Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition)

Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition)

Titel: Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia James
Vom Netzwerk:
Party gestorben.
    »Alles in Ordnung, April?« DI Reece betrat die Küche, wo sie vor einer inzwischen erkalteten Tasse Tee am Tisch saß.
    Sie hob den Kopf. »Nein, absolut nicht.«
    Reece nickte. »Ich glaube, ich würde mir größere Sorgen um dich machen, wenn du vor Freude ein Rad schlagen würdest. Macht ihr jungen Leute heutzutage das überhaupt noch? Ein Rad schlagen?«, fragte er.
    April rang sich ein Lächeln ab. Natürlich versuchte er nur, sie ein wenig aufzumuntern, aber sie hatte im Moment keinen Nerv für seine Scherze. Dabei war sie vor wenigen Stunden noch so glücklich gewesen. Glücklich darüber, dass Gabriel am Leben war und sie ihn mit ihrem Kuss doch nicht getötet hatte. Tja, das hat ja mächtig lange angehalten, was? , dachte sie zynisch.
    Gabriel hatte April nach Hause gebracht. Erst dann hatten sie die Polizei angerufen. Sie waren sich einig gewesen, dass es zu viele Fragen heraufbeschwören würde, wenn sie angegeben hätten, dass Gabriel schon wieder eine Leiche gefunden hatte. Schlimm genug, dass April ein weiteres Mal in ein blutiges Verbrechen verwickelt war, aber zumindest hatte sie eine plausible Erklärung dafür, weshalb sie sich auf dem Friedhof aufgehalten hatte – selbst wenn sie zugeben musste, dass sie unerlaubt das Gelände betreten hatte.
    »Ich weiß ja, dass du und Layla nicht gerade dicke Freundinnen wart«, fuhr Reece fort und setzte sich ihr gegenüber an den Tisch. »Aber einen Selbstmord mitzuerleben ist immer schrecklich.«
    Selbstmord. Seit dem grausigen Fund hatte April an nichts anderes denken können. Könnte Layla tatsächlich Selbstmord begangen haben? Oder hatten die Blutsauger sie dazu gezwungen, sich zu erhängen? Sie konnte sich nicht entscheiden, welche der Alternativen die schlimmere war.
    »Aber dafür war sie gar nicht der Typ, Mr Reece«, erklärte April mit Nachdruck. »Sie hätte sich niemals umgebracht. Dafür war sie viel zu …« Sie ließ ihre Stimme verklingen.
    »Zu was?«
    »Zu arrogant«, sagte April achselzuckend. »Sie hat sich selbst viel zu wichtig genommen. Layla war ein sehr selbstverliebtes Mädchen, Mr Reece. Ein Selbstmord ist völlig ausgeschlossen.«
    »Manchmal machen Menschen die verrücktesten Sachen. Man glaubt, man hätte schon alles gesehen, aber sie überraschen einen immer wieder. Niemand kann mit Bestimmtheit sagen, was in einem anderen Menschen vorgeht.«
    Er sah April mitfühlend an.
    »Tut mir leid. Du hast Layla gut gekannt. Du willst all das jetzt nicht hören.«
    »Schon in Ordnung. Ich will ja genau wie Sie wissen, was passiert ist. Denn wenn ein so selbstverliebtes Mädchen wie Layla sich umbringt, bedeutet das, dass es in Highgate ernsthafte Probleme gibt.«
    Reece nickte.
    »Okay, dann lass uns mal überlegen. Der Tod ihres Freundes könnte ein Auslöser gewesen sein. Aber kannst du uns vielleicht sonst noch etwas sagen?«
    April zögerte, unsicher, wie viel sie preisgeben sollte – das war wie immer das Problem.
    »Na ja, es gibt da etwas«, sagte sie langsam. »Layla hat erst kürzlich etwas erwähnt, dass ›sie‹ hinter ihr her seien. Sie hat sich ziemlich seltsam benommen.«
    Reece machte sich eine Notiz in seinem Buch, dann tippte er mit dem Stift auf die Seite.
    »Und wer sind ›sie‹?«
    »Keine Ahnung.« April wandte den Kopf ab. »Ich dachte, sie meint ein paar Mädchen aus der Clique; dass sie über sie herziehen oder sie rausdrängen wollten, aber nicht, dass jemand es ernsthaft auf sie abgesehen haben könnte. Und als ich sie am nächsten Tag danach gefragt habe, tat sie, als wäre alles in bester Ordnung. Von einem Tag auf den anderen war sie wieder dieselbe eingebildete Ziege wie vorher.«
    »Könnte es sein, dass sie unter Druck gesetzt wurde? Dass jemand ihr gedroht hat, etwas zu verraten? Könnte jemand sie auf diese Weise dazu gebracht haben, sich das Leben zu nehmen?«
    »Ich will ja nichts Schlechtes über eine Tote sagen, aber Layla ist selber nicht gerade zimperlich mit anderen umgesprungen. Möglich ist alles, doch … ich kann mir nicht vorstellen, dass sie sich umgebracht hat, weil jemand über sie hergezogen ist. Beim besten Willen nicht.«
    »Trotzdem hat sie es getan.«
    »Ach ja?«
    Reece hob die Brauen.
    »Was meinst du damit?«
    »Sind Sie hundertprozentig sicher, dass es Selbstmord war?«
    Reece blickte in Richtung Korridor, wo DS Amy Carling mit Silvia und Mr Sheldon redete.
    »Mal ganz im Vertrauen – und ich will keineswegs behaupten, sie wurde ermordet. Wir reden rein

Weitere Kostenlose Bücher