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Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition)

Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition)

Titel: Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia James
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atemberaubenden Waschbrettbauch einen Mojito reicht.«
    »Klingt ziemlich verlockend.«
    »Was ist mit dir? Ich vermute mal, du träumst davon, mit Gabriel Swift durchzubrennen, hab ich recht?«
    April lief dunkelrot an.
    »Nicht dass ich es nicht verstehen könnte. Der Typ hat Wangenknochen zum Niederknien. Aber was hat er sonst noch zu bieten? Du solltest die Latte ein bisschen höher hängen. Einen Kerl mit einem eigenen Wagen, wär das nichts? Vielleicht spanne ich dich ja beim Frühlingsball mit ein paar aussichtsreicheren Kandidaten zusammen.«
    »Herzlichen Dank, kein Bedarf.«
    »Komm schon. Es wird höchste Zeit, dass du endlich über ihn hinwegkommst. Vertrau der guten alten Davina.«
    »Na gut«, gab April nach. Sie musste doch versuchen, sich unter die Vamps zu mischen, oder nicht? Außerdem konnte es nicht schaden, neue Freunde zu finden. Gabriel war im Augenblick ja offenbar zu beschäftigt, um sich mit ihr abzugeben.
    »Ich sollte langsam gehen«, sagte April und stand auf. »Meine Mutter wird neuerdings supernervös, wenn ich zu lange wegbleibe.«
    »Verständlich, nach allem, was passiert ist«, meinte Davina und griff nach dem Telefon. »Ich sage Miguel, dass er dich nach Hause fährt.«
    »Nein, nein«, wiegelte April ab. »Es sind ja nur zehn Minuten zu Fuß.«
    »Bitte«, sagte Davina beharrlich. »Ich habe Layla an diesem Abend allein gehen lassen. Wenn ich darauf bestanden hätte, dass jemand sie nach Hause fährt … könnte sie vielleicht …«
    Eine einzelne Träne kullerte ihr über die Wange.
    »Hey, nicht«, sagte April, trat neben sie und streichelte ihren Arm. »Es war doch nicht deine Schuld.«
    »Das weiß ich«, schniefte Davina und wischte sich die Träne ab. »Ich … ich weiß ja, dass die meisten Leute mich für eiskalt halten, aber Layla war meine Freundin.«
    Schmerzerfüllt sah sie April in die Augen.
    »Sie war es wirklich, und ich wünschte … ich wünschte, ich hätte es verhindert.«
    »Es verhindert?«, wiederholte April und sah sie eindringlich an. Was wollte sie damit sagen? War das etwa ein Geständnis? »Wie hättest du das denn anstellen sollen?«
    »Ich hätte sie bitten können, hier zu übernachten. Oder ihr ein Taxi rufen. Irgendetwas. Jemand hat sie in diese Katakomben geschleppt, und ich hätte es verhindern können.«
    April hatte keine Ahnung, was sie darauf erwidern sollte. Wenn Caro recht hatte und Davina tatsächlich hinter Laylas vermeintlichem Selbstmord steckte, war dies das Grausamste und Niederträchtigste, was sie jemals erlebt hatte. Andererseits ist sie ein Vampir, eine Killerin, was erwartest du?, dachte sie. Doch in diesem Augenblick entdeckte sie eine spröde Verletzlichkeit an Davina, die ihr vorher noch nicht aufgefallen war. Sie schien aufrichtig bestürzt über den Tod ihrer Freundin zu sein, und April hätte schwören können, dass ihre Tränen echt waren. Selbst wenn es eine Lüge war, dass sie Laylas Tod hätte verhindern können – wenn die Vampire Layla für die Furie gehalten hatten, war ihnen schließlich gar nichts anderes übrig geblieben, als sie zu töten –, schien sie sich ernsthafte Vorwürfe zu machen.
    »Hinterher ist man immer klüger«, sagte April. »Ich habe mir wieder und wieder wegen meinem Vater den Kopf zerbrochen und mir gewünscht, ich hätte irgendetwas anders gemacht … Wäre ich doch nur gleich nach Hause gegangen, hätte ich ihm doch nur noch einmal gesagt, wie lieb ich ihn habe. Aber es bringt nichts. Im Gegenteil. Man fühlt sich nur noch mieser.«
    Davina nickte. »Danke, Süße«, sagte sie. »Vielleicht hast du ja recht, aber es ist alles so … so ungerecht. Layla mag ihre Fehler gehabt haben, aber im Grunde ihres Herzens war sie ein anständiges Mädchen. Wieso trifft es immer nur die Guten?«
    April schüttelte den Kopf.
    »Das frage ich mich auch die ganze Zeit. Aber ich fürchte, darauf gibt es keine Antwort.«
    Davina holte tief Luft und erhob sich entschlossen.
    »Eines steht jedenfalls fest«, sagte sie. »Ich lasse dich nicht allein zu Fuß nach Hause gehen.« Sie griff erneut nach dem Telefon. »Miguel soll kommen.«
    »Okay. Danke.«
    »Nein, ich danke dir, April Dunne. Der Abend mit dir hat mir großen Spaß gemacht.«
    Und April glaubte ihr beinahe.
    Es regnete, als der Bentley vor Aprils Haus vorfuhr. Dicke Tropfen perlten von den Fensterscheiben, und die Straßenlaternen wirkten wie orange Lollis im diffusen Licht. »Geht es so für Sie, Miss?«, fragte der Chauffeur, öffnete den Schlag

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