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Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition)

Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition)

Titel: Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia James
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Außerdem ist sie sowieso ständig weg.«
    »Und was ist mit Gabriel?«
    April seufzte.
    »Das nervt mich am meisten an ihm«, sagte sie. »Wenn wir zusammen sind, ist er jedes Mal supersüß zu mir, aber dann verschwindet er wieder tagelang. Und für Handys hat er offenbar auch nicht viel übrig.«
    »April, er ist über hundert Jahre alt. Für jemanden wie ihn muss ein Handy ein echter Kulturschock sein.«
    Sie brachen in Gekicher aus. Es fühlte sich so gut an, endlich einmal über all das lachen zu können, für ein paar Minuten nicht daran denken zu müssen, wie schrecklich alles war. Als sie aufgelegt hatten, scrollte April zu Gabriels Nummer und zögerte. Wieso denn auch nicht , dachte sie. Immerhin behauptet er, er sei mein Freund. Also kann ich ihn doch anrufen und mit ihm reden, oder?
    »Hallo?« Gabriel klang verärgert, so als wäre er mit etwas anderem beschäftigt.
    »Hi, ich bin’s«, sagte April.
    »Oh.«
    Stille.
    Oh? Mehr hat er nicht zu sagen?
    »Ich wollte nur ein bisschen plaudern«, fuhr April fort. »Im Moment ist es ziemlich grauslich …«
    Gabriel schwieg einen Moment. »Hör zu, ich bin gerade nicht allein. Kann ich dich zurückrufen?«, sagte er dann.
    »Oh, klar, ich wollte nur sagen …«
    Er legte auf.
    »… dass du mir fehlst«, endete sie. Mit einem Mal fühlte sich ihr Magen ganz flau an. Was war das denn gerade? Mit wem ist er zusammen? Mit jemandem, der wichtiger ist als ich? Moment mal, bin ich nicht diejenige, die ihn davor bewahrt hat, ins Koma zu fallen und zu sterben?
    »Scheißtypen«, schrie sie und schleuderte das Telefon quer durch den Raum.
    In diesem Moment läutete es. Ha! Er ruft zurück. Das soll er mir büßen!
    »Ja?«, sagte sie eisig. »Was willst du?«
    »Oh, passt es gerade nicht?« Ein Anflug von Belustigung lag in Davinas Stimme.
    »Entschuldige«, sagte April. »Ich meinte nicht dich. Ich habe nur …«
    »Lass mich raten. Mr Gabriel Swift?«
    »Woher weißt du das?«
    »Niemand kann einen so wütend machen wie ein Mann. Und Gabriel Swift gehört zu denen, die das besser hinkriegen als jeder andere.«
    »Manchmal treibt er mich in den Wahnsinn«, stieß April hervor. In diesem Moment verspürte sie einen eifersüchtigen Stich – »besser als jeder andere«? Woher wusste Davina das so genau? Mit einem Mal wurde ihr bewusst, dass sie so gut wie nichts über ihn wusste. Schon gar nicht über sein Liebesleben. Sie wusste nur, dass Lily, seine große Liebe, gestorben war, aber sonst? War zwischen ihm und Davina früher etwas gelaufen?
    »Alle Männer sind gleich«, sagte Davina, als hätte sie Aprils Gedanken gelesen. »Ich glaube, das ist genau der richtige Anlass für einen Notfall-Mädelsabend. Ich wollte dich sowieso fragen, ob du nicht vorbeikommen willst – bei mir gibt es auch so etwas wie einen Notfall.«
    »Was ist los?«
    »Ich kann mich nicht entscheiden, welches Kleid ich zum Frühlingsball anziehen soll.«
    April schüttelte den Kopf. Sie hätte wissen müssen, dass Davina unter »Notfall« etwas anderes verstand als die meisten anderen. Schätzungsweise musste man selbst in der Welt der Vampire zwischen CNN-Fans und solchen unterscheiden, deren Hauptsorge ihren Klamotten galt. Nur weil sie eine Untote war, musste das noch lange nicht heißen, dass sie nicht oberflächlich war.
    »Komm schon, ich brauche eine zweite Meinung«, rief Davina dramatisch. »Wir trinken ein bisschen übrig gebliebenen Eierpunsch und lästern, wieso alle Typen Idioten sind.«
    April hatte keine Ahnung, ob übrig gebliebener Eierpunsch so viel anders schmeckte als frischer, aber sie war definitiv in der Stimmung, ihre Probleme so weit von sich wegzuschieben, wie sie nur konnte. Sie hatte nur einen Wunsch – abhängen und über Popstars quatschen wie jeder andere auch, selbst wenn es mit einem nicht vertrauenswürdigen Vampirmädchen war.
    »Ich bin gleich da.«

Einundzwanzigstes Kapitel

    D avina öffnete die Haustür in einem schulterfreien Abendkleid aus fließender flaschengrüner Seide, das aussah, als hätte es mehr gekostet als Silvias Wagen. Was höchstwahrscheinlich auch der Fall ist , dachte April.
    »Tut mir leid«, sagte Davina und hüpfte auf einem Fuß auf und ab, »aber der Saum von diesem blöden Fetzen verfängt sich ständig im Absatz. Es ist eine echte Katastrophe.«
    »Das Kleid ist der Hammer.«
    »Danke, Schätzchen, aber ich weiß ja, dass du nur nett sein willst. Dieser Putzlappen geht auf der Stelle zurück. Ich weiß sowieso nicht, wieso sie es

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