Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition)
schlang die Arme um ihn. »Wir kriegen dich schon wieder hin, okay? Ich lasse dich nicht im Stich, das verspreche ich.«
Gabriel lächelte, beugte sich zu ihr und gab ihr einen letzten, innigen Kuss, ehe er sich abwandte und die Auffahrt hinunterging. April blickte ihm lange hinterher, ehe sie sich von Caro zurück ins Haus führen ließ.
»Oh Gott, Caro«, sagte April, als sie wieder in der Eingangshalle waren. »Wenn nicht schnell etwas passiert, wird er sterben . Was soll ich nur tun?«
»Das kann ich dir genau sagen. Wir werden dieses verdammte Buch finden und ihn wieder auf die Beine bringen. Das ist das Einzige, was wir tun können.«
»Aber was, wenn er stirbt? Ich kann es zwar nicht ertragen, wenn er mit einer anderen flirtet, aber die Vorstellung, ihn zu verlieren, ist noch viel schlimmer.«
»Er wird nicht sterben, Süße. Wir kriegen das hin, okay?«
April wischte sich die Augen ab und nickte. »Okay.«
Die Party war wieder in vollem Gange. Kaum hatte Davina sie erspäht, stand sie auch schon vor ihnen.
»Ben hat mir alles erzählt, April. Hat sich Gabe wirklich wie ein Schwein verhalten?«
April sah Caro an, fest entschlossen, nach allen Regeln der Kunst zu lügen. Sie mussten die Sache durchziehen, koste es, was es wolle.
»Noch schlimmer«, erwiderte April. »Er hat mich beschimpft, als wäre ich das letzte Dreckstück, und dann hat er auch noch versucht, mich zu küssen.«
»Ja, Ben hat es mir erzählt, aber ich konnte es nicht glauben!«
»Du hättest mal hören sollen, wie April ihm die Meinung gegeigt hat.« Caro grinste. »Der lässt sich bestimmt so schnell nicht mehr blicken.«
»Das kann ich mir vorstellen«, erwiderte Davina. »Und falls er mir über den Weg läuft, werde ich noch kräftig nachlegen. Niemand springt so mit meinen Freundinnen um.«
»Danke, Davina. Ich hätte gleich auf dich hören sollen. Du hast ihn genau richtig eingeschätzt.«
»Ohne ihn bist du jedenfalls besser dran. Warum haben sich Jungs einfach nicht im Griff? Das ist doch erbärmlich.«
Als April sich setzte, gesellte sich Ben zu ihnen.
»Alles in Ordnung mit dir?«, fragte er. »Tut mir leid wegen vorhin. Das wollte ich wirklich nicht.«
»Ich weiß.« April lächelte müde. »Ich will nur noch nach Hause.«
»Das verstehe ich. Ich rufe dir ein Taxi.«
Sie berührte ihn am Arm. »Danke.«
»Es hat mir einfach nicht gefallen, wie er mit dir geredet hat – als wärst du sein Besitz oder so. Aber das ist mir schon öfter an ihm aufgefallen. Ich hoffe nur, du weißt jetzt, was für ein Typ er ist.«
»Ja, ich glaube schon. Danke, dass du dich um mich gekümmert hast.«
»Kann ich dich die nächsten Tage mal anrufen? Nur um zu sehen, ob alles okay ist?«
»Wir sehen uns doch sowieso morgen in der Schule, Ben.« Sie schenkte ihm ein warmes Lächeln und hoffte, dass es möglichst echt aussah.
»Ich weiß. Nur um ganz sicherzugehen.«
»Oh. Sehr gerne, Ben.«
»Und was soll das heißen, Fee?«
April hatte sofort bei Fiona angerufen, als sie nach Hause gekommen war.
»Das soll heißen, dass Jungs alle gleich sind«, sagte Fiona. »Selbst wenn sie hundert Jahre alt sind. Ob Vampire oder Menschen, offenbar haben sie es bloß darauf abgesehen, uns das Leben schwer zu machen.«
April war froh, dass sie sich ihrer besten Freundin anvertrauen konnte. Caro kam immer auf die abwegigsten Ideen. Fiona war das genaue Gegenteil von ihr, eine kühle Logikerin, die stets die Ruhe behielt. Fiona war eigens aus Edinburgh heruntergekommen, um sie im Krankenhaus zu besuchen, und die Gespräche mit ihr hatten mehr gebracht als alle Therapien.
»Du meinst also, er interessiert sich noch für mich?«
»Aber natürlich, du Riesenross! Warum sollte er nicht? Du bist der blanke Wahnsinn.«
April lachte. Sie konnte sich immer darauf verlassen, dass Fiona ihrem Ego auf die Sprünge half, wenn sie mies drauf war.
»Ich verstehe nicht, warum du das Ganze so kompliziert machen musst. Na schön, dann ist er eben ein Vampir – na und? Er sagt, dass er dich liebt und dich beschützen will, und da er genau das offensichtlich tut, warum glaubst du ihm dann nicht? Er hat doch recht – wenn du die Furie bist, werden die Blutsauger alles daransetzen, dich schleunigst loszuwerden.«
»Wow, danke.«
»Das solltest du jedenfalls nicht vergessen. Ich finde, Gabriel handelt sehr verantwortungsvoll. Leider sieht es so aus, als bliebe euch nicht viel Zeit, das Heilmittel zu finden.«
»Aus deinem Mund hört sich das alles so
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