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Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition)

Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition)

Titel: Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia James
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nicht gefällt.«
    »Nein! Ich bin keine Mörderin!« Doch ihr entging nicht, wie ihre Stimme bebte. Sie wusste nicht mehr, was sie glauben sollte. Hatte er womöglich recht? Hatte sie die Kontrolle über sich selbst verloren? Sie fühlte sich nicht wie eine Killerin. Sie wollte niemandem wehtun. Trotzdem – in letzter Zeit kam es immer häufiger vor, dass sie die Nerven verlor. Aber lag das nicht einfach an all dem Stress und der Trauer über den Verlust ihres Dads? Oder steckte in Wahrheit etwas ganz anderes dahinter?
    »Und deshalb habe ich dich beiseitegestoßen, um das Schlimmste zu verhindern«, fuhr Gabriel fort. »Ich musste dich aufhalten. Es darf nicht herauskommen, wer du wirklich bist. Wenn sie dich erst mal im Visier haben, kann ich dir nicht mehr helfen, April.«
    »Hör auf, mir etwas vorzuspielen. Du willst mich doch gar nicht!«
    »Hör du lieber auf, das gekränkte kleine Mädchen zu spielen. Die Sache ist todernst. Sie werden dich foltern und umbringen, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.«
    April brach in Tränen aus.
    »Warum? Was habe ich denn getan? Warum ausgerechnet ich?«
    Gabriel nahm sie in die Arme. Sie zögerte einen Moment, doch dann ließ sie sich an seine Brust sinken.
    »Ich wollte dich nicht verletzen, April.« Sanft strich er ihr durchs Haar. »Aber ich musste Ben und den Rest des Clans von unserer Fährte ablenken, sie glauben machen, dass ich keinerlei Interesse an dir habe.«
    »Das hast du jedenfalls echt überzeugend getan«, sagte April mürrisch. »Dass du mich in der Schule ignorierst und mit anderen Mädchen flirtest, kann ich ja noch akzeptieren – aber dass du dich mit Chessy verdrückst und mir danach auch noch eine Szene machst …«
    »Das ist doch alles bloß gespielt , Süße.« Er sah ihr tief in die Augen. »Du weißt, was du mir bedeutest. Ich liebe dich über alles, das musst du doch spüren?«
    Sie lächelte zögernd. »Ja, vielleicht. Aber ich ertrage es einfach nicht, wenn du so kalt und distanziert bist.«
    Statt etwas zu antworten, zog Gabriel sie eng an sich und küsste sie. Lange, fordernd, sehnsuchtsvoll. Sie spürte, wie das Kribbeln von ihren Lippen bis in ihre Fingerspitzen drang, von ihrem ganzen Körper Besitz ergriff.
    »Aber warum müssen wir weiter so tun, als könnten wir uns nicht leiden?« Sie seufzte. »Warum können wir nicht einfach unser Glück genießen, vor allem nach heute Abend? Ich weiß nicht, ob ich das noch lange aushalten kann, Gabriel.«
    »Weil …« Plötzlich stolperte er einen Schritt rückwärts und sank zu Boden.
    »Gabriel! Was ist denn los?«, keuchte sie, während sie neben ihm niederkniete. »Gabriel!«
    Seine Augen waren verdreht, seine Haut war glühend heiß. Oh Gott, sie hatten zu spät begonnen, nach dem Buch zu suchen. Er würde sterben, genau wie Milo.
    »Gabriel! Tu mir das nicht an!« Eigentlich hatte sie ihm nur einen leichten Klaps auf die Wange verpassen wollen, doch es war beinahe eine Ohrfeige. »Bitte, Gabriel!«
    Sie wandte den Kopf, als sie Schritte hinter sich hörte. Es war Caro.
    »Hilf mir, Caro!«, rief April, während sie versuchte, Gabriels Kopf ein wenig anzuheben.
    »Was ist passiert? Hast du ihn niedergeschlagen?«
    »Er ist einfach ohnmächtig geworden. Bitte, hilf mir!«
    Gemeinsam gelang es ihnen, Gabriel halb aufzurichten. Schließlich öffnete er die Augen.
    »Oh, Gott sei Dank! Ist alles in Ordnung mir dir? Kannst du aufstehen?«
    »Ich glaube schon«, sagte Gabriel. Unsicher kämpfte er sich auf die Füße.
    »Was war denn los?«, fragte Caro, die ihn von der anderen Seite stützte.
    »Es ist das Virus«, erklärte Gabriel. »Ich werde schwächer und schwächer. Tja« – er brachte ein halbes Lächeln zustande –, »vielleicht sollte ich mich lieber nicht mit einem Vollblut-Vampir anlegen. Am besten, ihr lasst mich jetzt allein. Ich komme schon irgendwie nach Hause.«
    »Auf keinen Fall«, sagte April.
    »Du musst mich gehen lassen«, erwiderte Gabriel. »Caro, rede den anderen ein, ich hätte versucht, April zurückzugewinnen, aber eine Abfuhr kassiert. Pass auf sie auf. Und erzähl keinem, was du gerade gesehen hast. Niemand darf erfahren, in welchem Zustand ich bin – wenn sie das mitkriegen, sind wir alle in Gefahr.«
    »Er hat recht«, sagte Caro. Sie zog April mit sich. »Komm, wir gehen wieder rein.«
    »Nein, ich lasse Gabe nicht allein.«
    »Ich bitte dich.« Gabriel sah ihr eindringlich in die Augen. »Wir haben keine andere Wahl. Du musst jetzt stark sein.«
    April

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