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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Blue
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Gerede hört«, sagte Tristan mit schiefem Lächeln, obwohl er insgeheim erfreut war. Sie waren beide so jung, und sie schienen bereit, um seinetwillen den Satan selbst anzugreifen.
    »Wir meinen es ernst, Mylord«, sagte Sebastian, als wollte er diesen Punkt betonen.
    »Ich weiß, Sir«, antwortete er wieder ernüchtert. »Ich befürchte, es ist wahr. Die Dinge sind hier wirklich schlecht verlaufen, während ihr fort wart, und wir sind nicht mehr sicher.«
    »Lebuin«, sagte Andrew und sprach den Namen wie einen Fluch aus.
    »Genau der«, antwortete Tristan. »Seine Schwester ist meine Frau, und ich möchte sie behüten. Aber was den Mann selbst betrifft, so wird es keine Gnade geben.«
    »Haltet Ihr das für klug, Lord Tristan?«, fragte Orlando in dem Tonfall, der Simon stets unter Kontrolle zu bringen schien und in Tristan den Wunsch erweckte, den kleinen Zauberer hochzuheben und ihn wie eine Ratte zu schütteln.
    »Ja, mein Herr«, antwortete Tristan und warf ihm einen Blick zu, der einen Stein zu Staub hätte zermahlen können.
    »In diesem Punkt muss ich Tristan recht geben.« Silas nickte. »Wird Lebuin nicht gefunden, wird er zurückkehren.«
    »Lasst ihn nur kommen«, sagte Sebastian lachend. »Eure Ritter sind zu Euch zurückgekehrt, Mylord. Wir brauchen gewöhnliche Schurken nicht zu fürchten.«
    »Lebuin ist kein gewöhnlicher Schurke«, antwortete Tristan. »Und die Leute, die innerhalb dieser Mauern leben, lieben ihn auch.« Er dachte an Siobhan, die geweint hatte, bevor sie ihn angegriffen hatte. »Ich konnte nicht zulassen, dass du ihn getötet hättest«, hatte sie in Bezug auf Sean gesagt. »Er liebt mich … er ist alles, was ich noch habe.« Nicht mehr, meine Liebe, versprach er im Stillen und wollte sich nicht vorstellen, wie er sie trösten würde, nachdem die Tat vollbracht wäre. »Ich bin immer noch nicht ganz genesen«, sagte er laut. »Ich habe mich dem Herzog in der Hoffnung, meine Gesundheit wiederzuerlangen, zu einem Programm der Enthaltsamkeit und des Gebets angeschlossen.«
    »Mylord?«, fragte Andrew und blickte offensichtlich verwirrt zwischen den beiden Vampiren hin und her.
    »Ihr werdet mich nicht bei Tageslicht sehen«, erklärte Tristan. Aus genau diesem Grund hatte Simon die Weisheit seiner Rückkehr bezweifelt – er konnte sich nicht vorstellen, dass Tristan Menschen, die ihn so lange und so gut kannten, dazu bringen konnte, eine solche Wagenladung Unsinn zu glauben. Aber dies waren Tristans Ritter, die ihm seit der Kindheit verschworen waren. Sie würden glauben, was immer er ihnen erzählte. »Noch werde ich in Gesellschaft Fleisch essen. Während der Stunden des Tageslichts müsst ihr diesen beiden Männern Bericht erstatten.« Er deutete auf Silas und Orlando.
    »Ein Gelehrter und ein Zwerg?«, fragte Sebastian entsetzt. »Ich wollte Euch nicht beleidigen, meine Herren, aber …« Er schaute hilflos zu Tristan, als hoffte er darauf, dass er den Spaß beenden würde.
    »Silas hat in diesem Schloss während meiner Abwesenheit nur mit seinem Verstand der Krone weiterhin die Treue gehalten«, sagte Tristan streng. »Und Orlando ist ein Zauberer, dessen Weisheit seine geringe Körpergröße vollkommen ausgleicht.«
    »Wenn sie Eure Leute sind, werden wir ihnen dienen, Mylord«, versprach Andrew und sah seinen Freund verächtlich an.
    »Ja, Mylord«, bestätigte Sebastian hastig. »Natürlich.«
    Orlando beobachtete, wie sich die Ritter Tristans Willen wie gescholtene Welpen beugten, und ein kalter Schauer durchfuhr ihn. Dieser Mann sollte kein Vampir sein. Er dachte an die Vorzeichen, die er seit Tagen bemerkt hatte, an die Vorboten eines großen Schattens, der sich über ihnen bewegte und bereit war zuzuschlagen. Kivar war nahe. Er konnte seine böse Gegenwart spüren. Wäre Tristan sein Gefäß? Dieser Gedanke gefiel ihm nicht. Er mochte den jungen Lord. Er war nicht nur dem Blut nach von Adel. Aber er würde ihre Suche nicht für ihn aufs Spiel setzen, durfte Kivars Rückkehr in Gestalt solcher Macht nicht riskieren. Tristan musste unter Beobachtung bleiben.
    »Meine Frau sollte bewacht werden«, sagte Tristan gerade zu seinen Rittern. »Sie ist keine Gefangene. Sie soll nicht belästigt oder geschmäht werden. Aber sie darf das Schloss nicht verlassen.«
    »Wir werden dafür sorgen, Mylord«, versprach Sebastian. »Und auch bei Lady Clare.«
    »Da bin ich sicher.« Tristan nickte lächelnd. »Und nun geht. Ich möchte mit meinen Heilern und Silas allein

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