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Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition)

Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition)

Titel: Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia James
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Gefühl von Hilflosigkeit und Überforderung. Wenn sie ehrlich war, hatte sie von Miss Holden im Grunde nur eines hören wollen: »Okay, April, ich sorge dafür, dass alles aufhört. Keine Vampire, keine Furie mehr, nur noch du und Gabriel. Oh, und sieh mal da – dein Vater ist auch wieder da.« Aber leider würde das nicht gehen. April musste sich damit abfinden, dass sie eine seltsame Laune der Natur war, so wie jene Kinder, die schon als Dreijährige Schach spielen oder Flickflacks machen konnten. Sie war, was sie war, Punktum. Und sie wusste, welchen Ratschlag sie von ihrem Dad bekommen hätte: »Mach das Beste draus.«
    Na schön, dachte April, dann legen wir mal los. Also: die Schlangen infiltrieren, die Geheimnisse von Ravenwood lüften, Gabriel in einen Vampir zurückverwandeln. Wenn ich nicht langsam die Initiative ergreife, werde ich noch verrückt!
    Nach der Englischstunde stöberte sie Caro auf, zog sie mit sich auf die Mädchentoilette und erzählte ihr von ihrer Unterredung mit Miss Holden.
    »Zeit, dass wir Ernst machen. Ich werde das Buch finden und den Regenten auch.«
    »Super. Ich bin dabei.«
    »Nichts da. Vergiss es.«
    Caro runzelte die Stirn. »Warum nicht?«
    »Weil wir bis jetzt absolut naiv waren. Wir dachten, die Blutsauger seien dämlich, aber das sind sie eben nicht. Sie verbergen sich seit Jahrhunderten, und jetzt rekrutieren sie neue Blutsauger an dieser Schule. Und wir haben keine Ahnung, was für Pläne sie sonst noch verfolgen.«
    »Okay … und inwiefern waren wir naiv?«
    »Weil wir unterschätzt haben, wie paranoid Vampire sind. Einer der ihren ist an einer mysteriösen Krankheit gestorben. Aber Vampire werden nicht krank, und allein dieser Umstand wird sie bereits ziemlich nervös machen. Mein Vater ist ermordet und auf mich ist ein Anschlag verübt worden – und damit bin ich für sie potenziell jemand, der neugierig werden, vielleicht sogar zwei und zwei zusammenzählen könnte. Und deshalb will ich dich aus der Sache heraushalten.«
    »Das ist ja sehr edelmütig von dir, aber …«
    »Ich meine es ernst, Caro. Mir ist klar geworden, dass ich das Ganze selbst nicht ernst genug genommen habe – und wenn wir weiter herumschnüffeln, bringen wir uns womöglich in tödliche Gefahr. Und deshalb will ich nicht, dass du weiter mitmachst. Ich muss es tun, du nicht.«
    »Aber du kannst das Ganze doch nicht allein durchziehen.«
    »Keine Sorge, ich habe schon eine Aufgabe für dich. Finde heraus, wer die Schule wirklich leitet.«
    »Das habe ich doch schon versucht, aber …«
    »Dann streng dich eben noch mehr an! Irgendwo muss etwas sein, ein Name oder sonst irgendein Hinweis. Erinnerst du dich daran, wie wir in Sheldons Büro eingebrochen sind? Wir haben doch den Kostenvoranschlag für dieses sündhaft teure Spezialfenster im Physiklabor gefunden. Irgendjemand muss die Rechnung abgezeichnet haben. Und noch was – ich will wissen, warum die Blutsauger nie auf Fotos auftauchen.«
    Caro grinste.
    »Okay«, sagte sie. »Du bist der Boss.«
    April nickte. Zum ersten Mal seit einer halben Ewigkeit schien sie die Dinge wieder unter Kontrolle zu haben.
    »Ja, das bin ich«, sagte sie. »Und ich werde es bestimmt nicht wieder vergessen.«

Siebtes Kapitel

    A usnahmsweise hielt Mr Gill kein Nickerchen. Normalerweise riss ihn April aus dem Schlummer, wenn sie Griffins Buchhandlung betrat und das Glöckchen über der Tür läutete. Der seltsame, staubige kleine Laden zog nicht besonders viel Kundschaft an, und alles in allem hatte April den Eindruck, dass Mr Gill es lieber war, mit seinen Bücherstapeln und Erinnerungen allein gelassen zu werden. Natürlich glaubte sie nicht, dass das Liber Albus direkt auf dem Tisch liegen würde, an dem er saß, aber es war durchaus ein guter Ort, um mit der Suche anzufangen.
    Mr Gill wirkte wie ausgewechselt. Unglaublich, aber er trug tatsächlich eine saubere, rosa gepunktete Krawatte.
    »Mein liebes Mädchen!«, rief er, als April hereinkam. »Was für eine Freude, dich wieder einmal zu sehen! Wie ist es dir in letzter Zeit ergangen?«
    »Ehrlich gesagt war ich nicht so ganz auf der Höhe«, erwiderte April.
    »Natürlich, natürlich, ich habe davon gelesen. Eine schreckliche Sache.« Er räumte einen Stapel Kataloge von einem Stuhl. »Nimm doch bitte Platz. Was verschafft mir denn die Ehre deines werten Besuchs?«
    April sah, dass es sich um einen Stapel Reiseprospekte handelte, und im selben Augenblick fielen ihr auch die alten Reisebücher auf seinem

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