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Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition)

Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition)

Titel: Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia James
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steht da doch gar nicht, Daddy!«, hatte April gequiekt, wenn plötzlich Dornröschen oder einer der Zwerge aus Schneewittchen auf den Plan trat, um Hänsel vor dem Ofen der Hexe zu retten. Ich wünschte, er wäre noch da, um uns allen ein Happy End zu schenken, dachte sie, während sie zu Miss Holdens Cottage hinübersah. Sie holte noch einmal tief Luft, überquerte die Straße, öffnete das Holztor und ging über die Steinplatten zur Haustür. Nervös fragte sie sich, ob die Lehrerin morgens um halb acht überhaupt die Tür aufmachen würde. Sie hatte lieber nicht vorher angerufen, aus Angst, Miss Holden könnte sie abwimmeln. Sie musste mit ihr reden. Die Adresse hatte Fiona, die Computer-Spezialistin, auf der Website eines sozialen Netzwerks aufgestöbert.
    »Na ja, sie hat gesagt, sie wäre jederzeit für mich da«, sagte April leise und klopfte an die himmelblaue Haustür, während sie sich innerlich auf eine ordentliche Standpauke gefasst machte. Sie an Miss Holdens Stelle hätte jedenfalls keine Lust, frühmorgens schon von irgendwelchen Schülern belästigt zu werden. Oh nein , fuhr es ihr durch den Kopf. Was, wenn sie einen Freund hat? Und er die Tür aufmacht?
    Doch kein Fremder machte die Tür auf. Tatsächlich rührte sich im Haus nichts, rein gar nichts. Sie klopfte noch einmal, doch es blieb still im Haus.
    April trat einen Schritt zurück und ließ den Blick über die Fenster schweifen. War das da oben vielleicht Miss Holdens Schlafzimmer? Die Vorhänge waren noch zugezogen. Sie stellte sich alles Mögliche vor, was gerade hinter diesen Vorhängen passieren mochte. Krieg dich wieder ein, April, ermahnte sie sich. Wahrscheinlich schläft sie einfach noch. Und sie würde bestimmt nicht sonderlich begeistert sein, von einer Schülerin aus dem Schlummer gerissen zu werden. Sie warf einen Blick zum Gartentor und überlegte, ob sie lieber wieder gehen sollte, aber … nein, sie konnte jetzt nicht einfach aufgeben. Außerdem hatte Miss Holden doch gesagt, sie sei immer für sie da. April warf einen Blick auf ihre Uhr – Viertel vor acht. Der Unterricht begann um halb neun – also musste Miss Holden bereits wach sein. Vielleicht war sie ja in der Küche – hmm, es konnte ja nicht schaden, mal nachzusehen, oder? Sie folgte den Steinplatten links um das Haus herum, duckte sich unter den Zweigen eines Baums durch und betrat den Garten, der genauso gepflegt war wie der Vorgarten. Ihr Blick schweifte über den Rasen, die Blumenbeete und ein größeres Areal, auf dem Miss Holden offenbar Gemüse anbaute. Plötzlich beschlich April ein gewisses Unbehagen, so, als würde sie in jemandes Privatsphäre eindringen. Der Garten wirkte wie ein persönliches Refugium, und es war ein bisschen so, als würde sie in der Handtasche ihrer Lehrerin herumkramen. Nervös warf April einen Blick durch das nächste Fenster. Und tatsächlich war es die Küche – mit einem altmodischen Aga-Ofen und einem großen Holztisch, auf dem eine Zeitung lag, flankiert von einer Kaffeetasse, aus der sogar noch Dampf stieg.
    »Hallo, April.«
    April zuckte zusammen und fuhr abrupt herum, die Hand auf ihr Herz gepresst. Miss Holden kam mit einem Korb in der Hand über den Gartenweg auf sie zu.
    »Miss Holden! Sie haben mich fast zu Tode erschreckt!«
    »Dasselbe könnte ich von dir sagen«, erwiderte die Lehrerin. »Was machst du denn hier?«
    »Tut mir leid, ich wollte bloß mit jemandem … mit Ihnen reden. Ich … Ich habe vorn geklopft, aber als niemand aufgemacht hat …«, stammelte April verlegen und hielt inne. »Tut mir leid«, wiederholte sie.
    »Schon okay«, sagte Miss Holden. »Ich war im Gewächshaus und dachte erst, du wärst ein Einbrecher. Aber der wäre wohl ein bisschen leiser gewesen.«
    »Entschuldigung, ich …«
    »Keine Sorge, ich freue mich über deinen Besuch. Komm doch rein, ich habe gerade Kaffee gemacht.«
    In der Küche war es warm und gemütlich; die Arbeitsflächen waren aus Holz, die Wände gefliest. Sie fühlte sich sofort sicher und wohl. Etwas Weiches strich an ihrem Bein entlang. Als sie nach unten sah, erblickte sie einen Siamkater, der seinen Schwanz an ihr rieb.
    »Ach, Jasper. Er will nur etwas zu fressen.«
    April beugte sich hinunter, um den Kater zu streicheln, doch er entzog sich ihrem Griff, sprang auf die Arbeitsfläche und fixierte sie mit majestätischem Blick.
    Miss Holden lachte. »Tja, so sind Katzen. Launisch eben.«
    April setzte sich an den Tisch, und Miss Holden schenkte ihr eine Tasse

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