, man kriegt dich ja kaum noch zu sehen.«
    »In Wahrheit willst du sagen: ›Wieso um alles in der Welt hängt er bloß mit diesen arroganten Affen herum‹, stimmt’s?«
    April lachte.
    »Vielleicht. Früher konntest du sie doch überhaupt nicht leiden.«
    »Ach, da habe ich nur eine Rolle gespielt. Der ewige Rebell. Aber in jedem Jungen mit Lederjacke und schwarz geschminkten Augen steckt jemand, der dazugehören will. Ja, ich weiß, sie wirken ein bisschen … na ja, spießig, aber wenn man sie erst mal besser kennt, sind sie echt cool. Ich war immer der Außenseiter, und jetzt ist alles anders. Sie akzeptieren mich, sie mögen mich.«
    »Aber wir haben dich doch auch gemocht.«
    »Aber ihr seid anders, Caro und du.«
    »Anders gut oder anders schlecht?«
    »Einfach nur … anders. Ich habe die Nase voll davon, anders zu sein. Das zieht einen nur runter.«
    Hinter ihnen wurde die Badezimmertür geöffnet.
    »Scheiß Locken«, schnaubte Layla, als sie auf den Korridor hinaustrat. »Was glotzt ihr so?«, zischte sie, als sie April und Simon sah. »Gibt’s irgendwas Interessantes zu sehen?«
    »Alles okay mit dir, Layla?«, fragte Simon.
    »Ja, klar.« Sie reckte das Kinn. »Warum denn nicht?«
    April warf Simon einen kurzen Blick zu. Er schien zu verstehen. »Muss mal pinkeln«, sagte er und verschwand im Bad.
    »Und? Eine richtige kleine Wiedersehensfeier, was?«, sagte Layla.
    »Layla, was ist los? Gestern hast du noch gesagt …«
    »Ich?«, fiel ihr Layla ins Wort und sah sich gehetzt

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